Wannabe, wieso glauben Du und (Bier)Kelle eigentlich, dass diese Demonstranten nur eine Minderheit repräsentieren? Könnte es nicht sein, dass sich in der Türkei generell ein Stimmungswandel ergeben hat? Oder seid Ihr der Meinung, dass Demonstranten generell nur eine Minderheit repräsentieren und sie daher nicht die Erlaubnis haben, einen politischen Wandel zu bewirken?
Wenn dem so wäre könnte man sicher damit leben bis zur nächsten Wahl nicht auf der Straße zu küssen. Dann würde dem Wandel doch nichts im Wege stehen. Ich denke aber, dass es in der regel so ist, dass Demonstraten eher selten eine Mehrheit darstellen.
Bei der letzten "Wahl" der DDR erhielt die SED wie immer die Mehrheit der Stimmen. Trotzdem erreichten die Montagsdemonstranten 1989, dass das SED-Regime aufgeben mußte. Hat damals eine Minderheit der Mehrheit der DDR-Bürger ihren Willen "aufgezwungen"? Wäre es Eurer Meinung nach besser gewesen, die Demonstrationen gewaltsam zu zerschlagen, damit dem Willen der Mehrheit Genüge getan wurde?
Bei der DDR ging es ja auch um Wahlbetrug. Und das nicht zu gering. Und das möchtest du Erdogan auch unterstellen. Falls die Wahlen ehrlich abgelaufen wären in der DDR wäre es aber so gewesen, dass sich eine Regierung gezwungen gesehen hätte vor der Gesellschaft zu kapitulieren, obwohl eine Minderheit nur den Wunsch äußerte einen Umschwung zu haben.
Ansonsten ist deine Frage doof. Ich bin immer gegen gewaltvolle Auseinandersetzungen. Ich bin aber dafür, dass Menschen nicht für sich beschließen für die Mehrheit zu sprechen ohne dies überhaupt wissen zu können. Ein Staat kann nicht exisitieren, wenn Tumulte in diesem Staat sind. das heißt aber nicht zwangsläufig, dass der Staat von der Mehrheit nicht gewollt wäre.
Anderes Beispiel. Unsere Presse kann fast jeden Politiker mit dem nötigen Druck zum Rückzug zwingen. Ob die Bevölkerung das auch möchte spielt keine Rolle. Es reicht aus, wenn der Eindruck vermittelt wird.