Zukunftsweisende Kooperation für die Energiewende
Wasserstoff als Energiespeichermedium für dezentrale Anwendungen

Prof. Siegfried Balleis, Herbert Köpplinger und Dr. Markus Ostermeier (beide Geschäftsführer der AHS GmbH), Andreas Lehmann (Chief Strategy Officer von Hydrogenious) und Prof. Wolfgang Arlt (v.l.n.r.).

Schweitenkirchen, 06.12.2023 (PresseBox) - Was entsteht, wenn Maschinenbauingenieure, Forscher im Bereich erneuerbare Energien, Betriebswirte, ein Alt-Oberbürgermeister und der Weltmarktführer für chemische Wasserstoffspeicherung sich zusammentun? - Eine Firmengründung: Advanced Hydrogen Storage GmbH.Ihr innovatives Ziel? - Die Liquid-Organic-Hydrogen-Carrier-Technologie nutzen, um Wasserstoff als Energiespeichermedium vor Ort in kleinen, dezentralen Anlagen oder öffentlichen Gebäuden einsetzbar zu machen.

Um eine weltweite, klimaneutrale Wasserstoffwirtschaft zu schaffen, muss schnell genügend hergestellt und müssen ausreichend Kapazitäten für Transport und Lagerung geschaffen werden. Mehrere Wege dorthin wurden bereits entwickelt, der aktuell vielversprechendste ist die chemische Wasserstoffspeicherung, in der Fachwelt kurz LOHC für Liquid Organic Hydrogen Carrier. Es handelt sich um organische Verbindungen, die Wasserstoff durch chemische Reaktion aufnehmen und wieder abgeben können. Mit der LOHC-Technologie kann der explosive Wasserstoff zu einem sicheren und flüssigen Stromspeicher umgewandelt werden. Sie wird inzwischen als wesentlicher Beitrag zur Dekarbonisierung angesehen. Die Nachfrage steigt nicht nur von Unternehmen, sondern auch von Privatpersonen. Aktuell gilt es, die Wirtschaftlichkeit und Verbreitung zu erhöhen. Die Firma Hydrogenious mit Hauptsitz in Erlangen ist Entwickler und Weltmarktführer für die LOHC-Technologie. Um diese nicht nur für große Industrieanlagen, sondern nun auch für kleinere, dezentrale Anwendungen wie in Hotels und Landwirtschaftliche Betriebe einsetzbar zu machen, hat sie mit dem Start-up Unternehmen Advanced Hydrogen Storage (kurz AHS) eine Kooperationsvereinbarung geschlossen.

Jetzt auch in kleiner für einen möglichst breiten Einsatz

Geschäftsziel der neu gegründeten AHS ist es, auf Basis der LOHC-Technologie innovative Lösungen für die Speicherung von Wasserstoff zu entwickeln, zu produzieren und zu vertreiben, und das für dezentrale Anwendungen in der Landwirtschaft, in kleinen und mittelgroßen Betrieben, in Wohngebäuden, öffentlichen Gebäuden und Kommunen. LOHC bietet eine hohe Speicherdichte und ermöglicht eine einfache und sichere Lagerung in Tanks. Aufgrund einer Lizenzvereinbarung mit Hydrogenious darf AHS die LOHC-Technologie für den Bau von Kleinanlagen mit einer Ein- und Ausspeicherleistung bis 500 Kilogramm Wasserstoff pro Tag nutzen. Das entspricht ungefähr der Produktionskapazität von einer 1 Megawatt Wasserstoff-Elektrolyse und ist somit ideal für einen breit gestreuten Einsatz jenseits von großen Industrieanlagen.

LOHC nicht nur für den Transport, sondern als Speichermedium vor Ort

Dr. Markus Ostermeier, einer der Geschäftsführer von AHS, ist überzeugt, dass mit dieser Nutzungserweiterung die dringend notwendige Versorgung mit Wasserstoff in der Breite der Gesellschaft vorangetrieben werden kann und muss. „Mit der Kooperation werden wir einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten. Denn wir entwickeln und bauen eine neue, besondere Anlage, mit der Wasserstoff sowohl ein- als auch ausgespeichert werden kann.“ Hydrogenious baut normalerweise große Anlagen, in denen an unterschiedlichen Orten entweder nur ein- oder ausgespeichert wird, weil die LOHC-Technologie bei ihnen vor allem als Transportmedium genutzt wird. Der Wasserstoff wird beispielsweise in günstig produzierenden Ländern wie Namibia in LOHC eingespeichert und in Rotterdam zur Weiterverwendung ausgespeichert. AHS hingegen will LOHC vor allem als Speichermedium vor Ort nutzen. Wasserstoff, der vor Ort aus erneuerbaren Energien produziert wurde, wird dort auch gleich mittels LOHC-Technologie eingespeichert, eingelagert und bei akutem Energiebedarf wieder freigesetzt. „Ein in sich geschlossenes Versorgungssystem von der Energieproduktion über die Speicherung bis hin zum punktgenauen Verbrauch“, schwärmt Markus Ostermeier. „In der eigens dafür gegründeten Firma AHS entwickeln wir dieses spezielle System vor allem für die autarke Gebäudeversorgung, den ONEReactor. Wir haben uns vorgenommen, bis Ende 2024 eine Pilotanlage in Betrieb zu nehmen.“

Mitgründer von AHS sind fachliche Schwergewichte

Flüssige organische Wasserstoffträger sind ein Forschungsschwerpunkt von Prof. Wolfgang Arlt, der bereits 2014 als „Gestalter der Energiewende“ ausgezeichnet wurde und Träger des Bundesverdienstkreuzes ist ebenso wie Mitgründer von Hydrogenious. Prof. Patrick Preuster forschte am Helmholtz Institut für Erneuerbare Energien in Erlangen an der chemischen Wasserstoffspeicherung, wurde jüngst als Professor für Wasserstofftechnologien an die TH Rosenheim berufen und ist einer der Hauptentwickler des ONEReactor. Prof. Siegfried Balleis, förderte bereits als damaliger Oberbürgermeister der Stadt Erlangen die vom Helmholtz-Institut mitentwickelte LOHC-Technologie. Gerd Witthus bringt produktionstechnisches Wissen ein. Der zweite Geschäftsführer von AHS ist der Diplomkaufmann Herbert Köpplinger, der umfassende Vertriebserfahrung und Erfahrung iim Aufbau von Start-up-Unternehmen mitbringt.

Auch die Firma ostermeier H2ydrogen Solutions GmbH (OHS) bringt ihr Fachwissen in die Neugründung ein und stellt mit Dr. Markus Ostermeier einen Geschäftsführer für AHS. Vor zwei Jahren von Maschinenbauingenieuren gegründet, hat sich OHS auf Gesamtsysteme für eine autonome Energieversorgung mit Wasserstoff spezialisiert. In Schweitenkirchen bei München entwickelt und produziert sie dezentrale Langzeitspeicherlösungen. Um möglichst schnell einen weltweiten Vertrieb aufzubauen und einem breiten Markt ihre klimaschonenden Lösungen zur Verfügung zu stellen, fördert OHS die Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern für kleine, mittlere und große Energielösungen. Mit ihrem Elektrolyse-Baukasten (Elektrolysen von 2 bis 100 kW, was einer Produktion von 0,05 bis 2 kg/h entspricht) lässt sich Strom dezentral in Wasserstoff umwandeln und vor Ort nutzen. Mögliche Anwendungen sind Wasserstoff als technisches Gas in der Industrie, als Kraftstoff in der Mobilität und als Langzeitspeicher für den Gebäudebereich. Hier schließt sich der Kreis.

Energie- / Umwelttechnik
[pressebox.de] · 06.12.2023 · 18:37 Uhr
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