Diskussionen zur Organspende

Organspende - Wie steht ihr dazu?


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Sehe ich auch so. Man kann ja nicht von sozialem Verhalten sprechen, wenn ich Organe zwar dankend empfangen würde, aber gleichzeitig nicht zum Spenden bereit bin. In allen Anderen Bereichen wird so ein Verhalten von unserer Gesellschaft als asozial angesehen - warum nicht bei der Organspende?

Pflicht Entscheidung: Organ Spende ja oder nein - anschließend Anspruch im Fall des Falles oder eben nicht
 
Hat außerdem den Nachteil, dass die "Entscheidung zur Ausweidung" keine freie mehr wäre, sondern eine "Pflichtversicherung" für den Erhalt von Organen.

Ist doch bei der Rente das Gleiche oder denke mal an die Krankenversicherung. Wie sollte das deiner Meinung nach funktionieren, wenn das Einzahlen freiwillig ist aber jeder Leistungen empfangen kann ob er zahlt oder nicht.
 
Den Ausweiß bekommst du auch bei deinem Hausarzt wo man ja im Algemeinen hin und wieder mal erscheint. Ich hab auch aschon seit jahren einen. Allerdings gibt es auch Leute die damit Ethische Probleme haben. Es gibt ja auch Leute die an ein Leben nach dem Tod glauben und meinen das die dann mit Schäden Reakaniert werden.
 
Schwierig. Habe mich bisher nie so wirklich damit auseinandergesetzt.

Denke viele haben da ethische Probleme, mich eingeschlossen. Glaube zwar nicht unbedingt nach einem Leben nach dem Tod, fände es aber irgendwie komisch, wenn mir danach meine Organe entnommen werden würde. Die Frage ist dabei nämlich, was passiert mit mir nachdem ich gestorben bin. Da ich mir nicht so sicher bin, würde ich mich komisch fühlen, wenn ich einer Organspende zustimmen würde. Anderseits fände ich es nicht vertretbar diese anderen zu verwehren bzw. dann von anderen Organe entgegenzunehmen.

Ist auf jeden Fall ein Thema, mit ich mich mich mal etwas länger auseinandersetzen müsste und das nicht über einen kurzen Zeitraum geschehen könnte.
 
Pflicht Entscheidung: Organ Spende ja oder nein - anschließend Anspruch im Fall des Falles oder eben nicht

Würde bedeuten, dass Menschen die aus Gesundheitsgründen gar nicht spenden dürfen (wie ich zum Beispiel) dann sehen können, wo sie bleiben. Ich darf aus Gesundheitsgründen auch kein Blut spenden - darf ich jetzt nie eine Bluttransfusion annehmen, wenn ich sie brauche?
 
Damit könnte ich gut leben.
Wir geben schon genug ohne wirklich was dafür zu bekommen ( Steuern ... )

Wieso bekommen wir nicht wirklich was? Mein Kindergarten, Schulbesuch etc. war nicht umsonst, Arbeitslosengeld 1 habe ich auch schon mal bekommen, Straßen benutzt, subventionierte öffentliche Einrichtungen, die Polizei habe ich schon beschäftigt und verschiedene Ämter auch + vieles mehr

Ich habe glaube ich grad mal die vielen Jahre Schulbesuch (was meine Hauptlast sein dürfte) abgetragen mit Steuern und werde nun langsam für diesen Staat ein Netto-Steuerzahler :ugly:

Sozialabgaben habe ich allerdings schon vielmehr gezahlt als bekommen, aber von denen werde ich zumindest zum Teil bezahlt :mrgreen:
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Back to Topic: Wenn es zu wenig Spender gibt, gebt jeden neuen Spender einen fünfziger und schwups sind es 100.000 Menschen mehr :ugly:
 
Man müsste das System umdrehen. Per "Default" Einstellung sollte jeder eingetragener Spender sein und wer das nicht möchte muss dafür Widerspruch einlegen.

Die meisten Leute haben ja kein Problem damit, Organe zu spenden. Sie denken nur nicht darüber nach und die natürliche menschliche Trägheit trägt den Rest dazu bei, dass kaum einer Organspender wird.
 
Eines habe ich in den letzten Wochen gelernt: Es ist ganz wichtig, sich vor dem Ernstfall mit dem Thema zu beschäftigen. Und zwar ganz intensiv. Nicht nur für den Fall, dass man selber betroffen ist, sondern viel mehr für den Fall, dass ein Familienmitglied betroffen ist.

Wie entscheidet man, wenn z.B. das eigene Baby stirbt? Die Frau, der Mann? Die Eltern? Es ist wichtig, dass man sich mit den Folgen dieser Entscheidung mal auseinandersetzt, ohne unter dem Stress der Situation zu stehen.

Welche Entscheidung man dabei trifft, muss jeder für sich wissen, aber es sollte niemand länger auf ein Organ warten müssen, weil Angehörige potentieller Spender in einer akuten Situation nicht in der phsychischen Lage sind, über die Tragweite ihrer Entscheidung nachzudenken.
 
Ich glaub das Thema ist einfach nur deshalb schwierig, weil in den Köpfen der Menschen die Vorstellung so auseinandergeflickt zu werden, also nicht mehr "Ganz" zu sein, tot hin oder her , sehr Angst einflößend ist. Zudem kommt die Vorstellung , dass zum Beispiel ein Herz in einer fremden Person weiter schlägt und dieses dann irgendwie etwas mit der Person machen würde.... das ist unheimlich.
Für mich sind Körper und Seele aber völlig getrennt, von daher ist es mir egal was damit passiert, wenn man tot ist.
 
Für mich gäbe es eine Organspende nur wenn aus meiner Familie jemand was bräuchte.
Ansonsten nicht. Klingt zwar blöd, aber ist dennoch eine Aussage für die ich fest stehe zwar soll man nicht verschlossen sein, doch bin gegen einen Zwang das man dies einfach aufgesetzt bekommt.

Vieles ist wichtig im Leben ob es die eigene Patientenverfügung etc. für sich und seinen Partner ist und auch ob man seine Organe spenden will oder halt nicht.

Es ist schwierig, gerade auch über seinen eigenen letzten Weg nachzudenken.
Doch je eher man sich hin setzt umso eher ist man für sich abgesichert wenn es wirklich mal so kommt.
 
Grundsätzlich glaube ich ist die Mehrheit dafür nur will halt niemand selbst seine Organe spenden. Ist halt auch Sozial bedingt, dass niemand sagt, nein ich will das nicht, da wird man gleich schief angeschaut obwohl es die Menschen die einen schief anschauen selbst auch nicht machen.
Gibt ja zig Beispiele bei dem man eher die sozial erwünschte Antwort gibt als wirklich seine Meinung zu sagen auch wenn man dafür vielleicht Kritik erhält.
 
Ich habe vor mir in Zukunft einen Motorradführerschein zuzulegen und da gehört meiner Meinung ein Spenderausweiß dazu! :)
 
Ich habe vor mir in Zukunft einen Motorradführerschein zuzulegen und da gehört meiner Meinung ein Spenderausweiß dazu! :)

Lobenswert, dennoch meine ich das es nicht vom motorradschein abhängig gemacht werden sollte, ob ich nun zuhause einen tödlichen stromschlag bekomme, vom baum erschlagen werde oder mit dem auto/motorrad einen crash habe.

Ich bin selber der meinung wenn ich tot bin (was durch einen arzt bewiesen wird) kann man mich sozusagen ausschlachten denn wenn ich jemandem damit helfen kann dann jederzeit.
Auch wie ich zu aktive sterbehilfe stehe was hier nicht hingehoert bin ich fuer den organspende ausweis und findenwas da auf rtl gemacht wurde super.

Sowas muss viel mehr beworben werden nd transparenter gemacht werden viel mehr faelle zeigen das man leute sieht denen geholfen wurde. Wenn man diese menschen dann leben sieht wie sie sich freuen, wie sie lachen, wie sie spass am leben haben dann stellt sich fuer mich nicht die frage ob ja oder nein sondern nur wo ich solch einen ausweis so schnell wie moeglich her bekomme.

Ich besitze schon sehr lange einen ausweis manchmal bin ich nur ohne potte unterwegs wo er drin ist dann argere ich mich sehr darueber.

Schoenen abend fuer alle
 
Naja ich muss sagen das ich bis vor kurzem noch schwer davon überzeugt war unbedingt "vollständig" begraben zu werden! Allerdings hatten wir im erweiterten Bekanntenkreis einen Fall wo es genau darum ging allerdings nicht Organ sondern Knochenmarkspende. Ich denke das man soviel wie möglich helfen sollte! :)
 
Organspenderzahlen auf niedrigstem Stand seit 20 Jahren

Folgende News wurde am 13.01.2018 um 19:53:13 Uhr veröffentlicht:
Organspenderzahlen auf niedrigstem Stand seit 20 Jahren
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Berlin (dpa) - Die Zahl der Organspender in Deutschland hat 2017 einen neuen Tiefpunkt erreicht. Nach den Statistiken der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) gab es nur 797 Spender, 60 weniger als im Vorjahr.
Das ist der niedrigste Stand seit 20 Jahren, teilte die Stiftung mit. Auch die «Süddeutsche Zeitung»*berichtete am*Samstag über die gesunkenen Organspenderzahlen, allerdings aufgrund von unveröffentlichten Daten der Stiftung Eurotransplant.
«Leider werden wir erstmals unter die Marke von zehn Spendern pro eine Million Einwohner rutschen. 2017 sind es 9,7», sagte Axel Rahmel, Medizinischer Vorstand der DSO. In der Historie der Stiftung sei das, gerechnet ohne die Anfangsjahre der Organspende vor mehr als 30 Jahren, noch nie passiert. «Im internationalen Vergleich war Deutschland bisher im unteren Mittelfeld. Jetzt stehen wir im Vergleich fast hinter allen anderen westeuropäischen Ländern. Das ist eine dramatische Entwicklung», ergänzte er.
Die Entwicklung der Organspenderzahlen in Deutschland war 2017 regional unterschiedlich. Während Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland eine Zunahme der Spender verzeichneten, ging der Bundestrend generell zurück. Da einem Spender mehrere Organe entnommen werden können, meldete Deutschland 2017 laut DSO insgesamt 2594 Nieren, Lebern, Lungen oder Herzen an die internationale Vermittlungsstelle Eurotransplant. 2016 waren es noch 2867 Organe.
Rahmel sieht die Gründe für den Rückgang der Spenderzahlen weniger in der mangelnden Bereitschaft der Bevölkerung. Er wünscht sich Verbesserungen in der Organisation der rund 1250 Kliniken in Deutschland, die zum Organspende-System gehören. So habe zum Beispiel Bayern 2017 Transplantationsbeauftragte erstmals für ihre Aufgabe freigestellt. Die Organspenderzahlen in Bayern seien 2017 um 18 Prozent gestiegen - der höchste Wert unter allen Bundesländern.
Laut Rahmel besteht keine Gefahr, dass die Vermittlungsstelle Eurotransplant Deutschland wegen der niedrigen Spenderzahlen aus dem Verbund ausschließt. Durch die hohe Bevölkerungszahl sei Deutschland immer noch ein Land, das in absoluten Zahlen mehr Organe als andere Länder zum Verbund beisteuere.
 
Wer kann das verdenken?
Wenn selbst bei Spenden nur noch der Profit für die Zwischenorganisationen zählt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Welche "Zwischenorganisationen" verdienen hierzulande denn an einer Organspende? :think:
Oh, da kennst Du anscheinend nicht alle, die daran verdienen . . . Beginnen wir doch einmal bei der ersten Operation, also die Organentnahme. Klar das hier Geld fließen muss, denn das Krankenhaus muss seine Unkosten für die Organentnahme erhalten.
Danach verdient das Transportunternehmen, das diese Organe schnellstmöglich an den Empfänger verbringt. Und hier werden nicht nur die Kosten für den Transport fällig.
Danach kommen wir dann zum Empfängerkrankenhaus, das ja schon dringend auf diese Organe wartet. Anschließend sind es dann die Operationskosten die auch noch einmal auf die Kosten drücken.
Das eine Nachbehandlung kostenintensiv ist, sollte allen bekannt sein. Vor allem dann, wenn wieso auch immer dann die Chefarztoption genommen wurde.

P.S.: Ich habe auch schon des öfteren die Chefarztoption erhalten. Aber nur weil der Chefarzt zufälligerweise Zeit hatte. Und das war bestimmt nicht zu meinem Nachteil.

Ich selber wäre sogar dafür die Organspendeoption in der Art und Weise zu ändern, das jeder zu einem Organspender wird, sofern er sich nicht ausdrücklich schriftlich dagegen entscheidet.
 
Alles, was du da aufzählst, fällt bei jeder normalen Operation auch an. Ist jetzt also kein exkulsives "Verdienstmodell" bei einer Organspende.

Also kein Argument dafür, dass die Zahlen sinken.

Das Modell "ohne Wiederspruch -> Spender" würde ich persönlich auch unterstützen, allerdings kollidiert das mit dem Selbstbestimmungsrecht.
 
Alles, was du da aufzählst, fällt bei jeder normalen Operation auch an. Ist jetzt also kein exkulsives "Verdienstmodell" bei einer Organspende.
Halt! Es ist aber ein Unterschied, ob man für eine Operation nur den Einfachen Satz abrechnen kann oder weil er ja nicht mehr darüber entscheiden kann, den vielfachen gemäß der (siehe GOÄ) (Gebühren Ordnung der Ärzte). Und genau das ist meist der Fall bei Organspenden.
Also kein Argument dafür, dass die Zahlen sinken.
Der Spender kann sich ja nicht mehr dazu äußern oder gar seine Zusage verwehren, wenn die Kosten dafür unangemessen hoch sind. (siehe GOÄ) Und die im letzten Jahr bekannt gewordenen Skandale sprechen für sich.
Das Modell "ohne Wiederspruch -> Spender" würde ich persönlich auch unterstützen, allerdings kollidiert das mit dem Selbstbestimmungsrecht.
Wieso? Er kann ja noch zu seinen Lebzeiten einer Organspende schriftlich wiedersprechen. Und sollte er das nicht gatan haben, ist er mit einer Organspende/entnahme einverstanden.
Wir leben nun einmal nicht in der USA, wo alles erlaubt ist, was nicht ausdrücklich verboten wird. (Trocknen von Tieren in der Microwelle oder und das ein Spiegelbild nicht die Entfernung genauestens angibt, sondern nur ein Spiegelbild ist.)