Wohnungsbau in Deutschland: Ziel verfehlt, doch nicht so stark wie befürchtet

Der Wohnungsbau in Deutschland zeigt ein gemischtes Bild: Auch für das vergangene Jahr erreichte die Branche ihr Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr nicht, verzeichnete jedoch mehr Fertigstellungen als erwartet. Nach Daten des Statistischen Bundesamtes beläuft sich die Zahl der fertiggestellten Wohnungen auf 294.400, lediglich ein leichter Rückgang von 0,3 Prozent zum Vorjahr. Entgegen den Befürchtungen eines Einbruchs auf bis zu 215.000 konnten die Bautätigkeiten das Schlimmste vermeiden.

Der Sektor wurde von steigenden Kreditzinsen und Baukosten in Mitleidenschaft gezogen, die eine Vielzahl von Projekten bremsen oder gar stoppen. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie berichtet von Stagnation bei den Neuaufträgen und dem Ausfall geplanter Projekte. Die Fertigstellungen seien überwiegend früheren Genehmigungen geschuldet, die unter günstigeren Bedingungen erteilt wurden, erläutert Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Verbandes, und betont damit die Differenz zwischen den aktuellen Bauaktivitäten und dem tatsächlichen Bedarf.

Erschwerend kommt der Rückgang der Baugenehmigungen hinzu, ein Trend, der sich auf die Erwartungen für das aktuelle Jahr mit nur 220.000 bis 230.000 prognostizierten Fertigstellungen auswirkt. Bau- und Immobilienverbände mahnen angesichts dieser Entwicklungen zu mehr staatlichen Anreizen, wobei der Spitzenverband der Immobilienwirtschaft ZIA auf eine drohende Neubaulücke von bis zu 830.000 Wohnungen bis 2027 hinweist.

Die Herausforderungen sind vielseitig: Fachkräftemangel führt zu längeren Realisierungszeiten von Wohnprojekten – aktuell auf durchschnittlich 24 Monate ausgedehnt. Im Detail setzt sich der Fertigstellungsrückgang vor allem bei Einfamilienhäusern fort, die um 9,3 Prozent nachließen. Positiver hingegen die Entwicklungen bei Zweifamilienhäusern und Mehrfamilienhäusern, die Zuwächse von 3,8 Prozent beziehungsweise 4,1 Prozent verbuchen konnten.

Die Herausforderungen in der Wohnungsbauindustrie bleiben bestehen, doch immerhin sind im Jahresvergleich die befürchteten drastischen Rückgänge ausgeblieben. Die Bilanz zeigt: Es bleibt Arbeit zu tun, um den steigenden Bedarf an Wohnraum zu decken. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Economics
[Eulerpool News] · 23.05.2024 · 09:21 Uhr
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