Da steht nur, dass eine 12-jährige Schülerin behauptet hat, er "sei möglicherweise gemobbt worden". Das er gemobbt wurde steht überhaupt noch nicht fest. Und was ich noch seltsamer finde: er war schon seit über einem Jahr von dieser Schule weg. Irgendwie eine lange Zeit, um daheim im Kämmerlein zu sitzen und Rachepläne zu schmieden. Sollte er gemobbt worden sein, ist das sicher schlimm, aber deswegen dann mehr als 1 Jahr später noch auszuticken und 15 Unschuldige mit in den Tod zu reißen, ist völlig irrational und unverständlich.

Außerdem hatte er gerade eine Lehrstelle angefangen. Da hätte er doch wirklich besser seinen Realschulfrust in positive Energie umgewandelt und sein Bestes auf der Lehrstelle gegeben. Die Lehrstelle war eine Perspektive, die Chance etwas aus seinem Leben zu machen. Sollte er in der Vergangenheit tatsächlich jemals gehänselt worden sein, dann hätte diese Lehrstelle ihm die Möglichkeit gegeben das alles hinter sich zu lassen und auf zu arbeiten.

Man darf nicht vergessen, daß jeder auf Mobbing anders reagiert. Der eine steckt das weg und ein anderer leidet noch Jahre danach darunter.
Man sagt oft, die Zeit heilt alle Wunden. Das stimmt schon, nur leider hinterlassen manche Wunden Narben, die jederzeit wieder schmerzen oder sogar aufreißen können. Darüber sollten viele vielleicht mal nachdenken!

Es ist durchaus möglich, wenn er wirklich gemobbt wurde, er das nicht wirklich verarbeitet hat und immer noch dermaßen drunter gelitten hat, daß es Auswirkungen auf seine Ausbildung hatte. Vielleicht kam daher seine Wut auf die Schule?
Ich will die Tat nicht schön reden oder gutheißen, aber man sollte wirklich versuchen, die wahren Ursachen für solche Taten zu finden und nicht alles nur auf irgendwelche Spiele, Filme etc. schieben. :roll:
 
Inzwischen kam heraus, dass der Amokläufer eben - wie soll es auch sonst gewesen sein - Ballerspiele gespielt hat und darüber hinaus ein Waffennarr war. Er schoss gerne mit Softair-Waffen.

Das Problem liegt nicht an den Spielen oder den (Schuss)Waffen (zumindest nicht allein), sondern (auch) an den Menschen. Sieh dich doch mal in der Welt um. Menschen brauchen keine Killerspiele um auf die Idee zu kommen jemanden zu töten. Wir haben Massenmörder, Kriegsverbrecher, Ehrenmörder, Bandenkriege und noch jede Menge anderer Dinge.

Ok verbieten wir die Killerspiele. Dann aber auch Horrorfilme, Horrorromane.
Ach was, am besten gleich alles, in denen Gewalt vorkommt.

Wird aber (leider), wahrscheinlich nichts daran ändern das weiterhin Menschen andere Menschen töten.

Das schlimmste ist, das irgendwelche Vermutungen angestellt werden. Aber keiner kann wirklich sagen warum er das getan hat. Hier wird schnell nen schuldiger gefunden (Killerspiele, Horrovideos, Waffen), da wird dann nen Verbot rausgebracht. Das muss dann helfen und man brauch sich nicht weiter darum kümmern.

Du hattest nen richtigen guten Ansatz geliefert, als du sagtest dir würd später sowas nicht ins Haus kommen. Also wirst du auch darauf achten.

Nur wie viele Eltern achten bei ihren Kindern darauf was sie spielen, lesen oder gucken? Viele Eltern machen es sich manchmal zu einfach. Es gibt ja den Kinder und Jugendschutz, der wird schon darauf achten was meine Kinder tun, muss ich dann ja nicht machen.

Selbst diese ganzen USK und FSK sachen, da frag ich mich manchmal was sich die Leute dabei denken. Es gibt ne Menge Filme und Spiele die ab 12 Jahren sind. Ich würd aber nen Teufel tun, diese alle ohne Einschränkung meinem 12 Jährigen Kind zu zeigen bzw. sie spielen zu lassen.

Oder nehmen wir mal Bücher. Da gibt es keinen Jugendschutz. Da kannst du als Kind lesen / kaufen was du willst. Und es gibt jede Menge Bücher die echt nix für schwache Nerven sind.

Dann kommt noch Gewalt anderer Menschen hinzu. Sei es psychische oder physische.

Ich geh davon aus das mehrere Faktoren eine Rolle spielen, damit ein Mensch auf die Idee kommt, so etwas unvorstellbares zu tun. Nun liegt es an uns allen, herauszufinden wie so etwas passieren kann und nicht nur an den Politikern, Polizeibeamten, Eltern und Lehrern.
 
In der Diskussion wird immer wieder vergessen, das Ballerspiele allenfalls ein Katalysator für ein Problem sind, nicht der Auslöser dafür.

Nur muss man sich in der Ego-Shooter-Szene auch über diesen Fakt klar sein:

Wer ein Problem hat, löst es nicht durchs spielen, und im Extremfall führt ein Realitätsverlust zum Ausschalten der Hemmschwelle. Der Täter unterscheidet nicht mehr zwischen Realität und elektronischer Fiktion.

Aber ich sehe es schon kommen: Auf der einen Seite die blauäugige und dumme Meinungsmache "Killerspiele MACHEN Amokläufer" (Allein die aktuelle Meldung: "Mögliches Motiv gefunden" im Text dann "Täter spielte Counterstrike"), auf der anderen Seite hämische und zynische Kommentare a la "Verbietet Brot, weil Amokläufer Brot essen" :roll:

Von allen Seiten wird wieder die eigene Verantwortung verneint - fast wie ein Glaubenskrieg...:-?

@Taliesyn: Die meisten (in Deutschland) indizierten Bücher kannst du im benachbarten Ausland kaufen. Und was andere Medien angeht - es ist traurige Realität, dass viel zu viele Händler die Altersfreigaben von Spielen und Filmen NICHT berücksichtigen...
 
Ich hab noch keine brauchbare Statistik zum Thema Amokläufer und Gewalt in Computerspielen gefunden. Kann mir da zufällig jemand weiterhelfen? Scheinbar gibt es hier ja doch fundierte Meinungen, die irgendwodrauf beruhen müssen.
 
Das stimmt wohl, hatte da aber auch Bücher gemeint wie z.B. "Das Parfüm", "Intensity" oder diverse Horrorromane von Herrn King.

Christian Pfeiffer meinte gestern in hart aber fair, dass durch die direkte Tat(=Mausklick) wohl die Gewalt eher sensibilisiert würde, als bei Passivität in Filmen. Ob das jetzt wahr ist und inwiefern das eine mit dem anderen vergleichbar ist bleibt natürlich offen ;)

Was ich auch interessant fande: in südlichen Ländern, also eher temperamentvolleren Ländern, gibts wneiger Amokläufe, also scheint das mit der Aggressionsventiltheorie zu stimmen...

Ich find den Wodka- Waffen Vergleich gut, meiner Meinung nach sollten U18 keine Knarren in die Hand bekommen dürfen, ich selbst hab bei so nem Schützenverein mal mit 7 geschossen, die Kontrollen sind sehr schwach(mein Cousin ist ein Mitglied dort und hatte den Verein für seine Konfirmation gemietet und alle durften mal schißen...). (natürlich standen meine Eltern daneben, ich würde meine Kinder aber niemals schießen lassen)

Ich wohn ja relativ nahe zum Tatort und ein Klassenkamerad kennt eine Ex-Mitschülerin des Amokläufers. Der war wohl wirklich stark unauffällig, aber trotzdem nie unfreundlich, zwar außenseiter, aber nicht wirklich hart gemobbt, wie das jetzt dargestellt wird. Naja und seine Schulleistungen waren auch nicht wirklich spitze ;)
 
Das stimmt wohl, hatte da aber auch Bücher gemeint wie z.B. "Das Parfüm", "Intensity" oder diverse Horrorromane von Herrn King.

Ja, okay...
Ich stehe der Indizierung generell eher kritisch gegenüber. Es gibt Dinge, da kann ich's nachvollziehen, bin aber kein Freund davon, und dann gibt es Dinge, da lehne ich es kategorisch ab. Wenn Kunst indiziert wird, oder politische Schriften, dann ist das nicht tragbar...

@darkkurt: Das zeigt, wie wenig der Index nützt...vielleicht sollte man andere Systeme entwickeln...
 
Das sind alles Merkmale, die wohl für einen Amokläufer typisch sind, das kann niemand mehr bestreiten.

Ich stimme da darkkurt zu, dass es eher ein Katalysator als Ursache ist.
Was ist mit anderen Menschen, die Amok laufen?
Darauf gibt mir niemand eine Antwort. Oder willst du mir erzählen, dass ein erwachsener Mann der seine Familie killlt den ganzen Tag CS gespielt hat? :roll:

Dass er Zugang zu Waffen hatte, dass er in dem Verein seines Vaters "üben" konnte, dass ist ein Aspekt, den es jetzt gilt zu untersuchen. Aber auch nicht mehr und nicht weniger.

Solange der Täter kein ausführliches Tagebuch geschrieben hat oder einen Abschiedsbrief hinterlassen hat werden wir niemals die genauen Gründe, was ihn dazu bewegt hat, erfahren. Auch wenn er ein Jahr schon raus war aus der Schule, wer weiß, was in den letzten Tagen passiert ist.
Ich weiß nur, dass ich heute früh geheult habe, dass ich nicht schlafen konnte und dass ich mich wieder gefragt habe, wo ist der Sinn, warum wird diskutiert, wie blödsinnig finde ich doch mitunter den "Zusammenhalt" der Menschen und wie wenig wir im Grunde von einander wissen.
Ich gehe aus dem Haus und muss von der Polizei erfahren, dass nebenan in der Mülltonne ein Baby gefunden wurde.
Wir lesen sowas jeden Tag und nichts schockt uns mehr, aber heute hat es mich geschockt. Mich hat es geschockt, dass ich nichts gesehen habe, ich selbst gar nicht mehr auf die Menschen achte, im Grunde gar nicht weiß, wer hier alles wohnt in meiner Umgebung. Der Gedanke, dass mein Kind auf eine Schule ging, dass ich nie diese Angst verspürte, es könnte ihr was passieren und ich sie heute früh anrief, weil sie Berufschule hat.

Im Grunde sind wir alle schuld. Weil wir es zulassen, dass Kids und Teenies kein Vertrauen mehr zu uns Erwachsenen haben, weil wir sie im Stich lassen. Und damit meine ich jeden von uns. Eltern, Lehrer, Politiker, Gesellschaft.
 
Wir lesen sowas jeden Tag und nichts schockt uns mehr, aber heute hat es mich geschockt. Mich hat es geschockt, dass ich nichts gesehen habe, ich selbst gar nicht mehr auf die Menschen achte, im Grunde gar nicht weiß, wer hier alles wohnt in meiner Umgebung. Der Gedanke, dass mein Kind auf eine Schule ging, dass ich nie diese Angst verspürte, es könnte ihr was passieren und ich sie heute früh anrief, weil sie Berufschule hat.

Im Grunde sind wir alle schuld. Weil wir es zulassen, dass Kids und Teenies kein Vertrauen mehr zu uns Erwachsenen haben, weil wir sie im Stich lassen. Und damit meine ich jeden von uns. Eltern, Lehrer, Politiker, Gesellschaft.

Was willst du tun? Dich um jeden Menschen auf diesem Erdenrund kümmern? Für jeden Toten Tränen vergießen? Ich für meinen Teil halte mein eigenes Leben und das der mir bekannten Personen für wichtiger als das anderer Menschen, in dem Sinne, dass ich mich nicht dafür interessiere und mich nicht darum kümmere. Als ob jeder für jeden verantwortlich sei oder sein müsste.
Im übertragenen Sinne gesprochen: nur weil irgendwo irgendwer ausrastet, muss ich doch nicht entsetzt sein! Nur, weil irgendwo jemand verhungert, muss ich doch kein schlechtes Gewissen beim Essen haben.
Man kann doch nicht so blauäugig sein und denken, dass es Gerechtigkeit gäbe und geben könne....
 
Was willst du tun?

Im Grunde kann ich gar nichts tun, außer in meinem kleinen Umfeld für meine Freunde und Familie da sein.
Ich habe auch nur geschrieben, dass es mich heute früh einfach erwischt hat. Ich kannte niemanden davon, aber manchmal wenn ich von Afrika mir Berichte ansehen oder von misshandelten Tieren, ob hier in Deutschland oder Mallorca, muss ich auch heulen und frage mich, was kann ich tun, warum sind wir Menschen so? Warum müssen wir unsere Welt, unsere Tiere, uns selbst quälen und ausbeuten? "Das Elend der Welt lastet auf meinen Schultern"
Ich kann nichts tun, dass macht mich eben wütend, hilflos und dann komme ich wieder auf den Boden der Tatsachen herunter, dass man nichts tun kann.

Das ist meine Antwort auf die Fragen hier, warum wir uns nicht mehr darüber aufregen dass tausende Kinder in Afrika oder sonstwo verhungern.
Weil wir es nicht ertragen, weil ich es nicht ertrage, ich muss einfach manchmal die Augen verschließen und will es nicht hören und nicht sehen und nicht lesen, weil ich nicht darüber nachdenken will, wie verkommen die Menschen im Grunde sind. Weil ich irgendwo einen Grund brauche um weiter zu leben und von daher kann ich sowas an mich nicht ranlassen. Das ist meine Antwort auf die Frage.
 
Man kann doch nicht so blauäugig sein und denken, dass es Gerechtigkeit gäbe und geben könne....

Aber wir können versuchen von einer "Wegseh-Gesellschaft" hin zur "Hinseh-Gesellschaft" zu gelangen.

Sprich wenn man sieht es geht Menschen im Umfeld schlecht, denen Hilfe anbieten und/oder sich kümmern. Hier schließt sich übrigens ein Kreislauf zu anderen dramatischen Ereignissen.
 
Ich stimme da darkkurt zu, dass es eher ein Katalysator als Ursache ist.
Was ist mit anderen Menschen, die Amok laufen?
Darauf gibt mir niemand eine Antwort. Oder willst du mir erzählen, dass ein erwachsener Mann der seine Familie killlt den ganzen Tag CS gespielt hat? :roll:

Dass er Zugang zu Waffen hatte, dass er in dem Verein seines Vaters "üben" konnte, dass ist ein Aspekt, den es jetzt gilt zu untersuchen. Aber auch nicht mehr und nicht weniger.

Ich sage doch nicht, dass ein geistig gesunder Mensch durch Killerspiele zum Mörder wird. Aber wenn jemand nen psychischen Knacks hat und sich den ganzen Tag sowas rein zieht, dann kann es doch durchaus nen Zusammenhang geben. Das ist nicht soooo weit hergeholt. Die Erwiderung mit dem Brot ist unpassend und zeugt davon, dass man die Diskussion nicht führen möchte, aus Angst selbst in ein schlechtes Licht gerückt zu werden. Würde jemand Bernd das Brot erschiessen und dann essen, könnt man so argumentieren ;) Aber hier sind Dinge geschehen, die man zumindest teilweise in Computerspielen virtuell machen kann. Wieso soll es denn so dermaßen abwegig sein, dass ein krankes Hirn sich irgendwann in der Realität so verhält wie in GTA? Dann ist es halt ein Katalysator, trotzdem schlimm genug. Der Amokläufer kann sich in Gewaltspielen seine Ideen und Gewaltfantasien holen. Als "normaler" Spieler muss man mal von sich und seinem eigenen Ego wegsehen und die Sache neutral betrachten. Viele Spiele sind brutal. Das ist nicht mal das viel gescholtene CS. In GTA rennt man tatsächlich durch Städte und kann, wenn man will, auf alles ballern, was sich bewegt. Aber weils ne riesen Geldmacherei ist, wird wohl die Produktion solcher Spiele nicht abebben.

Wer virtuell schießt, interessiert sich vielleicht auch im wahren Leben irgendwann für Waffen. Erst diese Softair-Dinger und dann irgendwann richtige Waffen. Man braucht ja erst mal den Bezug zur Waffe. Keiner läuft Amok, wenn er vorher überhaupt nichts mit Waffen am Hut hat und gar nicht richtig schießen und zielen kann.

Ich bleibe dabei: Mediengewalt in Verbindung mit Interesse an Waffen und ner psychischen Störung kann durchaus zu Gewalt führen. Bitte fühlt euch als Spieler jetzt nicht persönlich angegriffen, sondern lasst eine solche Diskussion zu, ohne mit dem Brot-Scheiss oder dem Blabla-Immer-Auf-Die-Computerspiele anzukommen.
 
Weil wir es nicht ertragen, weil ich es nicht ertrage, ich muss einfach manchmal die Augen verschließen und will es nicht hören und nicht sehen und nicht lesen, weil ich nicht darüber nachdenken will, wie verkommen die Menschen im Grunde sind. Weil ich irgendwo einen Grund brauche um weiter zu leben und von daher kann ich sowas an mich nicht ranlassen. Das ist meine Antwort auf die Frage.


Darüber machst du dir ernstlich Gedanken? Dass die Menschheit verkommen und schlecht ist? Ich würde das eher als Selbstverständlichkeit sehen und nicht weiter beachten - auch, weil mich die "Schlechtigkeit" der Allgemeinheit nicht tangiert.

@Pamtano: also doch den ganzen Tag Messias spielen? Obdachlosen Essen austeilen, Waisenkinder aufnehmen, Unfallopfer wiederbeleben? Wo ist die Grenze zwischen "Hilfsbereitschaft im Umfeld" und "Sich nicht drum kümmern, weil's weit weg ist"?

@mrldog: Ich frage mich eher, wie viel weiter wir wären, wenn alle so dächten...
 
Wenn man aus bekannten amok-läufen eine Statistik macht siehts für die Ballerspiel-Theorie aber wieder schlecht aus. Amokläufe gab es schon vor Computer spielen, in denen Gewaltanwendung durch den Spieler honoriert wird.
Es gibt Gewalt, seit es Menschen gibt.

Die Amokläufer vor dem bekannten Columbine-Amoklauf waren vorher bowlen, wenn ich mich nicht irre... und haben afaik auch keine der genannten Computerspiele gespielt. Korrigiert mich, wenn ich mich irre, ich bin kein Spezialist in dem Gebiet.
Man mus alles in Verhältnissen sehen. Man muss sehen, wie viele aller männlichen Jugendlichen zum Beispiel mal Ballerspiele spielen. Das ist sicher kein kleiner Prozentsatz. Wenn (von mir geschätzte, völlig aus der Luft geholte) 95% aller Jungs Ballerspiele spielen oder gespielt haben, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass ein Amokläufer auch aus dieser Gruppe stammt. Aber hier sofort eine Ursache-Folge-Beziehung herzustellen ist schlicht und ergreifend falsch.
 
Darüber machst du dir ernstlich Gedanken? Dass die Menschheit verkommen und schlecht ist?

Ja, so zwischendurch schon. Da kommt dann alles hoch. Das Sinnieren über Sinn und Zweck des Daseins, über den Sinn zu kämpfen, weiter zu machen, wenn doch immer alles mit Füßen getreten wird und wir niemals gefeit sind, die Tragödien wie Kindermord, Amoklauf, Vergewaltigung, Völkermord usw. zu erleben und wir nicht in der Lage sind, das alles zu verhindern.

Bescheuert, weiß ich auch. Aber so empfinde ich nun mal manchmal und im Moment bin ich wieder an einen Punkt, wo alles wieder zusammen kommt und ich mir die Frage stelle: habe ich genug getan? Habe ich mein Kind gut auf dieses Leben vorbereitet?

Die Phase geht auch wieder vorbei und ich nehme das wieder hin, wie alle anderen auch und fühle mich nicht schlecht, nur weil ich wieder bei einer negativen Schlagzeile nicht zusammen breche. Aber manchmal tut es einfach nur weh. Und heute ist so ein Tag, wo es mir einfach weh tut.
 
Der Amokläufer kann sich in Gewaltspielen seine Ideen und Gewaltfantasien holen. Als "normaler" Spieler muss man mal von sich und seinem eigenen Ego wegsehen und die Sache neutral betrachten. Viele Spiele sind brutal.

Viele Filme auch. Nur geraten die nicht so ins Kreuzfeuer wie Computerspiele (und vor allem nicht mit den Namen, sowie CS)
Abgesehen davon sind die meisten Spiele mittlerweile ab 18. Also hätte er da gar nicht dran kommen können, ebensowenig an die Waffen.
Selbst wenn hierzulande das ganze verboten würde, gibt es immer Möglichkeiten sich die Dinge zu beschaffen.
Das was die Spieler aufregt ist die Tatsache, dass da pauschalisiert wird. Jeder Spieler wird angeprangert.

Wer virtuell schießt, interessiert sich vielleicht auch im wahren Leben irgendwann für Waffen. Erst diese Softair-Dinger und dann irgendwann richtige Waffen. Man braucht ja erst mal den Bezug zur Waffe. Keiner läuft Amok, wenn er vorher überhaupt nichts mit Waffen am Hut hat und gar nicht richtig schießen und zielen kann.

Es sind doch nicht nur die Computerspieler die töten. Wenn man mal vergleicht, wie viele Menschen von anderen getötet werden von welchen die spielen und von welchen die nicht spielen, dürfte der Anteil der nicht spielenden Mörder (wahrscheinlich) deutlich höher sein.

Ich bleibe dabei: Mediengewalt in Verbindung mit Interesse an Waffen und ner psychischen Störung kann durchaus zu Gewalt führen. Bitte fühlt euch als Spieler jetzt nicht persönlich angegriffen, sondern lasst eine solche Diskussion zu, ohne mit dem Brot-Scheiss oder dem Blabla-Immer-Auf-Die-Computerspiele anzukommen.

Mediengewalt, eben. Nicht nur die Computerspiele. Wird doch ewig von Medien jede Blutige Gewalttat sowas von breitgetreten. Das soll dann in Ordung sein?

Sicherlich sind manche Spiele echt nen bischem Extrem, will ich nicht bestreiten. Allerdings gibt es auch Menschen die Alkoholiker sind und ihre Kinder zusammenprügeln oder mit dem Auto tödliche Verkehrsunfälle verursachen. Es wird aber nicht über ein komplettes Alkoholverbot nachgedacht, nichtmal ne 0 Promille Grenze.

Es wird sich im Verhältnis viel zu viel auf ein einziges Problem gestürzt, anstatt sowas mal an breiter Front anzugehen. Aber da Computerspiele das neueste und unbekannteste ist, wird sich erstmal auf das gestürzt, was am wenigsten bekannt ist.

Ich will nicht behaupten, dass Spiele gar keine Wirkung haben, dafür ist es einfach zu wenig untersucht worden.
Aber wie ich schon sagte, müssen wohl mehrere Faktoren zusammenkommen, damit jemand auf so eine Idee kommt.

Es wird immer soviel geredet, es muss was getan werden. Computerspiele und Amokläufe sind nicht das einzige Problem. Wenn ein Familienvater seine Familie und sich selbst auslöscht, wird nicht gefragt was hätte man verbieten können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es war sicher nicht der letzte Mord auf dieser Erde, bzw. sind seitdem sicher mehr Morde geschehen als in den Minuten des Amoklaufs. Es schockt einen halt besonders, da es Kinder bzw. Jugendliche betrifft. Die hatten ihr ganzes Leben noch vor sich. Aber tun kann man da auch nichts mehr. Diejenigen, die was tun konnten, haben das nach Kräften getan (Lehrer haben geistesgegenwärtig die Türen verschlossen; Polizisten haben ihr Leben riskiert, um den Mörder zu stoppen). Ja, und nun muss man schauen, ob man daraus Lehren ziehen kann. Ob wir wirklich noch ein unproblematisches Verhältnis zu Gewalt haben, zum Beispiel. Oder wie man solche Dinge schon erkennen und ihnen entgegentreten kann, bevor sie in nem Amoklauf ausbrechen.

Eines sollte nun jedem klar sein: Jede Amoklauf-Ankündigung ist ernst zu nehmen. Selbst wenn sie nur im Scherz ausgesprochen wird. Ich würde jeden noch so kleinen Hinweis im Sinne von "Ihr werdet es noch bereuen... " sofort anzeigen. Klar sind 99,999 % leere Drohungen oder Scherze, aber den Aufwand muss es wert sein.

Es ist auffällig, dass die Schul-Amokläufer das immer ankündigen gegenüber ihren "Internet-Vertrauten". Bei solchen Dingen muss man hellhörig sein und sofort eingreifen.

Der Vater des Mörders ist mit Schuld an der Sache. Er hat seinem Sohn letztendlich die Waffe beschafft bzw. zugänglich gemacht. Obwohl der in psychatrischer Behandlung war.