Bist du für oder gegen den Bau von Stuttgart 21?

  • Dafür und ich komme aus der Region

    Stimmen: 52 15,2%
  • Dagegen und ich komme aus der Region

    Stimmen: 27 7,9%
  • Dafür und ich komme nicht aus der Region

    Stimmen: 125 36,4%
  • Dagegen und ich komme nicht aus der Region

    Stimmen: 139 40,5%

  • Umfrageteilnehmer
    343
Die Stuttgarter Bürger hätten mal vor 10 Jahren protestieren sollen und nicht wenn die ersten Bagger rollen :LOL:

Sowas wird lange geplant und es gab genug öffentliche Pläne in der Stadt.


Ich würde auch gerne so nen schönen Bahnhof bei uns in der Nähe haben, hat doch was ;)
 
Ich habe auch gerade für den Bau des neuen Bahnhofs abgestimmt auch wenn ich nicht aus der stuttgarter Gegend bin.

Ich versteh nicht warum es so eine große Diskussion um diesen Bahnhof gibt und warum dagegen so lange demonstriert werden muss..

Das es jetzt wohl teilweise so kommt wie am Berliner Flughafen wird die Gegner natürlich wieder ordentlich befeuern.

Es bleibt allerdings - wie auch in Berlin - nun nichts anderes übrig als dieses Ding irgendwie fertig zu stellen. =)
 
Die Stuttgarter Bürger hätten mal vor 10 Jahren protestieren sollen und nicht wenn die ersten Bagger rollen :LOL:

Sowas wird lange geplant und es gab genug öffentliche Pläne in der Stadt.

Da bist du iwi im Irrtum. Es wurde zwar lange geplant, das Projekt wurde aber nie irgendwo öffentlich zur Abstimmung gebracht, bevor quasi alles "durch" war. Es gab sogar zwischenzeitlich die öffentliche Aussage, dass das Ganze abgeblasen werde - wieso soll man dann noch dagegen protestieren?
Erst ganz zuletzt hat man es - quasi im Nachhinein - mit einem Bürgerentscheid, der aber ebenfalls stark manipulativ angehaucht erschien - zu legitimieren versucht.

Aber ja, das Thema ist wohl gegessen, das Ding wird gebaut werden, es werden DUtzende Mängel, MEhrkosten,... etnstehen, die Gegener haben es hinterher besser gewußt... Ich hoffe mal, dass nicht eine Katastrophe in einem der Tunnel dem BAhnhof eine ganz andere traurige Berühmtheit beschert...
 
Ich würde auch gerne so nen schönen Bahnhof bei uns in der Nähe haben, hat doch was ;)

Ich hab lieber nen Bahnhof in meiner Nähe, der so gut funktioniert wie der Stuttgarter bislang funktioniert hat. Das Optische steht da für mich hintenan. Jetzt heissts abwarten.

Für meine Strecke Zürich-Stuttgart-Esslingen siehts allerdings nicht gut aus. Es gab ja ein Abkommen zur Zeitreduzierung mit der Schweiz und die Schweiz hat ihren Teil daran erfüllt. Die DB hat nachdem sie die Fahrzeiten verlängert hat mittlerweile endlich einen kleinen Teil der Strecke optimiert. Schneller fahren tun die Züge deshalb (noch) nicht und der Anschluss an die Gäubahn sieht im momentanen S21-Konzept nicht wirklich nach einer Verbesserung aus. Der Anschluss nach Esslingen ohnehin nicht. Also für mich bedeutet das: die Probleme von mindestens zehn Jahren Baustelle, bei denen ich nicht murre, weil sie nunmal dazu gehören. Aber das Ganze um nachher später zum Zielort zu kommen?

Schön dass ich dann in einem schönen Bahnhof umsteigen kann, von dem ich weiß, dass dafür an wichtigen Stellen das Geld abgezogen wurde ...
 
... und eine neue Redlichkeitsbilanz.

Ich verstehs nicht.
Alle wussten, dass es teurer wird, jetzt wird das offiziell bestätigt, und dann wird Unredlichkeit vorgeworfen.

Macht das Planen und durchziehen von überteuerten Projeten unschlagbar einfach!

Naja, einfacher würde ich nicht sagen.
Offenbart aber nur einen von mehreren Fehlern im System.

Wenn man sich das aktuelle Projekt "ICE 3/Velaro D" anschaut, dann läuft es so....:ugly:

Och, mir fällt da noch Toll Collect ein, 45%er Anteilseigner ist hasis Arbeitgeber.
Wie viele Milliarden wurden da nochmal versenkt?

Aber lassen wir die Kleinigkeiten...
Ich bin da mal über einen Artikel gestolpert, welcher sich mit der Analyse von öffentlichen Großprojekten und deren Kostenentwicklung beschäftigt hat.
Ich glaube die Dänen waren es, die unter anderem als Konsequenz draus gezogen haben, Wirtschaftlichkeitsberechnungen nicht als NonPlusUltra zu sehen, sondern die planen gleich mit den zu erwartenden Kosten.
Als Vergleich wurde mal ne Studie angeführt, wo Projekte der Privatwirtschaft analysiert wurden.
Da lagen auch 80% über jeglichen kostenplanungen.

gruss kelle!
 
Bahn-Vorstand will über Stuttgart-21-Kosten informieren

Folgende News wurde am 12.12.2012 um 06:58:11 Uhr veröffentlicht:
Bahn-Vorstand will über Stuttgart-21-Kosten informieren
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Berlin (dpa) - Die Deutsche Bahn will nach ihrem Aufsichtsrat auch die Öffentlichkeit über die aktuelle Kostenkalkulation beim umstrittenen Projekt Stuttgart 21 informieren. Der Vorstand will gegen Mittag vor Journalisten in Berlin über die Kostenentwicklung berichten, wie es am Dienstagabend aus Bahnkreisen hieß. Näheres dazu wurde vorerst nicht bekannt. Bei dem bisher mit 4,5 Milliarden Euro veranschlagten Umbau des Hauptbahnhofs sind Mehrkosten von bis zu 1,5 Milliarden Euro im Gespräch. Bahnchef Rüdiger Grube hatte sich aber klar zum Projekt bekannt. Das Land Baden-Württemberg will sich an Mehrkosten nicht beteiligen.
 
Da müssen anscheinend noch einige Leute lernen, was ihre Aufgabe in einer Regierung ist und das diese Aufgaben unangenehm sein können und den eigenen Wünschen zuwider. In der Opposition kann man Volkes Wille ignorieren, aber in einer Regierung muss man ihn umsetzen.

Marty
 
"BILD entlarvt: So neutral ist die neue Regierung!" :ugly:
Hast Dus jetzt schon nötig, nen billigen BILD-Artikel zu bringen obwohl Du sicher genau weisst, was wirklich in Stuttgart im Zusammenhang mit der Bahn abgeht?

Ich lach mich grad scheckig. Der böse Hermann hat ne S21-Gegnerin am Bürgertelefon. Da wird es ja echt zum Kleinjungenstreich, dass die Bahn erst nach der Volksbefragung eingesteht, dass sie an etlichen Punkten bewusst getäuscht hat. Aber der Hermann! Eine Pseudo-Parkschützerin vom BUND am Telefon! Gaaaaaaanz böser Verstoß gegen Volkes Willen :mrgreen:

Ich bevorzuge dann doch eher weniger dümmlich einseitigen Quellen - ist natürlich ein bisschen mehr zu lesen, aber was in Stuttgart abgeht lässt sich eben nicht in Springer-Schubladen einsortieren.

https://www.stuttgarter-zeitung.de/stuttgart21

;)
 
Ist in Ordnung ... aber egal was da dahintersteckt: Insgesamt eine differnzierte Darstellung mit beiden Seiten der Medaille - wohlgemerkt auf die gesamten letzten Monate bezogen.

Für die BILD brauch ich ja hoffentlich nicht extra einen Artikel rauskramen, wo sich jemand von dessen Inhalt distanziert ;)
 
Nach Einschätzung der Bundesregierung könnte der neue Stuttgarter Tiefbahnhof statt 2020 erst im Jahr 2024 fertig werden, wenn sich die Genehmigungsverfahren weiterhin so in die Länge ziehen wie bisher.

Warum zieht sich dass denn so in die Länge?
 
Da gibt es verschiedene Sachen:
- Brandschutzvorschriften wurden verschärft -> Umplanung notwendig
- Tunnelbauweisen wurden geändert -> Planänderungsverfahren
- Wassermengen wurden einem fehlerhaften Modell entnommen -> Umplanung -> Planänderungsverfahren
- ein Planfeststellungsverfahren wurde für das Demokratieexperiment der Grünen (Filderdialog) unterbrochen

Das ist das, was mir spontan einfällt - Fritoffel, hab ich was vergessen? ;-)

gruss kelle!
 
Das ist das, was mir spontan einfällt - Fritoffel, hab ich was vergessen? ;-)

Hast auf jeden Fall mehr Punkte aufgeführt als ich - bevor ich editiert hab ;)

Grundwassermanagement ist auf jeden Fall ein merkwürdiger Punkt. Da soll plötzlich mehr als die doppelte Menge abgepumpt werden, was beim Stuttgarter Untergrund wirklich nicht unproblematisch ist und nichts mit geänderten Voraussetzungen zu tun hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt kommt es raus: S21 ist unwirtschaftlich.

Wer jetzt wirklich überrascht ist, der muss auf ziemlich hohen Bäumen schlafen.

Wenn man eine betrieblich optimale Infrastruktur bauen will, kommt man bei der Bahn zu dem Schluss, dass dies absolut unwirtschaftlich ist.
Inhaltlich würde das bedeuten, dass man die drei Verkehre Güter-, Personennah- und Personenfernverkehr baulich voneinander trennt.

Der Teil S21 ist so geplant, dass dort keine Güterzüge fahren dürfen, die sich anschließende Neubaustrecke nach Ulm kann zwar bis zu einer gewissen Zugmasse von Güterzügen befahren werden, was aber wahrscheinlich nicht passieren wird, allein schon wegen der Trassenpreise.

Wenn man sich den zeitlichen Verlauf des Verkehrsaufkommen anschaut, dann geht das in etwa wie folgt:
5 - 7 Uhr einsetzender Zugverkehr
7 - 9 Uhr Hochbetrieb
9 - 15 Uhr normaler Tagesbetrieb
15 - 17 Uhr nochmal Hochbetrieb
17 - 20 Uhr normaler Betrieb
20 - 23 Uhr abflauender Verkehr
23 - 5 Uhr kaum Zugverkehr

Die Infrastruktur muss auf die drei bis vier Stunden Hochbetrieb ausgelegt werden, obwohl eine vergleichbare Zeit gar nix passiert.
Man kommt also auf eine Auslastung von ca 50% (Bauchgefühl), was kaum zu einem wirtschaftlichen Betrieb reichen kann, vor allem wenn man beachtet, dass allein schon der komplette Nahverkehr subventioniert werden muss.

Obwohl das kein Geheimnis ist; gut Wissenschaftler könnten das genauer ausführen und mit Zahlen unterfütteren, wird bei Bahnprojekten eine Wirtschaftlichkeit gefordert.
Was übrigens auch für andere Infrastrukturprojekte jenseits der Bahn gilt, siehe aktuell BER, bzw. andere Bahnprojekte im Ausland.

Da liegt für mich bei den ganzen Diskussionen um Kostensteigerungen der Hund begraben.

Bei S21 kommt dann noch erschwerend hinzu, dass dort viel unterirdisch gebaut wird, was die Kostensituation verschärft, was der Flächenverkauf nicht amortisieren kann.

Für so eine Betrachtung bedarf es keiner großartigen Ausbildung oder umfassender Studien, da reicht ein bisschen Interesse und Beschäftigung mit dem Thema.

Von daher finde ich auch die teilweise stattgefundenen Diskussionen um Alternativen ziemlich sinnfrei, da sie dem gleichen Problem unterliegen.

Aber anstatt mal ansatzweise die Diskussion zu führen, ob Infrastrukturprojekte weiterhin schöngerechnet werden müssen, um später entsetzt über Mehrkosten zu stauen, oder ob man inhatliche Anforderungen an Infrastrukturprojekte stellt, um dann die anfallenden Kosten zu bezahlen, wird jetzt wahrscheinlich zwischen Parteien schwarzer Peter gespielt, und die nächsten Projekte gehen wieder knattern.

Aber irgendwie wird meine Befürchtung nach der Schlichtung Realität:
Anstatt generell aus dem Projekt für die Zukunft zu lernen, wird man sich jetzt gegenseitig zerfleischen, und es wird sich nichts ändern.

gruss kelle!
 
Grundwassermanagement ist auf jeden Fall ein merkwürdiger Punkt. Da soll plötzlich mehr als die doppelte Menge abgepumpt werden, was beim Stuttgarter Untergrund wirklich nicht unproblematisch ist und nichts mit geänderten Voraussetzungen zu tun hat.
Es wird weitere Kosten verursachen, wenn sich die Gebäude durch die Wasserentnahme setzen. Dann ist ja noch Schadensersatz zu leisten.