Zwischen Währungsschwankungen und Zentralbankpolitik: Euro gibt leicht nach
Der Devisenmarkt präsentiert sich in volatiler Verfassung: Am Mittwochmittag musste der Euro leichte Verluste hinnehmen. Gegenüber dem US-Dollar verzeichnete die europäische Leitwährung einen geringfügigen Rückgang auf 1,0840 Dollar und stand damit etwas niedriger als noch am Morgen. Der Greenback, wie der US-Dollar auch genannt wird, konnte derweil gegenüber einem Korb anderer Währungen moderat zulegen.
Währungsbeobachter blicken in diesem Zusammenhang zurück auf den von der Europäischen Zentralbank (EZB) festgelegten Referenzkurs, der am vorangegangenen Dienstagnachmittag bei 1,0864 Dollar angesiedelt wurde. Die Veränderungen sind zwar marginal, zeigen aber die Reaktionen des Marktes auf politische Entscheidungen und Erwartungen.
Interessante Entwicklungen gab es auch am anderen Ende der Welt: Der neuseeländische Dollar konnte sich auf der Gewinnerseite platzieren. Rückenwind erhielt die Währung vor allem durch die Bestätigung der straffen Geldpolitik seitens der neuseeländischen Zentralbanknotenbank. Dabei fiel besonders ins Gewicht, dass die Notenbank Signale aussandte, wonach Zinssenkungen womöglich länger auf sich warten lassen als bislang angenommen. Diskussionen um eine mögliche Zinserhöhung wurden als Reaktion auf die persistent hohe Inflation während der jüngsten geldpolitischen Sitzung geführt.
Auch das britische Pfund konnte sich festigen. Im Vereinigten Königreich schwächte sich die Inflation im April zwar ab, das Ausmaß war jedoch nicht so stark wie von vielen Analysten vorhergesagt. Dies führte zu einer Anpassung der Erwartungen hinsichtlich einer Zinssenkung durch die britische Zentralbank. Die Mehrheit der Experten sieht nun eine mögliche Lockerung der Geldpolitik eher im Sommer, mit Juni oder August als wahrscheinlichsten Zeitpunkten.
Die Agenda des Devisenmarktes wird im weiteren Tagesverlauf maßgeblich von der Geldpolitik der Vereinigten Staaten bestimmt. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der anstehenden Veröffentlichung des Protokolls der letzten Zinssitzung durch die Federal Reserve am Abend. Marktteilnehmer sind gespannt auf Hinweise, die Aufschluss darüber geben könnten, wann die US-Währungshüter den Startschuss für Zinssenkungen geben könnten. (eulerpool-AFX)