Wohnungsbau in Deutschland bleibt hinter Erwartungen zurück

Trotz unvermindert hoher Nachfrage nach Wohnraum, insbesondere in städtischen Ballungszentren, hält die Bautätigkeit in Deutschland das erforderliche Tempo nicht mit. Im vergangenen Jahr wurden 294.400 Wohnungen fertiggestellt, ein Ergebnis, das zwar besser als zunächst angenommen ausfiel, jedoch immer noch hinter den Anforderungen zurückbleibt. Laut dem Statistischen Bundesamt verzeichnete die Fertigstellungsrate im Vergleich zum Vorjahr einen marginalen Rückgang von 0,3 Prozent. Die ambitionierten Ziele der Bundesregierung, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu schaffen, wurden damit deutlich verfehlt, obwohl ein Einbruch auf 215.000 bis 270.000 Einheiten befürchtet worden war.

Bundesbauministerin Klara Geywitz zeigt sich dennoch optimistisch und beschreibt die Lage als stabil, mit Verweis auf die erfreuliche Entwicklung im sozialen Wohnungsbau: Die Bewilligungen hierfür kletterten markant um über 20 Prozent auf insgesamt 49.430 geförderte Wohneinheiten. Die Bauwirtschaft sieht sich gleichwohl mit steigenden Kreditzinsen, erhöhten Baukosten und einem Mangel an neuen Aufträgen sowie Stornierungen bereits geplanter Projekte konfrontiert. Diese Entwicklungen hätten viele Vorhaben verteuert und verzögert, sodass in erster Linie Genehmigungen, die noch unter positiveren Bedingungen bis 2022 bewilligt wurden, für die Fertigstellungen im Vorjahr verantwortlich sind, so Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie.

Demgegenüber steht der Trend rückläufiger Baugenehmigungen, eine Entwicklung, die der Bauindustrieverband mit Besorgnis beobachtet und für das laufende Jahr nur mit der Fertigstellung von 220.000 bis 230.000 Wohnungen rechnet. Angesichts des Engpasses in Bezug auf Wohnraum, der besonders in urbanen Gebieten spürbar ist, fordern Verbände der Bau- und Immobilienwirtschaft gezielte staatliche Förderungen. Der Spitzenverband der Immobilienwirtschaft ZIA warnt vor einer Neubaulücke von bis zu 830.000 Wohnungen bis 2027, sollte sich an der aktuellen Situation nichts ändern.

Die Herausforderungen liegen nicht zuletzt auch im Fachkräftemangel und in Verzögerungen bei der Realisierung von Bauvorhaben. Die Fertigstellungen in 2023 wiesen eine durchschnittliche Zeit bis zur Vollendung von 24 Monaten auf. Die Fertigstellungszahlen setzen sich aus neuen Gebäuden und Umbauten bestehender Bauten zusammen – bei Neubauwohnungen wurden 257.200 Einheiten gezählt, wobei Einfamilienhäuser einen Rückgang von 9,3 Prozent erfuhren, während zwei Prozentpunkte mehr Zweifamilienhäuser und 4,1 Prozent mehr Wohnungen in Mehrfamilienhäusern fertiggestellt wurden. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Economics
[Eulerpool News] · 23.05.2024 · 11:10 Uhr
[0 Kommentare]
 
Pellegrini als neuer Präsident der Slowakei vereidigt
Bratislava (dpa) - Der Sozialdemokrat und frühere Regierungschef Peter Pellegrini ist neuer […] (02)
«Gefragt – Gejagt» bekommt neue Primetime-Show
Am Samstag, den 20. Juli 2024, strahlt Das Erste um 20.15 Uhr eine neue Primetime-Show von Gefragt – […] (00)
Diablo IV: Saison 4 – Joe Piepiora & Adam Jackson im Entwickler-Spotlight
Während die Beute-Renaissance in Diablo IV Saison 4 die Spieler: innen mit neuen […] (02)
Aktionäre gauben an Musk: Milliarden-Vergütungspaket genehmigt!
Trotz juristischer Herausforderungen und Kontroversen rund um Elon Musk haben Tesla-Aktionäre […] (00)
Microsoft setzt auf Künstliche Intelligenz: Satya Nadella erweitert strategische Wetten
Microsoft-CEO Satya Nadella hat die Zukunft des Unternehmens auf die Potenziale der Künstlichen […] (00)
US Open: Kaymer und Jäger mit starkem Auftakt
Pinehurst (dpa) - Die deutschen Golfprofis Martin Kaymer und Stephan Jäger sind gut in die 124. […] (02)
 
 
Suchbegriff