Linksextrem ist nicht schlimm.. aber rechts? OH MEIN GOTT!

Die Frage die sich stellt ist ja nicht, ob Linke oder Rechte GEWALT gefährlicher ist, sondern ob die Ideologie, die dahinter steht, als gefährlicher erachtet wird. Gewalt ist nun mal Gewalt, ob von Rechts oder Links ist vollkommen schnuppe.
Nicht ganz. Extremismus bedeutet ja unter anderem die Bereitschaft zur Gewalt, um die eigene Idelogie durchzusetzen. Auch kann man (zumindest bei den Linken) nicht nur von einer Idelogie sprechen. Da gibt's ja zumindest mit dem Sozialismus/Kommunismus und der Anarchie zwei große Ideologien.

Kurz: Hier müßte erst mal einer (der Threaderöffner) ein Referat über die Ideolgien abhalten. :mrgreen:
Aber den scheint's ja - wenn man seinen letzten Beitrag liest - doch ehern darum zu gehen, welche Gewalt schlimmer ist.
 
Nein, mir ist klar dass jede Gewalt schlimm ist. Aber es geht mir darum, dass es mich ankotzt, dass die linke Gewalt oft garnicht beachtet wird!;)
 
Oder im Zug alles zu verunstalten, die Gepäckhalter runterzureißen, andere Fahrgäste aufs derbste zu beleidigen und anzumachen
Bis hier hin dachte ich es ging um einen Vorfall mit Fans von Eintracht Frankfurt, die auf der Fahrt zum Spiel nach Hannover den Sonderzug auseinander nahmen (oder war es genau andersherum???). Da kommt mir so der Gedanke, was ist heutzutage noch politische Gewalt und was ist einfach nur Gewalt. Siehe auch 1. Mai in Berlin, wo es seit einigen Jahren die politische Gewalt nur noch ca. 10% ausmachen dürfte. Da tummeln sich mittlerweile mehr (ausländische) Halbstarke als Linke.

Gut, also nach wie vor kann ich keine größere Bedrohung von rechts erkennen, als sie auch von links ausgeht. Beide sind in ihren Extremen systemfeindlich und gewaltbereit. Ihre Gewalt richtet sich vor allem gegen Personen, die als Vertreter des deklarierten Feindbildes "enttarnt" wurden.
Nur noch kurz, ich muß gleich dem Titan in seinem letzten Spiel huldigen. ;)

Die größere Bedrohung sehe ich durch die enge Verbindung von Politik(ern) und rechtsradikalen Gewaltgruppierungen. Es mag bei Die.Linke auch gewaltbereite Extremisten geben, die sind aber nicht so organisiert und auch nicht so intergriert wie bei der NPD. Das liegt zum Teil an der Natur der Sache: Du wirst einen gewaltbereiten Punk nicht für eine Sache gewinnen können (die sind immer gegen etwas; hier hingen mal Plakate die riefen zum Stören des Jesustages auf :ugly: ), geschweigen denn zielgerichtet steuern. Das ist bei den Rechten mit ihrem Gehorsam und klaren Hierarchien eine ganz andere Liga.
 
Extremismus ist immer schlecht. Egal ob links oder rechts. Wobei es manchmal nicht leicht, die Grenze zu ziehen, was "normal" rechts bzw. "normal" links ist. Weil das darf ja sein. Manche stellen ja alles, was jenseits der Mitte ist, gleich als extrem dar.
Jemand hat mal überspitzt Recht/Links-Extrem mit einem Kreis verglichen: oben ist die Mitte und wenn man extrem nach links oder rechts geht, unten trifft man sich wieder. Sprich: extremer Extremismus ist im Prinzip gleich schlecht. Egal, aus welcher Richtung er kommt.
 
[...] Die größere Bedrohung sehe ich durch die enge Verbindung von Politik(ern) und rechtsradikalen Gewaltgruppierungen.
Ich stimme Dir zu. Deshalb wird die NPD mit ihrer aktuellen "Personalbeschaffungspolitik" auch auf Bundesebene nie die 5%-Hürde knacken. Die haben nunmal das Dilemma, dass sie die einzig ernstzunehmende Partei auf der rechten Seite sind. Links hat man je nach Ausprägung der eigenen Radikalität genug Alternativen. Rechts nicht, da fängt momentan eine Partei alles auf. Schade...

[...] Das liegt zum Teil an der Natur der Sache: Du wirst einen gewaltbereiten Punk nicht für eine Sache gewinnen können [...] geschweigen denn zielgerichtet steuern. Das ist bei den Rechten mit ihrem Gehorsam und klaren Hierarchien eine ganz andere Liga.
Wobei ich mir nicht sicher bin, ob eine klare Führung nicht doch besser ist, als ein Haufen autonomer Leute, die erstmal pauschal "DAGEGEN!" sind. Aber Du hast natürlich recht. Es ist besser, dass diese Leute unorganisiert sind, als wenn es eine große (und damit mächtige) Organisation gäbe, die pauschal gegen alles ist. Vielleicht auch nicht. Wenn sie gegen alles ist, ist sie vielleicht auch gegen sich selbst?! :LOL:

Gruß,
Photon
 
Fakten um diese Aussage zu belegen hast Du bestimmt welche, oder?

gruss kelle!

Ja, habe ich, aber such mal selbst danach. Wirst wohl reichlich welche finden! Allein die political correctness ist schon ausschlaggebend dafür :(

auch sehr interessatn: dieser beitrag bie politically incorrect
Bei KA-News aus Karlsruhe verblüfft Denis Elbl mit einer verblüffenden Logik: Über linksextreme Gewalt muss man nicht diskutieren, weil darüber nicht diskutiert werden muss:
 
Das ist deine Sicht der Dinge, manch einer sieht das anders.

mit sicherheit nicht. :LOL: außerdem kann kelle sehr wohl für sich selbst antworten. :)

Hast Du ein Problem mit der Aussage?
So wie hier in Deutschland über Manager und Politiker gesprochen wird, sind wir da nicht weit von entfernt.

ich habe ein problem mit der aussage: "selbst schuld"! waren die hier etwa auch alle selber schuld?

Mir ist keine Gewalt lieber als die andere.
Ich weiß nur, dass für meine Situation die Bedrohung durch linke Gewalt deutlich berechenbarer ist, als die von der rechten Seite.

gruss kelle!

also gut, belassen wir es dabei. mein kommentar war vielleicht ein wenig überzogen. ;)
 
Finde ich schade. Die politische Korrektheit ist in Deutschland zu einer Meinungsdiktatur geworden.

Ahja...

Kaum gehen einem die Argumente aus, werden Nebenschauplätze eröffnet...

ich habe ein problem mit der aussage: "selbst schuld"! waren die hier etwa auch alle selber schuld?

Kann es sein, dass Du mich MistVerstanden hast?
Ich bin sicherlich bestimmt nicht der Meinung, dass ein Opfer einer Straftat selbst daran schuld ist.

Ich unterstelle es nur diversen Bevölkerungsgruppen, beruhend auf der aktuellen Stimmung.

gruss kelle!
 
Ich könnte mir ja eine Popperlocke fönen.

dazu fehlt dir leider das nötige material :LOL:

Kann es sein, dass Du mich MistVerstanden hast?
Ich bin sicherlich bestimmt nicht der Meinung, dass ein Opfer einer Straftat selbst daran schuld ist.

Ich unterstelle es nur diversen Bevölkerungsgruppen, beruhend auf der aktuellen Stimmung.

gruss kelle!

das will ich hoffen. ;) nach dieser erklären macht es zumindest mehr sinn. :)
 
Ja, habe ich, aber such mal selbst danach.
Naja, also wenn man explizit nach wenigstens einer Quelle gefragt wird, dann bringt man sie eigentlich auch ;)

Nicht besonders glücklich gewählt. PI ist nunmal noch schlimmer als die BILD, was Panikmache und Übertreibungen angeht.

Davon mal abgesehen. Der Verfassungschutz hat ganz aktuell eine Warnung vor Linksextremismus herausgegeben. Diese Gefahr wird von staatlicher Seite definitiv nicht unterschätzt. Das Bild wird nur durch die Medien verzerrt. Teils aus Tradition, weil es nunmal ihr Job ist, täglich eine Sensation zu bringen und folglich jede Mücke zu einem Elefanten aufgeblasen wird. Andererseits wird nur sehr selten zwischen "rechts" und "rechtsextrem" unterschieden, auf der linken Seite sieht es anders aus. Da wird sogar so lange unterschieden, bis man für jede Strömung eine eigene Begrifflichkeit gefunden hat.

Maßgeblich für das Potential einer Bedrohung ist allerdings die Einschätzung des Verfassungsschutzes. Und der warnt augenblicklich vor beiden Extremen, weil auch die Gewaltbereitschaft im linken Lager dramatisch gestiegen ist. Am ersten Mai wurde es offensichtlich, da die Polizei na eigenen Angaben "erschüttert" war, wie brutal die Lager aufeinander eingeschlagen haben.

Gruß,
Photon
 
Aber wo wird denn bitte über "linke Gewalt" geschwiegen? Gerade die Springerpresse aus BILD, WELT und sonstigen Schundblättern stürzt sich doch wie Geier auf alles solches (oder denken es sich gerne mal aus).
Und um das klarzustellen: Wer auf einer "linken" Demo Familienkutschen anzündet, handelt auch nicht politisch, sondern ist einfach ein Hooligan.

Aber was mich extrem besorgt: Wer Linksextremismus als "schlimmer als Rechtsextremismus" bezeichnet, versündigt sich an mindestens 6 Millionen Opfern des Nationalsozialismus. Und dass sich die Kameraden von heute darauf beziehen, zeigt z.B. dieses "wunderschöne" Werk, dass seit einiger Zeit einen Ort in meinem Landkreis ziert:

nazischmiererei_nidda_brueckek196_17052008.jpg

Und kommt mir jetzt keiner mit einem zynischen Vergleich zu den ca. 900 Mauertoten über 40 Jahre. (Damit keine Missverständnisse aufkommen: Auch jeder einzelne ohne Zweifel einer zuviel!)
 
Aber was mich extrem besorgt: Wer Linksextremismus als "schlimmer als Rechtsextremismus" bezeichnet, versündigt sich an mindestens 6 Millionen Opfern des Nationalsozialismus.

Das finde ich eben nicht... Die Täter von damals sind nicht mit den rechtsradikalen von heute gleichzusetzen... Das sind zwei verschiedene Kapitel der Geschichte. Die Opfer werden hier nicht entehrt, wenn hier jemand sagt, dass er die eine Seite tendenziell etwas schlimmer findet, aus welchen Gründen auch immer...
 
ich denke da gibt es keine so großen unterschiede, so dass man eigentlich gar nicht sagen kann, welcher extremismus nun der noch schlimmere ist. in der art und weise unterscheiden sich beide seiten ja eigentlich kaum. das vorgehen der antifa beispielsweise änelt teilweise schon sehr dem der nazis. und ich habe auch schon von linken punks gelesen, die einen juden verprügelten aus solidarität zum libanon.
 
[...] Wer Linksextremismus als "schlimmer als Rechtsextremismus" bezeichnet, versündigt sich an mindestens 6 Millionen Opfern des Nationalsozialismus.
[...]
Und kommt mir jetzt keiner mit einem zynischen Vergleich zu den ca. 900 Mauertoten über 40 Jahre. [...]
Also es waren nur 6 Millionen JUDEN, die Opferzahl (wenn man objektiv betrachtet auch die Kriegstoten dazu zählt, weil der Krieg ja nunmal von Deutschland ausging) des Nationalsozialismus liegt bei etwa 60 Millionen.

Aber wenn wir schonwieder bei H****r angekommen sind, dann lass' uns doch bei der Gelegenheit gleich auch über Stalin reden. Der Jude wurde ja im Dritten Reich eng mit dem Kommunismus und als Drahtzieher des Bolschewismus deklariert. Bei den Bolschewisten war der Jude allerdings der Inbegriff des Imperialismus, des auspressenden Finanzapparates der Welt. Ja, wir malen uns die Welt, wie sie uns gefällt :) Jedenfalls war Stalin im Denken nicht "zögerlicher" oder "sanfter" als H****r. Er hat auch Juden verfolgt und hingerichtet, nebest politischen Gegnern etc. Nur weil es dort nicht so explizit aufgearbeitet wurde (sowas wird ohnehin nur immer beim Besiegten eines Krieges doppelt und dreifach in die Bücher geschrieben), heißt es nicht, dass ein Linksextremes Regime auch nur ein Fünkchen besser ist. Außerdem hat Stalin nachweislich den Weltkrieg geplant, H****r kam ihm zuvor. Hätte er mal besser sein lassen sollen, dann wären wir heute nicht die BÖSEN, sondern die Russen und der Kommunismus. Naja, was soll's, dumm gelaufen.

Und wie ich schon oft geschrieben habe: Es wäre mir als Opfer scheißegal, aus welchen Motiven ich Opfer geworden bin. Der eine verdrischt mich (oder bringt mich um), weil ich eine gelbe Mütze trage, der nächste weil ich schwarze Schuhe trage. Wieder einem anderen gefällt meine Musik nicht, die ich höre. Und der nächste stört sich an meiner Frisur, meiner Herkunft oder meiner Einstellung zu irgendwas. Ich kann noch immer nicht erkennen, dass ein linker Pflasterstein in der Großhirnrinde angenehmer zu tragen ist ein rechter Baseballschläger. Allerdings habe ich auch keine Medizin studiert, vielleicht gibt es diesbezüglich wirklich Unterschiede...

Gruß,
Photon
 
Zuletzt bearbeitet:
An die, die meinen ich würde die Opfer des dritten Reiches verachten: Denkt mal an die Morde von Che Guevara, dem roten Helden?! Auch wenn es nicht so viele waren - jeder Mord ist ein Verbrechen!
 
Und momentan sterben 8 Millionen Menschen jährlich an Hunger, obwohl eigentlich genug Nahrungsmittel für alle da wären - wenn wir im Westen/Norden unsere Lebensweise und unser Wirtschaftssystem ändern würden...
Naja, will sagen: das Gegeneinanderaufrechnen von Opfern ist zynisch und bringt uns nicht weiter.

Die hier dauernd angesprochene "Politische Korrektheit" ist übrigens (in diesem verdrehten Sprachgebrauch als negative(!) Eigenschaft) ein Konstrukt aus der rechten Szene. Lustig, dass der Wikipedia-Artikel oben ja schon verlinkt wurde; ich empfehle das Kapitel PC in der nationalen Rhetorik.

Stalin und den Stalinismus halte ich übrigens nicht für explizit "links", aber gut, was soll's.
Ich glaube, die ganze Diskussion führt mal wieder nicht zu irgendeinem Ergebnis - außer dass wir uns unser Weltbild erzählen :ugly: