Dax legt kräftig zu - Hoffen auf «Troika»-Konferenz
Frankfurt/Main (dpa) - Neue Hoffnung in der Schuldenkrise hat die jüngste Talfahrt am deutschen Aktienmarkt vorerst beendet und für deutliche Gewinne gesorgt.
Anleger setzen auf eine weitere Telefonkonferenz zwischen dem griechischen Finanzminister Evangelos Venizelos mit den Experten von EU, EZB und IWF.
Der Dax, der zunächst im Minus in den Handel gestartet war, übersprang im Verlauf wieder die Marke von 5500 Punkten und lag zuletzt mit 2,18 Prozent im Plus bei 5534 Punkten, alle Einzelwerte im Leitindex lagen in der Gewinnzone. Der MDax gewann 1,28 Prozent auf 8833 Punkte, der TecDax stieg um 0,95 Prozent auf 695 Punkte.
Am Vorabend war eine erste Telefonkonferenz der sogenannten «Troika» mit dem griechischen Finanzminister unerwartet schnell zu Ende gegangen. Die griechische Seite hatte von «substanziellen und produktiven Gesprächen» gesprochen, von Seiten der Troika hatte es keine Mitteilung gegeben. Die wieder aufkeimende Hoffnung auf das Erreichen eines Etappenziels in der Lösung der Schuldenprobleme Griechenlands überlagerte sogar die Abstufung der Kreditwürdigkeit Italiens durch die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P). Händler Manoj Ladwa vom Wertpapierhaus ETX Capital warnte allerdings davor, dass der robuste Handel nur von kurzer Dauer sein könnte. Mit Spannung schauten Anleger auch schon auf die Sitzung der US-Notenbank Fed am Mittwoch.
Klar besser als der Markt schlugen sich die am Vortag noch stark unter Druck geratenen Versorgerwerte. RWE-Papiere legten an der Dax-Spitze um 3,66 Prozent auf 25,91 Euro zu, Eon-Titel machten 3,26 Prozent gut. Börsianer verwiesen auf das Hamburger Finanzgericht, das bereits am Montag die Verfassungsmäßigkeit der zu Jahresbeginn eingeführte Brennelementesteuer angezweifelt hatte. Analystin Tanja Markloff von der Commerzbank nannte dies ermutigend.
Der Kurs der Lufthansa-Aktie kletterte nach Aussagen der IATA um 3,38 Prozent auf 11,16 Euro. Der Branchenverband hatte mitgeteilt, die Fluggesellschaften weltweit dürften in diesem Jahr 6,9 Milliarden US-Dollar verdienen. Das wäre deutlich mehr als die zuletzt angekündigten 4,0 Milliarden. Grund dafür sei die überraschend starke Nachfrage nach Flugtickets.