Aber dann halten wir die Bundeswehr und jeden der Steuergeld verschwendet auch für gefährlich und das halten unsere Gefängnisse nicht aus
Och, wieviele Gefängnisse könnten wir bauen, wenn es keine Verschwendung gäbe... :LOL:

In gewissem Maße muss ja jemand, der im Auftrag eines anderen Geld ausgibt auch vor dem damit behafteten Risiko geschützt werden. Das gilt für Staatsbedienstete genau so wie für den Arbeitnehmer, der täglich mit Firmengeldern hantiert, oder für Finanzdienstleister.
Das gilt aber nicht für diejenigen, die wider besseren Wissens in schweren Fällen vorsätzlich dem Allgemeinwohl schaden.

Irgendwo muss es doch einfach eine Grenze geben, bei der man jemanden nicht mehr nur finanziell zur Verantwortung zieht. Gerade in einer Welt, in der Einzelne mehr Wirtschaftskraft repräsentieren, als so mancher Staat.
 
Das er Charakter hat, stand nie in Zweifel. Selbst eine Revision hätte an dem Eindruck nichts geändert. In meinen Augen hätte er schon auf der HV zurücktreten sollen, aber geschenkt. Er hat sich auf jeden Fall würdiger verhalten als Frau Schwarzer...
 
Die Frage die geklärt werden muss ist auch wirklich keine von " oben und unten" oder "Pöbel oder nicht", sondern eher für welche Straftat gehört man in ein Gefängnis und was kann man mit einer angemessenen/hohen Geldbuße aus der Welt schaffen...für mein Gefühl hätte ein wirklich schmerzhafte Geldbuße gereicht, nur dadurch das er für niemanden anderen wirklich gefährlich ist

Da scheiden sich sicherlich die Geister, weil dann wieder welche kommen die meinen, "die da oben" könnten sich freikaufen.

Der Haken an einer "schmerzhaften Geldstrafe" ist in meinen Augen, dass man das ja dann auf das aktuelle Vermögen zur Urteilsverkündung bzw. Zeitpunkt der Selbstanzeige/Ermittlungsbeginn, beziehen muss, was aber simpel manipuliert werden kann.
Rechtzeitige Gütertrennung mit der Frau, Schenkungen an die Kinder/Enkel, und schon ist eine Strafe a la 50% des Vermögens mit 100.000 € abgehandelt.

Halte ich für grenzwertig.

Eines muß man Herrn Hoeneß lassen: Indem er die Strafe akzeptiert hat und die Strafe antreten wird, hat er Charakter bewiesen. Nicht jeder, der dermassen Mist gebaut hat, hat auch ein Einsehen.

Charakter?
Eine erfolgreiche Revision hätte zwangsläufig zu einer Neuverhandlung geführt.
Hätte sich durch die neue/genauere Berechnung des Gerichtes eine höhere Steuerschuld ergeben, wäre die Haft länger geworden.
Die Frage, woher das Basiskapital kommt, ist auch nicht geklärt, und wird es wohl auch nicht. Wäre vielleicht bei weiteren Verhandlungen/Ermittlungen aufs Trapez gekommen.
Wie sagte gestern ein Richter bei Lanz "Die Rechtsanwälte wären schön doof, in Revision zu gehen, denn weniger kann es für Uli nicht geben."

gruss kelle!
 
Die Frage, woher das Basiskapital kommt, ist auch nicht geklärt, und wird es wohl auch nicht. Wäre vielleicht bei weiteren Verhandlungen/Ermittlungen aufs Trapez gekommen.
Wird auch sicher noch. Das Urteil deckt nur die strafrechtliche Seite ab. Die Steuerberater von Herrn Hoeneß dürfen jetzt erst einmal neue Steuererklärungen für die ganzen Jahre erstellen und dann wird gerechnet.

Und Du kannst sicher sein: Die werden fragen, woher das Geld stammt, was da im Ausland liegt. Das haben die bei mir auch schon, als ich eine Wohnung gekauft habe und nur einen Bruchteil finanzieren musste.

Marty
 
Mir schwirtt schon die ganze Zeit durch den Kopf: Angeblich hat sein Steuerberater von den Betrügereien nichts gewusst.

Da frage ich mich: ist der Mann wirklich so schlecht in seinem Beruf? Wenn ja, dann sollte er schleunigst umschulen. Wenn nicht und er hat es gewusst: wieso zieht man ihn dann nicht auch zur Verantwortung, weil er quasi Komplize bei dem ganzen Spiel war. Beim Hoeneß gab es in den letzten Jahren rund 50.000 Kontobewegungen - normal ist das nicht. Einem Steuerberater wird doch wohl so etwas auffallen, wenn er die Konto-Auszüge sieht?
 
Gabriel droht nach Hoeneß-Urteil Schweizer Banken***

Folgende News wurde am 14.03.2014 um 13:31:34 Uhr veröffentlicht:
Gabriel droht nach Hoeneß-Urteil Schweizer Banken***
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Berlin (dpa) - Nach der Verurteilung des bisherigen FC-Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß wegen Steuerbetrugs hat Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel Schweizer Banken mit einem schärferen Vorgehen gedroht.
Es sei zu einem regelrechten Geschäftsmodell geworden, dass Millionen-Gewinne aus Spekulationsgeschäften in die Schweiz verschoben und nicht versteuert würden, sagte der Vize-Kanzler der «Passauer Neuen Presse». «Man muss die Schweizer Banken deshalb zwingen, alles offen zu legen.» Noch besser wäre es, «einige der Bankvorstände, die derartige Beihilfe zur millionenfachen Steuerhinterziehung leisten, würden genauso vor Gericht stehen».
Hoeneß war am Donnerstag wegen der Hinterziehung von rund 28,5 Millionen Euro zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte seine Geschäfte über eine Schweizer Bank abgewickelt. Am Freitag erklärte Hoeneß, das Hafturteil wegen Steuerbetrugs zu akzeptieren und keine Revision einzulegen sowie seine Spitzenämter beim FC Bayern niederzulegen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) äußerte «hohen Respekt» für die Entscheidung von Hoeneß. «Ich kommentiere natürlich Gerichtsentscheidungen nicht, kann aber sagen: Die Tatsache, dass Uli Hoeneß jetzt dieses Urteil so angenommen hat, nötigt mir hohen Respekt ab», sagte Merkel in München.
SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi begrüßte die Entscheidung von Hoeneß: «Er zeigt damit auch Einsicht in seine Schuld.» Sie lobte, die Rechtsprechung habe dafür gesorgt, «dass der ehrliche Steuerzahler nicht der Dumme ist». Das Urteil werde dem Rechtsempfinden der Bürger gerecht und sei fair. «Es gilt der Grundsatz: Steuerhinterziehung ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat.»
Gabriel sagte: «Der Rechtsstaat funktioniert.» Er hoffe, «dass wir jetzt im Kampf gegen Steuerhinterziehung eine neue Qualität erreichen». Eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums wollte sich zu den Aussagen Gabriels über Schweizer Banken nicht weiter äußern. Nach ihrer Darstellung hat sich Gabriel als SPD-Chef geäußert.
Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums gibt es im deutschen Bankenrecht für heimische Geldhäuser Instrumente im Kampf gegen Steuerbetrug. Unter anderem könnten Geschäftsleiter abberufen oder die Bankerlaubnis entzogen werden, wenn es erhebliche Verstöße gebe und systematisch Steuerhinterziehung unterstützt werde.
SPD-Fraktionsvize Carsten Schneider sprach sich dafür aus, die strafbefreiende Selbstanzeige für Steuerbetrüger auf lange Sicht abzuschaffen. Sobald innerhalb Europas Steuerinformationen automatisch ausgetauscht würden, müsse die Selbstanzeige fallen, sagte er am Freitag im ARD-Morgenmagazin. Für eine Übergangsfrist sollten härtere Regeln gelten. Diese werden von Bund und Ländern bereits diskutiert. Entscheidungen werden für Ende März erwartet.
 
Das erinnert mich an die Drohungen des damaligen Finanzminister Steinbrück 2010 gen Schweiz
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/steinbrueck222.html

Was das mit dem Verhältnis zur Schweiz angerichtet hat, daran kann sich der eine oder andere vielleicht noch erinnern. Besser ist das Verhältnis nicht geworden. Drohungen bringen gar nichts. Besser wären Verhandlungen mit der Schweizer Regierung, um die Banken zum Einlegen bewegen zu lassen.
 
Mein Steuerberater bekommt überhaupt keine Kontoauszüge. Außer denen, die er für bestimmte Nachweise benötigt, z. B. bei Handwerkerrechnungen.
 
Besser wären Verhandlungen mit der Schweizer Regierung, um die Banken zum Einlegen bewegen zu lassen.
Da hat die Bundesregierung aber eine schwache Position, denn die Gewinne wurden durch die schweizer Wirtschaft geschaffen, haben also mit Deutschland nichts zu tun, und der einzige Anspruch kann an den Steuerschuldner gestellt werden, der zufällig in Deutschland wohnhaft ist. Sie können es ja mal mit einem unterwürfigen Bittbrief versuchen - wäre jedenfalls anständiger als die Kundendaten klauen zu lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Unterwürfiger Bittbrief - warum denn das?

Die Steuersünder kommen doch einer nach dem anderen mit ner Selbstanzeige zurück.

Bei Höneß waren es keine Steuer-CDs sondern journalistische Arbeit, die ihn ins Verderben stürzte.

Die Leute werden es sich mittelfristig überlegen, ob es doch nicht vorteilhafter ist, ihre Erträge zu versteuern, statt im offenen Vollzug abzuhängen, ohne PayTV. :mrgreen:

gruss kelle!
 
Unterwürfiger Bittbrief - warum denn das?!
Weil sie schon so viele Daten geklaut haben und so das Verhältnis beschädigt haben.

Die Leute werden es sich mittelfristig überlegen, ob es doch nicht vorteilhafter ist, ihre Erträge zu versteuern, statt im offenen Vollzug abzuhängen, ohne PayTV. :mrgreen:
Oder sie erklären sich unabhängig und machen sich ihr eigenes Steuersystem. In dem Eu-Kessel ist jede Menge Druck - irgendwo geht der mal hin.
 
Hoeneß in Steuerprozess zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt

Weil sie schon so viele Daten geklaut haben und so das Verhältnis beschädigt haben.

Die Schweiz hat jahrzehntelang mehr oder weniger offen zugelassen bzw. Forciert, dass ihre Banken Steuerhinterziehung als Geschäftsmodell praktiziert haben. Da hat sie das Verhältnis auch nicht gejuckt.
 
Die Schweiz hat jahrzehntelang mehr oder weniger offen zugelassen bzw. Forciert, dass ihre Banken Steuerhinterziehung als Geschäftsmodell praktiziert haben. Da hat sie das Verhältnis auch nicht gejuckt.

Natürlich, das Geld von all den Kriminellen und Steuersündern dieser Welt hat die Schweiz doch erst so richtig wohlhabend gemacht, das ist schon wichtiger als das bisschen Verhältnis zu den Nachbarn.
 
Da auch die Staatsanwaltschaft auf Revision verzichtet, ist das Urteil jetzt rechtskräftig.

gruss kelle!
 
Naja, hoffentlich nicht etwas in Richtung eines anderen prominenten Gastes der JVA Landsberg.

"Mein Kampf (mit der Selbstanzeige)"...