Zunahme schutzsuchender Menschen in Deutschland – Ein Fokus auf nationale Verteilung und Schutzstatus
Die Statistik verzeichnet eine fortgesetzte Zunahme schutzsuchender Ausländer in Deutschland, wobei das Ausländerzentralregister zum Jahresende 2023 insgesamt 3,17 Millionen Menschen ausweist, was einem Anstieg von 95.000 Personen im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Ermittelt durch das Statistische Bundesamt, spiegelt diese Entwicklung vor allem die Folgen des Konfliktes in der Ukraine wider, was ebenfalls im Jahr 2022 eine bedeutende Erhöhung der Zahlen zur Folge hatte.
Betrachtet man die Herkunftsländer der Schutzsuchenden, so ist der überwiegende Teil aus der Ukraine angereist – 977.000 Personen, trotz eines leichten Rückgangs um drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die syrische Gemeinschaft, mit einem Anstieg von sechs Prozent auf 712.000 Menschen, und die afghanische Diaspora mit einem 13-prozentigen Zuwachs auf 323.000 Menschen sind ebenfalls stark vertreten. Die Bevölkerungsanteile aus dem Irak und der Türkei vervollständigen die fünf größten Gruppen, die zusammen nahezu drei Viertel aller Schutz suchenden Menschen in Deutschland ausmachen, wobei insbesondere die türkische Gemeinschaft eine auffällige Zunahme von 51 Prozent auf 152.000 Personen verzeichnete.
Hinsichtlich des Schutzstatus ergibt sich ein Gesamtbild von etwa 2,5 Millionen Personen mit einem Aufenthalt aufgrund humanitärer Schutzgründe – ein Anstieg von zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dieser Umstand ist besonders durch die Anerkennung der ukrainischen Kriegsflüchtlinge begründet. Die Mehrheit dieser Menschen – 87 Prozent – besitzt einen lediglich befristeten Schutzstatus.
Die Durchführung von Asylverfahren begründet für ungefähr die Hälfte der Fälle den befristeten Aufenthaltsstatus. Eine Schutzgewährung erfolgt aber auch ohne Asylprozedur, wie es beispielsweise im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine gehandhabt wurde. Trotzdem gab es 189.000 Personen, deren Anträge abgewiesen wurden oder die ihren Schutzstatus eingebüßt haben.
Eine weitere Statistik des Bundesamtes weist 455.000 schutzsuchende Menschen mit einem noch unsicheren Schutzstatus aus, was einem Rückgang von 20 Prozent entspricht – eine Entwicklung, die primär auf den Fortschritt der Antragsbearbeitungen ukrainischer Schutzsuchender zurückgeführt werden kann. (eulerpool-AFX)