Zunahme politischer Spannungen im Superwahljahr 2024 laut Allianz-Bericht
Mit Blick auf die weltweit stattfindenden Wahlen im Jahr 2024 warnt die Allianz vor einem Anstieg politischer Spannungen und gewalttätiger Ausschreitungen. Dabei bezieht sich Allianz Commercial, der Industrieversicherer des Konzerns, auf die mögliche Stärkung rechtsextremer sowie populistischer Bewegungen und hebt zugleich das Risiko einer Radikalisierung von Umweltaktivisten sowie Klimaschutzgegnern hervor. Eine kürzlich publizierte Studie des Versicherungsriesen zeigt, dass seit dem Jahr 2018 politische Unruhen in sieben Untersuchungsländern bereits zu einem wirtschaftlichen Schaden von über 13 Milliarden US-Dollar führten.
Ein besonderes Augenmerk richtet Allianz Commercial auf das laufende Jahr, in dem nahezu die Hälfte der globalen Bevölkerung zu den Wahlurnen gerufen wird. Es stehen bedeutsame Wahlen an wie die Präsidentschaftswahlen in den USA, Europawahlen und in Deutschland die Regionalwahlen in Bundesländern wie Sachsen, Thüringen und Brandenburg. Vor allem in den Vereinigten Staaten könnte ein knappes Wahlergebnis die vorhandenen politischen Konflikte verschärfen. Die Allianz-Experten prognostizieren auch eine verstärkte Polarisierung innerhalb der Europäischen Union, sollte der Zulauf zu rechtsradikalen Parteien anhalten.
Im Bereich der Versicherungspolicen gegen Unruhen hat Allianz Commercial auch die eskalierenden Risiken im Fokus. Dabei betont Srdjan Todorovic, der Fachmann für politische Gewalt, die Erwartungshaltung an zunehmende Ausschreitungen bei Themen rund um Umweltschutz. Es werde nicht nur von Aktivisten, sondern auch von den Oppositionellen der staatlichen Umweltpolitik verstärkt mit Unruhen gerechnet.
In Deutschland identifiziert die Analyse eine gesellschaftliche Gereiztheit vor dem Hintergrund des bevorstehenden Wahljahres. Ein stagnierendes Wirtschaftswachstum, Bauernproteste, Arbeitskämpfe und die fortwährende Klimakrise bilden die Kulisse für eine potenziell angespannte Lage. Ereignisse wie die Fußballeuropameisterschaft könnten Großveranstaltungen zu Hotspots für Konflikte werden lassen.
Einen herausragenden Part in der Verlustrechnung durch politische Unruhen nimmt Frankreich ein. Dort verursachten die Gelbwestenbewegung im Jahr 2018 und die Krawalle nach dem tragischen Tod des Jugendlichen Nahel Merzouk 2023 wirtschaftliche Schäden in beträchtlicher Höhe. Auch in den USA sorgten Unruhen, etwa diejenigen im Nachgang des Todes von George Floyd, für bedeutsame Kostenbelastungen. (eulerpool-AFX)