Wohnungsbau in Deutschland verharrt unter Erwartungen trotz leichter Besserung als prognostiziert

Angesichts des dringlichen Wohnungsbedarfs in Deutschlands Ballungsgebieten verzeichnete der Wohnungsbau im letzten Jahr nur marginale Fortschritte. Trotz der Fertigstellung von 294.400 Wohnungen – ein Ergebnis, das optimistischer ausfiel als zunächst angenommen – bleibt die Baubranche hinter den Zielvorgaben zurück. Die vom Statistischen Bundesamt kommunizierten Zahlen offenbaren einen geringfügigen Rückgang um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und damit ein nahezu unverändertes Niveau zu 2021. Die ambitionierte Zielmarke der Bundesregierung, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu schaffen, wurde deutlich verpasst.

Die Kostenexplosion im Zuge steigender Kreditzinsen sowie erhöhter Baukosten in den letzten beiden Jahren hat eine Flut von Projektaufschüben und -annullierungen nach sich gezogen. Die Branche sieht sich mit einem Mangel an Neuaufträgen und der Stornierung bereits geplanter Vorhaben konfrontiert und hat mit dem Problem der aufgelaufenen Wohnungsknappheit zu kämpfen. Ein Großteil der im vergangenen Jahr abgeschlossenen Wohnungen geht vermutlich auf Baugenehmigungen zurück, die zu günstigeren Konditionen bis hin zum Jahr 2022 bewilligt wurden, so der Einblick des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie. Allerdings verbleibt laut Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Verbandes, eine signifikante Diskrepanz zwischen dem effektiven Angebot und dem notwendigen Wohnraum.

Eine Talfahrt erleben aktuell auch die Baugenehmigungen, wobei der Bauindustrieverband für das laufende Jahr von lediglich 220.000 bis 230.000 fertig gestellten Wohnungen ausgeht. Bau- und Immobilienverbände fordern mehr staatliche Unterstützung angesichts des Mangels an Wohnraum, insbesondere in dicht besiedelten Arealen. Nach Erhebungen des Spitzenverbandes der Immobilienwirtschaft ZIA klafft eine Neubaularlücke von 600.000 Wohnungen in Deutschland, die sich unbehandelt bis 2027 auf bis zu 830.000 Einheiten ausweiten könnte.

Der Wohnungsbau stolperte vergangenes Jahr über weitere Hürden, nicht zuletzt wegen des eklatanten Fachkräftemangels. Wie die Statistiker verdeutlichten, erstreckt sich der Zeitraum von der Erteilung von Baugenehmigungen bis zur Fertigstellung mittlerweile auf 24 Monate. Dabei zählen zu den vermeldeten Zahlen sowohl Neubauten als auch Bauvorhaben an bestehenden Gebäuden. Von den Neubauwohnungen waren 257.200 Einheiten, wovon 69.900 Wohnungen auf Einfamilienhäuser (minus 9,3 Prozent) und 23.800 auf Zweifamilienhäuser (plus 3,8 Prozent) entfielen. Mehrfamilienhäuser verzeichneten einen Anstieg um 4,1 Prozent auf 156.300 neugeschaffene Wohneinheiten. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Economics
[Eulerpool News] · 23.05.2024 · 10:03 Uhr
[0 Kommentare]
 
Enthüllungen im RKI: Politische Einflussnahme entlarvt
Trotz interner Ablehnung durch RKI-Experten wurde ein politisch vorgegebener Inzidenzwert von […] (00)
Mit «großer Lust»: Spanien feiert Traumstart gegen Kroatien
Berlin (dpa) - Die Spanier klatschten sich gegenseitig ab und holten sich den verdienten Applaus aus der […] (00)
Rachel Leviss: Schadenfreude am ‚Special Forces’-Set
(BANG) - Rachel Leviss fühlte „ein bisschen Freude“, als sie Tom Sandoval bei ‚Special Forces‘ […] (00)
Das Erste zeigt Olympia-Konzert
Die Free-TV-Premiere von Rehragout-Rendezvous findet am Montag, den 22. Juli 2024, um 20.15 Uhr statt. Im […] (00)
Diablo IV: Saison 4 – Joe Piepiora & Adam Jackson im Entwickler-Spotlight
Während die Beute-Renaissance in Diablo IV Saison 4 die Spieler: innen mit neuen […] (02)
Disney und DeSantis beenden Konflikt: Weg frei für Milliarden-Investitionen in Orlando
Der jahrelange Konflikt zwischen Walt Disney und dem Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, ist […] (00)
 
 
Suchbegriff