Wilhelmshaven im Aufwind: Großprojekt für LNG-Anleger nimmt Fahrt auf
Die maritime Infrastruktur in Niedersachsen steht vor einem gewaltigen Entwicklungsschritt. NPorts, das landeseigene Unternehmen, hat die Ambitionen für das Prestigeprojekt in Wilhelmshaven, einem Schiffsanleger für die Einfuhr von verflüssigtem Gas, konkretisiert. Schon im Jahr 2026 könnte mit dem Bau des über anderthalb Kilometer langen Bauwerks im nördlichen Teil des Hafens begonnen werden. Dies verkündete das Unternehmen am Mittwoch. Die Investitionssumme von 600 Millionen Euro unterstreicht die gewichtige Bedeutung des Projekts für das Unternehmen sowie die regionale Wirtschaft. Der Anleger ist dort als 'größtes Gasimportterminal Deutschlands' vorgesehen und soll damit ein zentrales Element für die Energieversorgung des Landes werden. Im Detail sind sechs Liegeplätze für die Anlandung der Gasschiffe geplant, welche Wilhelmshaven zu einem neuralgischen Punkt für den Bezug von klimafreundlichen Energieträgern avancieren lassen sollen. Für Flexibilität ist zudem gesorgt: Optionale Erweiterungen sind bereits in der Konzeptphase eingeplant. Expertisen wie nautische Simulationen und Umweltprüfungen laufen aktuell, um die komplexe Planung und Genehmigung des Projekts voranzubringen. Das terminliche Ziel für die Fertigstellung des Anlegers liegt nach Informationen des Wirtschaftsministeriums in Hannover bei 2027. Zukünftige Betreiber der Anlage sind die Energieunternehmen Tree Energy Solutions und Uniper. Uniper hegt bereits konkrete Pläne, über Wilhelmshaven Ammoniak zu importieren, welches später als Ausgangsstoff für die Herstellung von grünem Wasserstoff dienen soll. Der geplante Standort des Anlegers grenzt direkt ans tiefe Fahrwasser der Jade und befindet sich unweit eines bereits existierenden Umschlagsplatzes für Flüssigerdgas. Hier ankert momentan die 'Höegh Esperanza', ein Spezialschiff für LNG-Importe. Zusätzlich zu diesem bereits bestehenden Infrastrukturprojekt entsteht in der Umgebung ein zweites schwimmendes LNG-Terminal, welches schon im laufenden Jahr den Betrieb aufnehmen soll. (eulerpool-AFX)