Wechsel an Irlands Spitze: Taoiseach Varadkar kündigt Rücktritt an

In einem unerwarteten Schritt hat der irische Ministerpräsident Leo Varadkar seinen Rückzug aus der Spitzenpolitik erklärt. Während einer bewegten Rede am Regierungssitz in Dublin teilte der Taoiseach mit, dass er sowohl aus persönlichen als auch aus politischen Erwägungen die Entscheidung getroffen habe, sein Amt als Parteichef von Fine Gael niederzulegen und die Rolle des Regierungschefs nach der parlamentarischen Osterpause abzugeben.

Minister für öffentliche Ausgaben Paschal Donohoe und Bildungsminister Simon Harris werden als mögliche Anwärter für die Nachfolge gehandelt. Dagegen hat Handelsminister Simon Coveney eine Kandidatur explizit ausgeschlossen.

Die Ankündigung erfolgt kurz nach den Feierlichkeiten zu St. Patrick's Day und Varadkars Besuch bei dem irischstämmigen US-Präsidenten Joe Biden, was für Überraschung nicht nur bei den Koalitionspartnern – bestehend aus Fianna Fail und den Grünen – sorgte. Das Staatsoberhaupt, das sich für eine modernisierte und gleichberechtigte irische Gesellschaft eingesetzt hat, betonte in seiner Ansprache die Bedeutung der Kontinuität der Dreiparteienregierung für Irlands Zukunft.

Trotz der Niederlage in zwei jüngsten Referenden, die unter andrem die Modernisierung der Verfassung betrafen, beteuerte Varadkar sein Bekenntnis zu einer inklusiven Auffassung von Familie und der Abschiednahme von überholten Rollenbildern. Während seiner Amtszeit zeichnete sich der Taoiseach, der für seine offene Kommunikation bekannt ist, durch einen progressiven Führungsstil aus, der oftmals Diskussionen auslöste.

Mit Blick auf die Parlamentswahlen spätestens im Frühjahr 2025, deutete Varadkar an, dass die Zeit für frische Kräfte im Amt des Regierungschefs gekommen sei. Zudem merkte er an, dass die guten Beziehungen zu Großbritannien nach dem Brexit wiederhergestellt seien und die innerirische politische Lage sich stabilisiert habe.

Abschließend ließ Varadkar durchblicken, dass er sich von den Strapazen des Amts erholen und sich neuen Aufgaben zuwenden wolle. Ein konkretes Konzept für die Zeit nach seiner politischen Karriere scheint noch nicht festzustehen, obgleich Spekulationen über eine mögliche Rolle in der EU-Kommission nach der Europawahl im aufkommen. (eulerpool-AFX)

Politics
[Eulerpool News] · 21.03.2024 · 01:13 Uhr
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