Iraker feiern trotz Terror Abzug der US-Soldaten

Bagdad (dpa) - Historischer Tag für die Iraker: Die amerikanischen Soldaten haben sich am Dienstag - über sechs Jahre nach Beginn der US-geführten Invasion - aus den Städten und Dörfern des arabischen Landes zurückgezogen.

Die US-Truppen bezogen Stützpunkte außerhalb der Ortschaften und stehen dort bereit, um den irakischen Streitkräften beizustehen. Der vollständige Abzug der momentan noch rund 134 000 US-Soldaten aus dem Irak ist für Ende 2011 geplant. Überschattet wurden die Feierlichkeiten von einem neuen blutigen Terroranschlag. In der nördlichen Vielvölkerstadt Kirkuk starben 25 Menschen, als eine Bombe auf einem Markt in einem vorwiegend von Kurden bewohnten Viertel explodierte. 18 weitere Menschen wurden nach Angaben der Polizei verletzt.

Mit Musik und Ansprachen feierten die Menschen in Bagdad den Abzug. In der Hauptstadt und in Kerbela wurden Süßigkeiten auf den Straßen verteilt. Polizeibeamte fuhren mit blumengeschmückten Autos durch die Stadt. In Kirkuk hatten die Feierlichkeiten schon am Montagabend stattgefunden. Die Regierung erklärte den Dienstag zum «Tag der nationalen Souveränität».

Regierungschef Nuri al-Maliki sagte vor Kommandeuren der irakischen Polizei und Armee: «Die Terroristen greifen die Einheit des irakischen Staates und seines Volkes an. Sie versuchen, den Konflikt zwischen den verschiedenen Religionsgruppen neu zu entfachen, indem sie mal in den Vierteln der einen und mal in den Vierteln der anderen Anschläge verüben. Aber Gott sei Dank ist dieser Konflikt beendet.»

Die US-Truppen hatten gemäß dem im Dezember zwischen Bagdad und Washington vereinbarten Truppenabzugsabkommen bis zum Dienstag Zeit, sich in ihre Stützpunkte außerhalb der Ortschaften zurückzuziehen. Kurz vor ihrem Rückzug verlor die US-Armee im Irak noch fünf Soldaten im Kampf gegen Aufständische. Nach Angaben des US-Militärkommandos wurden vier von ihnen am Montag in Bagdad getötet, ein fünfter starb bereits am Sonntag in der irakischen Hauptstadt.

Das irakische Öl-Ministerium veranstaltete am Dienstag in Bagdad eine Auktion für die Vergabe von Öl-Konzessionen. Ein von der britischen BP und der staatlichen chinesischen Ölgesellschaft CNPC geleitetes Konsortium soll künftig im Südirak Öl fördern. Das irakische Fernsehen meldete, das Konsortium habe die Lizenz für das große Ölfeld von Rumeila erhalten, das momentan eine Förderkapazität von 940 000 Barrel (1 Barrel = 159 Liter) pro Tag hat.

Irakische Medien meldeten, für das ebenfalls im Süden des Landes gelegene Ölfeld Chor al-Subair habe zuerst ein Konsortium unter Führung des italienischen Konzerns Ente Nazionale Idrocarburi (ENI) das höchste Angebot gemacht. Später habe die Gesellschaft ihr Angebot zurückgezogen, weil ihr der Anteil, den ihr das Ministerium angeboten hatte, zu niedrig war.

Die Agentur Aswat al-Irak berichtete, mit Angeboten für zwei weitere Ölfelder sei das Ministerium nicht zufrieden gewesen. Das letzte Wort habe aber das Kabinett. Um die Mansurija-Konzession habe sich niemand beworben, sagt Öl-Minister Hussein al-Schahristani.

Konflikte / Irak / USA
30.06.2009 · 18:08 Uhr
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