Volkswagen-Belegschaft in Tennessee wählt gewerkschaftliche Vertretung durch UAW
In einem bemerkenswerten Schritt hin zur gewerkschaftlichen Organisation hat die Belegschaft des Volkswagen-Werks in Chattanooga, Tennessee, im dritten Anlauf für die Vertretung durch die United Auto Workers (UAW) gestimmt. Dieser Erfolg ist ein bedeutender Durchbruch für die UAW, die darauf abzielt, ihren Einfluss auch über die Grenzen der Big Three der amerikanischen Autobauer hinaus geltend zu machen. Ein deutliches Votum von 73 Prozent der Stimmberechtigten bekundete den Wunsch nach gewerkschaftlicher Interessenvertretung durch die UAW, ein Votum, das noch die Bestätigung der National Labor Relations Board (NLRB) erfordert. Das VW-Werk in Chattanooga zählt rund 5500 Mitarbeiter und ist bekannt für die Produktion des Elektro-SUV ID.4 sowie des Siebensitzermodells Atlas.
Die positiven Neuigkeiten wurden auch von der höchsten politischen Ebene gewürdigt. US-Präsident Joe Biden, der zuvor als erster Amtsinhaber an einem Warnstreik der UAW teilnahm, ließ in einer Erklärung aus dem Weißen Haus seine Zustimmung und Unterstützung verlauten, indem er seinen Stolz über die erfolgreiche Organisation bei Volkswagen zum Ausdruck brachte. Die Gewerkschaftsinitiative ist laut Biden zudem ein Schritt in Richtung höherer Löhne für die Beschäftigten.
Lange Zeit konnten America's Southern States und die Werke ausländischer Autobauer die Bemühungen der UAW, sich dort zu etablieren, abwehren. Auch Mächte wie Tesla blieben bislang unberührt von den Bestrebungen der Gewerkschaft. Doch mit den jüngsten Erfolgen, die unter anderem substantielle Lohnsteigerungen von etwa 25 Prozent nach sich zogen, könnte sich das Blatt nun wenden. Die UAW zeigt sich zuversichtlich und kämpferisch gestimmt, wie aus den Worten einer Sprecherin einem Statement gegenüber hervorgeht.
Neben den beeindruckenden 83,5 Prozent Wahlbeteiligung stimmen Detailzahlen, wie die 2628 Pro-Stimmen, positiv und spiegeln das Engagement der Belegschaft wider. Die Relevanz des Ereignisses wird durch die IG Metall unterstrichen, welche die bisherige Fehlende Belegschaftsvertretung in Chattanooga als Lücke innerhalb der VW-Kernmarke betonte. Die Präsidentin der Europäischen und Weltkonzernbetriebsräte bei Volkswagen, Daniela Cavallo, hob die historische Bedeutung des Votums hervor, während Volkswagen selbst sich knapp, aber anerkennend über die hohe Abstimmungsbeteiligung äußerte. (eulerpool-AFX)