Wandel auf dem Automarkt: Verbrenner im Vorteil bei Rabattschlacht
Die Automobilbranche scheint einem Wendepunkt begegen zu gehen – die Attraktivität von Elektroautos erhält einen Dämpfer durch hohe Rabatte auf Verbrenner. Ferdinand Dudenhöffer, ein anerkannter Automobilwirtschaftsexperte, verweist auf eine bemerkenswerte Entwicklung: Im März lagen die Preisnachlässe für konventionelle Antriebsmodelle durchschnittlich über das Angebot für Elektroautos. So konnten Käufer bei Verbrennerfahrzeugen durchschnittlich von einem 16,8-prozentigen Rabatt ausgehen, während die E-Mobil-Nachlässe etwas geringer ausfielen.
Volkswagen, als Beispiel, demonstriert diese neue Strategie mit Nachdruck. Das Facelift des Golf, geplant für eine Auslieferung im Sommer, wird schon jetzt mit einem vergleichsweise hohen Rabatt von 17,5 Prozent geführt – eine Seltenheit bei der Einführung eines neuen Modells. Im Februar waren es mit 13,8 Prozent deutlich weniger. Selbst etablierte Modelle wie Passat und Tiguan erfahren eine signifikante Steigerung der Nachlässe. Im Gegensatz dazu bleiben die Abschläge bei VW-Elektromodellen wie dem ID.4 zwar höher, aber konstant zum Vormonat.
Der Trend scheint Hersteller-übergreifend, mit stabilen Rabattsätzen im März, allerdings waren bereits im Februar eher die Verbrennermodelle im Vordergrund des Preiswettbewerbs. Dudenhöffer führt aus, dass die Automobilhersteller zunehmend die Optimierung ihrer Erträge im Blick haben, vor allem angesichts der starken Absatzprobleme auf dem Elektromarkt. Der Auslauf der Kaufprämie für E-Autos in Deutschland könnte hierfür ausschlaggebend sein, da sich mit Verbrennern trotz großzügigerer Rabatte immer noch lukrative Margen erzielen lassen.
Insgesamt zeigt sich eine Rückbesinnung auf die Verbrennertechnologie in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld, mit dem Ziel, die Produktionskapazitäten bestmöglich auszulasten und das Geschäftsergebnis zu stabilisieren. Die Automobilhersteller justieren ihre Strategien neu und suchen in der gegenwärtigen Absatzflaute nach Wegen, weiterhin profitabel zu wirtschaften. (eulerpool-AFX)