Sammelthread Der Fall "Brunner" - tödliche Prügelei in S-Bahn

...rund 15 passanten (in worten FÜNFZEHN) waren auf dem bahnhof als zeugen - anders gesagt: haben dabei ZUGESEHEN! und KEINER (in worten NULL) dieser leute hatte den arsch in der hose auch nur einzugreifen...

...eher diese 15 sauber als mittäter anklagen und verurteilen. denn das ist auch ein gesellschaftliches problem...

Wir sind geschätzte 15-30 min. nach der Tat dort angekommen. Da die Strecke recht schnell gesperrt war, geh ich mal davon aus, dass viele der Zeugen dort waren. Einige wurden gerade befragt (Gruppe von 4-5 Leuten). Es waren vermehrt Frauen (mittleren / höheren Alters) und einige Rentnerpärchen vor Ort. Sollte es wirklich so sein, dass nur diese Personengruppe dort vorhanden war, als die Tat stattfand, dann kann man da wohl nicht allzu groß urteilen...
 
@ iledelacite: Die Zahl 15 macht's allein nicht. WER waren diese 15? Wenn - wie von mrldog ausgeführt - diese 15 ein Durchschnittsalter von 65+ hatten, dann wundert mich nicht, daß von denen keiner dazwischengegangen ist. Das hätte wohl nur die Rentenkasse entlastet. "Karate-Oma", die den Handtaschen-Räuber in die Flucht schlägt, ist zwar wünschenswert, aber leider die Ausnahme.

@ Nightfire: Ich würd's nicht "heldenmütig" sondern "vorbildlich" nennen, geb Dir aber Recht, daß es mehr solcher Leute geben müßte. Auch ein Gewalttäter hat im Hinterstübchen den Gedanken: Was riskier ich dabei?
 
...

Auch ein Gewalttäter hat im Hinterstübchen den Gedanken: Was riskier ich dabei?

Ich glaube eher, genau hier liegt das Problem.

Denn es gibt zu viele, denen alles egal ist. Ich gehe jede Wette ein, dass die beiden den anderen Münchner U-Bahnfall kannten und das es ihnen dennoch vollkommen egal war, was mit ihnen und insbesondere dem Opfer geschehen wird.

Wir drehen uns - und landen wieder bei der geistig-moralischen Wende ...
 
Ich gehe jede Wette ein, dass die beiden den anderen Münchner U-Bahnfall kannten und das es ihnen dennoch vollkommen egal war, was mit ihnen und insbesondere dem Opfer geschehen wird.
Und ich will nicht hoffen, dass man mit unter 18 schon so abgestumpft sein kann, dass man keine Sekunde daran denkt, was passieren könnte und dass es einem im Nachhinein nicht nahe geht.
 
[N] S-Bahn-Mord in München: Täter waren mehrfach vorbestraft

Folgende News wurde am 15.09.2009 um 21:50:00 Uhr veröffentlicht:
S-Bahn-Mord in München: Täter waren mehrfach vorbestraft
Shortnews

Der arbeitslose Hauptschüler Markus S. sitzt zusammen mit seinen Komplizen Sebastian L. und Christoph T. in U-Haft wegen des Mordes des 50-jährigen Managers Dominik B. an der S-Bahn-Haltestelle Solln, München. Alle drei Täter sind schon mehrfach vorbestraft. Markus S. war als "Großmaul, das nichts zustande bringt" bekannt. Sein Bruder sitzt wegen einem Drogenvergehen im Knast. Seine Komplizen Sebastian L. und Christoph T. kamen hingegen aus sozial benachteiligten Verhältnisse. Der 18-jährige Markus S. scheint hingegen wenig Einsicht zu zeigen: "Ich leb' jeden Tag so als wärs mein erster. Ich scheiß drauf was ich gestern gelernt hab". Die Gemeinde Solln will sich jedoch dennoch für die Zivilcourage stark machen.
 
Ohja, wieder böse Hauptschüler, schade das es nicht noch Ausländer waren, dann wäre die Schublade wieder ganz bedient..

Nicht falsch verstehen, aber genau sowas machen auch Abiturienten.
 
Das muss mir jemand mal erklären.

@Flerche: Gymnasiasten/Realschüler laufen Amok und erschießen die Klasse.

LoL, stimmt auch wieder :mrgreen:

Nein, aber kotzt mich an das es ständig die bösen Hauptschüler sind. Sind alles Menschen und würde denen mal mehr geholfen werden, würden auch nicht soviele straftätig werden. Ist kein Wunder wenn man auffallen will, wenn man eh überall ausgegrenzt wird, was denen vielleicht gut tun würde. Aber sind ja nur Großmäuler die nichts zustande bekommen...
 
Liebe Politiker,

dies ist das Ergebnis der kinderfeindlichen Politik in unserem Lande.
Kümmert euch mehr um die Ausbildung und Zukunftsperspektiven der Kinder in euerem eigenen Land.
Es wird immer nur gequasselt anstatt mal was zu tun.
Braucht auch das Rad nicht neu erfinden, nehmt euch einfach Norwegen als Vorbild.
Die fördern ihre Kinder schon in der Schule nach ihren individuellen Begabungen.

Bei uns herrscht nur Wettbewerb und das auch in der Schule.
Wer nicht ins Chema "F" passt fällt durch.

Errinnert euch IHR Politiker an eueren Eid: Zum Wohle des Volkes...
 
... Sind alles Menschen und würde denen mal mehr geholfen werden, würden auch nicht soviele straftätig werden...
Dazu braucht es aber mindestens Zweie: Einer der hilft, und einer der sich helfen LÄSST.

edit: dogcat, das Problem sitzt tiefer. Schon seit langem werden Eltern daran gehindert, sich vernünftig um ihre Kinder zu kümmern, indem ihnen das Geld - und damit die Zeit für ihre Kinder - weggenomen wird. Unter Kanzler Schröder wurde das Kindergeld zwar verbessert, eine Kostendeckung ist aber überhaupt nicht in Sicht. Immer noch muß man 4 - 5 Kinder haben, damit die Kosten das Kindergeld nicht übersteigen. Und wie will man sich um 4 - 5 Kinder gescheit kümmern? Geht nicht! Da erzieht ein Kind das andere.

Kinder sind unserer Gesellschaft nix wert, "weil sie ja nur Ärger machen" - Ursache und Wirkung 100 % verwechselt!
 
Zuletzt bearbeitet:
Schon seit langem werden Eltern daran gehindert, sich vernünftig um ihre Kinder zu kümmern, indem ihnen das Geld - und damit die Zeit für ihre Kinder - weggenomen wird.

Der Kapitalismus frisst seine Kinder!

Früher, als wir noch eine Soziale Marktwirtschaft hatten, da gab es ihn noch massenhaft.

Den Alleinverdiener - und damit den Alleinernährer. Das andere Elternteil konnte zu hause bleiben und die Kinder erziehen.

Heute machen Gesellschaftsmagazine, Nachrichten und das große Kino 24/24 h vor, das man sich das Leben sofort und mit allen zur Verfügung stehenden Maßnahmen nehmen kann.

Zur Beruhigung des eigenen Gewissens machen dann die oben genannten Medienmacher einmal im Jahr ne karitative Show oder einen 30 Sekunden-Werbespot, wer alles Deutschland ist oder wer mit einem Faustschlag/Fusstritt - oh sorry es war ja ein Flügelschlag - die Welt verändern kann.

Und jeder noch so Minderbemittelte bemerkt sofort: wie heuchlerisch oberflächlich und bigott sind die ...
 
edit: dogcat, das Problem sitzt tiefer. Schon seit langem werden Eltern daran gehindert, sich vernünftig um ihre Kinder zu kümmern, indem ihnen das Geld - und damit die Zeit für ihre Kinder - weggenomen wird.
Ich würde wetten, dass wir bei ganz vielen dieser jugendlichen Straftäter feststellen würden, dass zumindest ein Elternteil gar nicht arbeitet und sich damit 24 Stunden am Tag um die Erziehung der Kinder kümmern könnte, dies aber nicht getan hat.

Das Problem ist hier weder Zeit noch Geld bei den Eltern, es ist einfach und schlicht Unfähigkeit bei der Kindererziehung. Da wäre eine Einführung eines Eltern-TÜV deutlich sinnvoller.

Nicht umsonst erfährt man bei Gerichtsverfahren von Straftätern immer, was die für eine miese Kindheit hatten. Deren Eltern waren unfähig, ihr eigenes Leben zu regeln, wie sollten die auch noch Kinder erziehen? Und hätte man denen mehr Geld gegeben, hätten die nur noch mehr versoffen.

Marty
 
Zumindest einer der Täter hat laut Zeitung in seinem SchülerVZ-Profil rechtsextreme gewaltverherrlichende Musik als Lieblingsmusik angegeben. Sollte einem zu denken geben...

Cya Nightfire
 
Da es überall so viele Hobbypsychologen gibt, müssen halt schnell irgendwelche Schubladen und Klischees bedient werden. Hinzu kommt, wenn man Täter in irgendeine Schublade steckt, kann man ohne weiteres durch Forderungen wie Überwachung, höhere Strafen, ... von den eigentlichen Problemen wie Bildung ablenken.

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Einerseits finde ich es ja gut wenn Menschen sich bei so was einmischen, aber wenn ich das richtig mitbekommen habe, fing die Szene ja schon in der S-Bahn an. Gut ich kenne die Münchner S-Bahn nicht, aber die S-Bahnen die ich kenne habe alle Notruftasten, Kameras in den Zügen und sicher hätte auch irgendwer ein Handy gehabt. Warum also begebe ich mich in eine solche Gefahr, warum begebe ich mich alleine in solch eine Gefahr, warum spreche ich nicht andere Leute an und bitte sie mir zu helfen? Das alles sind fragen die ich oft nicht verstehen will und oft stelle ich mir das ganze so vor, das es erst dadurch eskaliert das man die Täter provoziert und sonst würde es weit harmloser ausgehen. Wie gesagt ich finde es gut wenn Leute eingreifen, aber man sollte immer auch betrachten ob es der richtige Weg war.

Für mich zeigt dieser Fall mal wieder eindeutig das es eben zu wenig Leute mit Zivilcourage gibt die sich um die Probleme anderer kümmern und hier würde mich interessieren ob gegen die ganzen Schaulustigen etwas unternommen wurde.

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Die Konsequenzen die wir uns nun von Politikern anhören dürfen:

Überwachung | Ich war vor ein paar Jahren einmal in Frankfurt und habe beschlossen um diesen Ort einen weiten Bogen zu machen. Ich kenne mich in Frankfurt nicht wirklich aus, aber es gibt dort einen Platz der videoüberwacht ist und diese Überwachung brachte zum damaligen Zeitpunkt rein garnix. Die Drogendealer standen halt genau an den Kameramasten im Aufnahmeschatten und haben ihre Geschäfte gemacht. Spätestens da wurde mir klar, eine Überwachung bringt nix.

Härtere Strafen | Bringen auch nichts, denn ein Täter wird sicher nicht wenn er jemanden zusammenschlägt daran denken, mit dem nächsten Schlag bekomme ich ein Jahr mehr.

Bildungsreform | Halte ich für den einzig sinnvollen Weg, es muss endlich Geld in die Hand genommen werden um Jugendlichen eine bessere Perspektive bieten zu können.

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Was ich aber am schlimmsten finde sind Politiker allgemein, die sobald etwas passiert sich hinstellen und das "Maul aufreißen" und sofort erklären wie man es in Zukunft besser machen könnte. Dann vergehen ein paar Wochen und alles ist beim alten.
 
Warum also begebe ich mich in eine solche Gefahr, warum begebe ich mich alleine in solch eine Gefahr, warum spreche ich nicht andere Leute an und bitte sie mir zu helfen?
Der Mann hat vor dem Verlassen der Bahn bereits die Polizei informiert und mitgeteilt, wo er mit den Kindern aussteigen wird und das die Kinder ihn begleiten.

Um die Kinder hätte sich ja jemand kümmern muss, auch wenn es gut ausgegangen wäre.

Das die zwei Typen trotzdem mit solch einer Brutalität vorgehen, hat der Mann vermutlich nicht mal im Entferntesten in Betracht gezogen. Er dachte, zwei Jugendliche braucht man nicht mir einem Grossaufgebot von U-Bahn-Fahrern zu begegnen, das schafft er alleine. Trügerischer Irrtum.

Für die Zukunft sollte man die guten Tipps, die man jetzt bekommt, auch schlichtweg ignorieren. Da wird einem als Verhalten empfohlen: Reden, deeskalieren, nicht zu nah rangehen, nicht dazwischen stellen. Was hätte der Mann bei dem Angriff auf die Kinder machen sollen? Für die Zukunft weiß ich das. In solch einer Situation: Gegner in einen bewegungsunfähigen Zustand bringen und dann erst fragen, was los war.

Marty
 
Einerseits finde ich es ja gut wenn Menschen sich bei so was einmischen, aber wenn ich das richtig mitbekommen habe, fing die Szene ja schon in der S-Bahn an. Gut ich kenne die Münchner S-Bahn nicht, aber die S-Bahnen die ich kenne habe alle Notruftasten, Kameras in den Zügen und sicher hätte auch irgendwer ein Handy gehabt. Warum also begebe ich mich in eine solche Gefahr, warum begebe ich mich alleine in solch eine Gefahr, warum spreche ich nicht andere Leute an und bitte sie mir zu helfen?
Die S-Bahn war nicht kameraüberwacht und die Polizei wurde bereits aus der S-Bahn heraus alamiert. Scheinbar war er sich der Gefahr nicht bewußt bzw. hat die Situation unterschätzt.
Was ich aber am schlimmsten finde sind Politiker allgemein, die sobald etwas passiert sich hinstellen und das "Maul aufreißen" und sofort erklären wie man es in Zukunft besser machen könnte. Dann vergehen ein paar Wochen und alles ist beim alten.
Das Maul aufgerissen hat der Pöbel aber auch wieder zu genüge. Die entscheidende Frage ist doch, was soll die Politik gegen die Gewalt im öffentlichen Raum (falls es in diesem Fall überhaupt so ist) machen?
 
dogcat, das Problem sitzt tiefer. Schon seit langem werden Eltern daran gehindert, sich vernünftig um ihre Kinder zu kümmern, indem ihnen das Geld - und damit die Zeit für ihre Kinder - weggenomen wird. Unter Kanzler Schröder wurde das Kindergeld zwar verbessert, eine Kostendeckung ist aber überhaupt nicht in Sicht. Immer noch muß man 4 - 5 Kinder haben, damit die Kosten das Kindergeld nicht übersteigen. Und wie will man sich um 4 - 5 Kinder gescheit kümmern? Geht nicht! Da erzieht ein Kind das andere.

Kinder sind unserer Gesellschaft nix wert, "weil sie ja nur Ärger machen" - Ursache und Wirkung 100 % verwechselt!

Die fehlende Zeit ist aber meiner Meinung nach nicht unbedingt das Problem. Ich wurde auch von meiner Mutti alleine groß gezogen - sicher fehlte da auch ab und an mal das Geld - aber dennoch würde ich nicht mal auf den Gedanken kommen, so eine Tat zu begehen.

Wieso sollten sie Angst vor Verurteilungen haben? Ich denke mal sie wissen ganz genau, das es eben als ''böser'' Hauptschüler sehr sehr schwer ist in Deutschland Fuß zu fassen, dass sie kriminell werden liegt vorallem auch am Staat, der solche Menschen einfach links liegen lässt.
 
Es waren vermehrt Frauen (mittleren / höheren Alters) und einige Rentnerpärchen vor Ort. Sollte es wirklich so sein, dass nur diese Personengruppe dort vorhanden war, als die Tat stattfand, dann kann man da wohl nicht allzu groß urteilen...
Warum nicht? Wenn so eine Gruppe Omas mit ihren Stöcken und Taschen erstmal loslegt, dann geht's da auch rund. Wenn da wirklich 15 Leute stehen und 4 Omas plötzlich auf die Typen losrennen, dann rennen die anderen mit. Das ist immer so. Einer fängt an und die anderen machen dann mit. Ich überlege im Bus auch ab und an, ob ich was sagen soll, wenn da irgendwelche Gören meinen laut Musik zu hören und ich hab da auch manchmal Angst, daß die mich vielleicht irgendwann abends vor der Haustür abfangen, aber soll man sich heutzutage alles gefallen lassen? Ist mir egal, ob die mich dann blöd anmachen, die Musik ist erstmal aus. Wenn ich sehe, daß da zwei Typen auf einen Mann einprügeln, also ich würde dann hingehen und die Kerle anbrüllen in der Hoffnung, daß gestandene Männer die das sehen auch dazukommen, wenn sich das schon ne kleine schwache Frau traut...

Unter Kanzler Schröder wurde das Kindergeld zwar verbessert, eine Kostendeckung ist aber überhaupt nicht in Sicht. Immer noch muß man 4 - 5 Kinder haben, damit die Kosten das Kindergeld nicht übersteigen.
Kinder sind doch kein Unternehmen, das kostendeckend gefahren wird. Wenn ich mich für ein Kind entscheide, dann doch nicht mit dem Hintergedanken, daß ich das Geld was ich dafür ausgebe auch ja wieder reinbekommen muß. :roll: