Weniger Büros, mehr Homeoffice: Deutscher Büroimmobilienmarkt schrumpft deutlich
Die Baukrise und der anhaltende Trend zum Homeoffice hinterlassen deutliche Spuren auf dem deutschen Büroimmobilienmarkt. Die Fertigstellung von Büro- und Verwaltungsbauten ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2022 gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 um 13,6 Prozent gesunken, was einem Rückgang auf 1563 vollendete Gebäude entspricht. Im Jahr 2002 waren es noch 2897 Neubauten. Seit 1993 wurden lediglich im Jahr 2010 weniger Bürogebäude fertiggestellt.
Die Nachfrage nach neuen Büroflächen spiegelt den Wandel in der Arbeitswelt wider. Immer mehr Menschen arbeiten von zu Hause, wodurch zahlreiche Büroflächen ungenutzt bleiben und die Immobilienpreise fallen. Investoren zögern angesichts dieser Entwicklung, Bürogebäude zu erwerben. Zudem lasten steigende Zinsen und Materialkosten auf der Neubautätigkeit, auch wenn der Anstieg der Baupreise sich im Jahr 2023 abgeschwächt hat.
Banken bekommen die Auswirkungen zunehmend zu spüren und sehen sich mit belasteten Bilanzen konfrontiert. Die Lage in den USA, wo der Leerstand von Büroflächen viele Städte betrifft, wirkt sich auch auf deutsche Immobilienfinanzierer wie die Deutsche Pfandbriefbank und die Aareal Bank aus.
Auch der Handelsimmobilienmarkt ist betroffen. Die Krise, gepaart mit der Zunahme des Online-Handels, führte zu einem Rückgang der Handelsgebäudefertigstellungen um ein Viertel im Vergleich zum Niveau vor der Coronapandemie. Im Jahr 2022 wurden 887 neue Handelsgebäude fertiggestellt, im Jahr 2019 waren es noch 1196. Parallel dazu verringerte sich die Handelsfläche um fast 33 Prozent auf 1,47 Millionen Quadratmeter. (eulerpool-AFX)
