WHO warnt vor gezieltem Marketing der Tabakindustrie an Jugendliche

In einem brisanten Report der Weltgesundheitsorganisation wird die Tabakbranche schwer beschuldigt, minderjährige Verbraucher ins Visier zu nehmen. Mit E-Zigaretten, die in auffällig leuchtenden Farben und kinderfreundlichem Design daherkommen, schmückt sich ein Produkt, das einst als weniger schädliche Alternative zum traditionellen Tabakkonsum angepriesen wurde. Die WHO kritisiert diese Taktik scharf und verweist auf die alarmierende Situation in Europa, wo Rüdiger Krech, Leiter einer WHO-Abteilung, die lückenhafte Handhabe gegen den Onlinehandel dieser Produkte bemängelt.

Die WHO schlägt Alarm: Etwa 37 Millionen Heranwachsende im Alter von 13 bis 15 Jahren greifen zu Tabak in verschiedenen Formen. Hinzu kommen noch unzählige Jugendliche, die sich E-Zigaretten zuwenden. Erst lockt der Nikotingehalt, später folgt oft der übergang zur konventionellen Zigarette, vor allem aus finanziellen Gründen. Besorgniserregend ist die Tatsache, dass ein Fünftel der Teenager in der europäischen WHO-Region von einer Nutzung von E-Zigaretten im letzten Monat berichten.

Von den 16.000 verfügbaren Geschmacksrichtungen stechen vor allem kindgerechte Varianten wie "Kaugummi" oder "Bonbon" hervor, die laut WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus klar Jugendspezifisch konzipiert sind. Die Werbestrategien seien irreführend, kritisieren Experten, da die Produkte vorgeblich dem Rauchstopp dienen sollten, faktisch jedoch eine neue Generation an Nikotinkonsumenten schmieden.

Neben der geschickten Produktgestaltung und geschmacksorientierten Werbung rückt die Anwerbung von Influencern als Werbeträger in den Fokus der Kritik. Die WHO sieht darin eine gezielte Kampagne, Jugendliche früh zu abhängigen Konsumenten zu formen. Das Engagement von Given Kapolyo aus Sambia, die sich gegen den Nikotinkonsum stark macht, hebt hervor, wie wichtig aktives Gegensteuern auf lokaler Ebene ist.

Um der Entwicklung entgegenzuwirken, fordert die WHO strengere Maßnahmen. Sie appelliert an Länder, den Konsum von nikotinhaltigen Produkten strenger zu reglementieren und setzt sich für ein Verbot von aromatisierten E-Zigaretten, Werbeeinschränkungen, höhere Steuern und umfassende Rauchverbote in geschlossenen Räumen ein. (eulerpool-AFX)

Health
[Eulerpool News] · 23.05.2024 · 17:28 Uhr
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