Mutter bestreitet Tötung ihrer drei Babys

Gießen (dpa) - Nach dem Fund von drei Babyleichen im hessischen Langgöns bestreitet die Mutter, ihre Kinder getötet zu haben. Die Frau habe ausgesagt, es habe sich um Totgeburten gehandelt, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Gießen, Ute Sehlbach-Schellenberg.

Ob die Aussage der 40-Jährigen der Wahrheit entspreche, werde noch geprüft. Bis dahin bleibe es dabei, dass gegen die Frau wegen des Anfangsverdachts eines dreifachen, vorsätzlichen Tötungsdeliktes ermittelt werde.

Die Babys waren bei Auflösung der Wohnung der Frau in Camping-Kühlboxen entdeckt worden. Zwei der Säuglinge waren Jungen. Das Geschlecht des dritten Kindes sei noch nicht geklärt, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft zu den ersten Ergebnissen der Obduktion. Die Babys sollen schon längere Zeit tot gewesen sein, als sie gefunden wurden. Aufgrund des Zustandes der Leichen sind die Untersuchungen schwierig. Die Ermittlungsbehörde schloss aber aus, dass es sich bei den toten Säuglingen um Drillinge handelt.

«Die Beweislage ist absolut unsicher», so Sehlbach-Schellenberg. Mehr Erkenntnisse erhoffen sich die Ermittler von weiteren Zeugen und der Auswertung von Spuren in dem Haus. Außerdem setzen sie auf die Möglichkeiten der Rechtsmedizin, Todesursache und -zeitpunkt herauszufinden. «Alles was möglich ist, tun wir», betonte die Staatsanwältin. Dies könne aber dauern.

Weil sich die Analyse der Ergebnisse und die Untersuchung der Leichen als schwierig erwiesen, wollten Polizei und Staatsanwaltschaft zunächst keine gemeinsame Pressekonferenz geben. Zum Aufenthaltsort der Mutter machte die Ermittlungsbehörde keine Angaben. Es sei weiter offen, ob sich der Anfangsverdacht gegen die Frau erhärten werde, sagte Sehlbach-Schellenberg.

Vor dem Haus, in dem die Babys gefunden wurden, wurden Blumen abgelegt und Friedhofslichter abgestellt. «Warum?» heißt es auf einem Schild daneben. Was wohl noch alles ans Licht kommen werde, fragte eine junge Anwohnerin vor dem Haus. Die toten Babys seien auch Thema im Internet. «Über Facebook posten alle, wie schrecklich das ist», schilderte die junge Frau.

Der Bürgermeister der Gemeinde mit rund 11 800 Einwohnern, Horst Röhrig (SPD), zeigte sich bestürzt. Die Menschen in der Region seien ziemlich schockiert. «Sonst hört man davon nur in den Nachrichten, plötzlich ist es vor der Haustür.»

Der Kriminologe Rudolf Egg sagte der dpa, in Deutschland gebe es nur noch sehr selten Fälle, in denen Mütter gleich mehrere ihrer Babys töteten. Die Zahlen seien in den vergangenen Jahrzehnten stark zurückgegangen.

Kriminalität
26.04.2012 · 16:38 Uhr
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