Wechsel im Cockpit von Easyjet: Führungswechsel in luftigen Höhen
In den Führungsetagen der britischen Airline Easyjet bereitet sich ein Wachwechsel vor. Johan Lundgren, der die Funktion als Konzernchef aktuell innehat, wird Anfang des Jahres 2025 die Steuerung des Billigfliegers an den derzeitigen Finanzvorstand, Kenton Jarvis, übergeben. Trotz der bevorstehenden Übergabe setzen die beiden Topmanager auf einen Glanzsommer mit erheblichen Gewinnsteigerungen, die jedoch von den Investoren zunächst nicht mit Begeisterung aufgenommen wurden, wie ein Blick auf das Börsenbarometer verrät.
Trotz vielversprechender Aussichten auf ein wirtschaftlich ertragreiches Jahr und Aussichten auf Rekordgewinne, beobachtete man am Morgen ein deutliches Abrutschen der Easyjet-Aktie an der Londoner Börse. Der Kursverfall betrug annährend sieben Prozent und positionierte die Aktie damit unterhalb des Jahresschlusswertes, eine Entwicklung, die die Anlegerstimmung merklich eindämpfte.
Johan Lundgren, der seine Laufbahn bei Tui startete, steuerte das Unternehmen seit seinem Einstieg im Dezember 2017 durch unruhige Zeiten, zu denen auch die Brexit-Umwälzungen und die Herausforderungen der Corona-Pandemie zählten. Lundgren trug maßgeblich dazu bei, dass die Airline sich vor dem wirtschaftlichen Aus rettete. Kenton Jarvis wiederum, der seit Februar 2021 als Finanzchef fungiert, wird jetzt auf einen neuen Nachfolger für seine bisherige Rolle vorbereitet, deren Suche durch den Verwaltungsrat demnächst anlaufen soll.
Für das gegenwärtige Geschäftsjahr bis zum Ende des Septembers projiziert Lundgren eine erfreulich hohe Nachfrage nach Flugtickets, was das Unternehmen auf den Pfad bringen soll, einen Vorsteuergewinn jenseits der Milliardenschwelle in britischen Pfund zu generieren. Nach mehreren Jahren des Verlustes verkündete Easyjet für das Geschäftsjahr bis September 2023 eine Rückkehr in die Gewinnzone vor Steuern und Sondereffekten.
Auch die jüngsten Geschäftszahlen perlen positiv: Im ersten Halbjahr von Oktober bis März konnte Easyjet eine Steigerung ihrer Passagierzahlen um elf Prozent auf 36,7 Millionen verbuchen. Zusätzlich beflügelten gestiegene Ticketpreise den Umsatz um 22 Prozent auf fast 3,3 Milliarden Pfund. Obwohl saisonale Gründe wie gewöhnlich für einen betriebsbedingten Verlust sorgten, wurden die Zahlen verglichen mit dem Vorjahr spürbar verbessert. Der Nettoverlust konnte von 307 auf 257 Millionen Pfund reduziert werden. Traditionell generieren Fluggesellschaften und Reiseveranstalter ihre höchsten Erträge in der sommerlichen Hochsaison, während die Einnahmen im Winter oft nicht ausreichen, um die Kosten zu decken. (eulerpool-AFX)