Hat Call of Duty noch eine Zukunft?

Im Egoshooter-Bereich hat Call of Duty Maßstäbe gesetzt wie kein anderes Spiel. Doch immer mehr Leute in der Community scheinen unzufrieden mit den aktuellen Call of Duty Spielen zu sein. Wir haben uns mal gefragt, welche Veränderungen Call of Duty schon durchgemacht hat. Und ob die Vorwürfe gegen die Reihe berechtigt sind. 

Als man noch den Singleplayer spielte

Alles begann im Jahre 2003. Da erschuf das Entwicklerstudio Infinity Ward unter dem Publisher Activsion das erste Call of Duty für den PC. Später wurde es auf die Xbox 360 und die Playstation 3 als Call of Duty: Classic übertragen. Die Geschichte im ersten Call of Duty hatte keinen roten Faden, sondern wurde eher episodenhaft erzählt. Es gab auch keinen festgelegten Charakter, den man durchgängig steuerte. Man begann als Amerikaner und kämpfte in der Normandie um kurz darauf als Brite die Pegasusbrücke und das Schlachtschiff Tirpitz zu erobern. Als wäre das noch nicht genug, vertrieb man als sowjetischer Soldat Deutsche aus Stalingrad.

Natürlich gab es auch damals schon einen Multiplayer. Obwohl sich dieser noch von denen, die wir heute kennen, unterschied. Es gab noch keine schnell abfeuernden Maschinengewehre und auch keine Streaks. Auch das Heilen verlief nicht automatisch. Um seine Lebenspunkte aufzufrischen, galt es noch damals mit Medi-Packs gut zu haushalten. Bei den Spielmodi hielt man es übersichtlich: Team-Deathmatch, Deathmatch (Frei für alle) und Suchen und Zerstören. Ebenfalls gab es den Modus Retrieval, der etwas von Capture the flag und Enemy Lines hatte und der noch heute mit seinen Regeln an Infiziert erinnert.

COD 1 COD Finest Hour COD 2 COD 2 Big red one COD 3

Call of Duty auf Konsolen

Für Konsolen erschien dann erstmals 2004 ein Call of Duty. Für die erste Xbox, die Playstation 2 und den Nintendo Gamecube veröffentlichte man Call of Duty: Finest Hour. Auf der Konsole von Microsoft und Sony konnte auch im Multiplayer gespielt werden.

Bei den Erfolgen des ersten Call of Duty war es natürlich klar, dass eine Fortsetzung folgen würde. Und so erblickte 2005 Call of Duty 2 das Licht der Welt. Auch hier stand wieder der 2.Weltkrieg in den Jahren von 1941 bis 1945 im Vordergrund. Die Entwickler orientierten sich an dem Film “Duell – Enemy of the Gates”. Man steckte in die Entwicklung 14,5 Millionen US-Dollar. Spieltechnisch ähnelt der zweite Teil dem ersten noch sehr. Egal ob Single- oder Multiplayer. Im Multiplayer bekam man jedoch immer größere Probleme mit Cheatern. So wurde das “Verbannen” von Spielern vom Server immer wichtiger.

Im Konsolenableger Call of Duty: Big Red One fand die Call of Duty-Reihe ihren Erzählstil, für den sie bis heute bekannt ist. Das erste Mal war man Teammitglied einer festen Einheit. Man war bei den Big Red Ones. Die Handlung, die auch hier wieder im 2.Weltkrieg spielte, wurde nicht linear erzählt. Vielmehr sprang man zwischen Erinnerungen und der Gegenwart des Charakters hin und her. Call of Duty orientierte sich hier allen Anschein nach an der großen Shooter-Konkurrenz Medal of Honor.

Und plötzlich waren PC-Spieler Nebensache

Der dritte Teil von Call of Duty erschien 2006 nicht mehr für den PC, sondern ausschließlich für die gängigen Konsolen. Dieses Mal spielte die Handlung im besetzten Frankreich, in dem man alliierte Soldaten befehligte. Die große Neuerung war das Bedienen von Fahrzeugen im Spiel. Man konnte auf Motorrädern, Geländewagen und Panzer der Alliierten zurückgreifen.

2007 kam dann mit Call of Duty 4: Modern Warfare eine erste größere Veränderung auf die Reihe zu. Zunächst einmal wurde das Spielgeschehen vom 2.Weltkrieg in ein alternatives Zukunftsszenario verlagert. Dadurch konnte man den Spielern viel modernere Waffen und Technologie zur Verfügung stellen. Dadurch wurde auch das Besiegen der Gegner leichter. Im Multiplayer führte man ein Levelsystem und einen Klassenditor ein. Am Anfang hatte der Spieler nur fünf Grundwaffen, die sich jedoch rasch erweiterten durch ein Rollenspiel-ähnliches Level Up-System. Im Klasseneditor konnte man sich dann seine Klasse mit einer Primärwaffe, einer Sekundärwaffe, Granaten und drei Extras zusammenstellen.

Den Nachfolger Call of Duty: World at War entwickelte dann erstmals nicht Infinty Ward. Activison Blizzard setzte Trey Arch ein, um Infintiy Ward zu entlasten. Bei diesem Teil diente auch die Xbox 360 als Hauptentwicklungsplattform. Zwar kam das Spiel auch für die anderen Konsolen und den PC auf den Markt, doch zeigte dieser Umstand, dass sich die Aufmerksamkeit der Entwickler auf die Spieler weiter verändert hatte. Spieltechnisch orientierte man sich an Call of Duty 4.

Killstreaks, Hosts und Perks

Call of Duty: Modern Warfare 2 machte dann 2009 auf sich aufmerksam. Erst dachte man durch fehlerhafte Pressemitteilungen, dass der Titel Call of Duty entfallen und das Spiel nur Modern Warfare 2 heißen würde. Erschreckender aber fanden viele Eltern und auch Journalisten die Anfangsszene des Spiels, die in einem Flughafen spielt. Dort sollte der eingeschleuste Spielcharakter zusammen mit Terroristen auf anwesende Zivilisten schießen und den Flughafen auseinandernehmen. Das passte vielen Spielern nicht und die Szene wurde zensiert. Aber das Spiel brachte nicht nur Presse, sondern auch Neuerungen mit sich. Mit Modern Warfare 2 wurden die Killstreaks eingeführt. Durch ausreichend Abschüsse konnte man Abschussserien erreichen, die zusätzlich Kills einspielten. Ebenso erhielten die Extras, nun Perks genannt, eine zweite verbesserte Variante. Ebenso wurde der Prestigemodus eingeführt. Dadurch konnte der Spieler seinen Fortschritt zurücksetzen und im Level bei 1 anfangen. Die größte technische Neuerung, die vielen Spielern noch bis heute übel aufstößt, ist, dass es keine dedizierten Server mehr gab. Stattdessen “hostete” der Spieler mit der besten Internetverbindung die Sitzung. Das führte natürlich dazu, dass es bei vielen Spielern zu Verzögerungen in der Übertragung kam und so die Internetverbindung den Zweikampf unter Umständen unfair machte. Außerdem kam es kurz nach der Veröffentlichung von Modern Warfare 2 zu internen Unstimmigkeiten zwischen den Gründern von Infinty Ward und Activison. Deshalb verließen sie mit einigem Gefolge Infinty Ward und gründeten Respawn, das für Titanfall bekannt ist.

COD 4 COD World at war COD Modern Warfare 2 COD Black Ops 1

Mit Call of Duty: Black Ops erschuf Trey Arch seine ganz eigene Serie innerhalb von Call of Duty. Während Infintiy Ward sich mit seinen Teilen immer mehr in die Zukunft bewegte, fand dieses Spiel wieder in der Vergangenheit statt. Die Handlung sprang zwischen 1945 und 1961 hin und her. Im Multiplayer gab es auch hier ein Levelsystem, nur werden durch ein höheres Level keine besseren Waffen freigeschaltet. Der Spieler verdiente nebenbei auch sogenannte “COD Points”, mit denen er sich seine Ausrüstung zusammenstellen konnte. Ebenso konnte man nun auch seinen Charakter etwas gestalten. Sei es manuell oder durch das Hinzufügen von bestimmten Extras. Ebenfalls neu war der Zombie-Modus, in dem der Spieler gegen immer stärker werdenden Angriffswellen von Zombies bestehen musste.

2011 kehrte Infinity Ward, unter Anderem mit der Hilfe von Sledgehammer Games, wieder mit dem Spiel Call of Duty: Modern Warfare 3 zurück. Das Spiel war in jeder Form ein Nachfolger von Call of Duty: Modern Warefare 2. Die Geschichte wurde im Singleplayer weiterverfolgt und es gab auch wieder das gleiche Levelsystem im Multiplayer. Anders war hier nur, dass es auch, wie in Black Ops, einen Überlebensmodus gab. Nur trat man hier nicht gegen Zombies, sondern gegen andere Soldaten an.

Trey Arch führte dann seine Serie mit Call of Duty: Black Ops 2 weiter. Dieses Mal verlegten sie das Szenario ebenfalls in die Zukunft. Mit Strike-Force bauten sie Missionen in die Handlung ein, die der Spieler je nach Belieben aussuchen und spielen konnte. Der Zombie-Modus war dem Multiplayer erhalten geblieben und erfreute sich größter Beliebtheit. Böse Zungen behaupten, dass dies der einzige Modus sei, in dem sich die Entwickler noch kreativ austoben durften. Ansonsten gab es im Multiplayer im Vergleich zu den Vorjahren eher kleinere Entwicklungen. Nun gab es auch unterschiedliche Varianten der Spielmodi. Es gab jetzt einen öffentlichen und einen Liga-Modus. Beim öffentlichen Modus war man mittlerweile bei folgenden Spielmodi angekommen: Team-Deathmatch, Multi-Team, Söldner-Mosh-Pit, Frei für alle, Herrschaft, Bodenkrieg, Sprengkommando, Abschuss bestätigt, Stellung, Hauptquatier, Capture the flag und Suchen und Zerstören. Im Liga-Modus sollten möglichst gleich starke Gegner gegeneinander antreten.

COD für die Next-Gen

Mit Call of Duty: Ghosts versuchte Infinty Ward eine neue Serie zu starten. Immerhin stand jeweils von Microsoft und Sony eine neue Konsole ins Haus. Dies war auch der erste Teil, der auf Xbox One und Playstation 4 veröffentlicht wurde. Und natürlich spielte auch Ghosts wieder in der Zukunft. Bis auf, dass Infintiy Ward sich mit dem Klasseneditor an Trey Arch orientierte und dass man in diesem Teil besonders schnell zu sterben schien, sind hier keine besonderen Neuerungen zu erwähnen. Vielleicht noch, dass im Überlebensmodus Aliens statt Zombies angriffen.

Das momentan noch aktuelle Call of Duty hört auf den Namen Advanced Warfare und ist zum ersten Mal allein von Sledgehammer Games entwickelt worden. Mit diesem Teil der Serie wollte man die Franchise wohl komplett erneuern. Denn besonders die Bewegungen der Charaktere sind durch die sogenannten Exo-Skeletts verändert und erweitert worden. Während man im Singleplayer die Exo-Fähigkeit überwiegend noch vorgeschrieben bekommt, ergeben sich im Multiplayer für den Spieler ganz neue Möglichkeiten. Man kann höher springen, sich schnell zur Seite bewegen, unsichtbar werden und Gegner durch Wände erkennen. Gegner können nun von allen Seiten angreifen. Das kam bei den Spielern unterschiedlich gut an.

Nun ist offiziell bekannt, dass Trey Arch am 6. November 2015 Black Ops weiterführen wird. Es wird interessant zu sehen, was sich das Entwicklerstudio hat einfallen lassen um dem hohen Anspruch der Fans gerecht zu werden. Erste Eindrücke von der Thematik erhält man in diesem Trailer. Anbei haben wir aber auch ein Gameplay-Video für euch:

Zu welchem Zeitpunkt Call of Duty genau seinen Reiz verloren hat, lässt sich wohl nicht genau sagen. Manche Dinge, die über die Jahre in der Spielereihe eingeführt wurden, mögen einigen den Spielspaß am Gameplay genommen haben, vermochten jedoch wieder andere als Fans zu gewinnen. Deshalb sollte jeder selbst entscheiden, ob es die immer belanglosere Kampagne, die Einführung von Killstreaks oder die Dashes durch Exo-Skelette waren, die einem letztendlich den Spaß an der Serie raubten. Allein an Verkaufszahlen wollen wir uns jetzt nicht festhalten, da es bei solch einer langanhaltenden Serie immer zu Einbrüchen kommen kann. Was aber vielleicht gesagt werden kann, ist, dass die Entwickler von Call of Duty vielleicht den “Fehler” gemacht haben, das Spiel jedes Jahr aufs Neue heraus zu bringen. Da sind Abnutzungserscheinungen vorprogrammiert und die Vorfreude der Spieler nur schwer zu halten. Unter Umständen wäre eine kreative Pause ganz hilfreich, in der auch die Kunden wieder einem neuen Teil entgegenfiebern können.

Aber was ist eure Meinung? Findet ihr auch, dass die Abnutzungsspuren von Call of Duty langsam Überhand gewinnen? Und wenn ja, ab wann fand eurer Meinung nach der Abstieg der Reihe statt? Oder habt ihr Hoffnung in das neue Call of Duty, welches bereits im November auf der Matte steht? Über eure Meinungen würden wir uns in den Kommentaren freuen.

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Gaming
[next-gamer.de] · 28.04.2015 · 18:03 Uhr
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