Visionäres Schienennetz: DB plant Schnellfahrstrecke nach Ingolstadt mit Flughafenbahnhof München
In einem ambitionierten Schritt zur Verbesserung des deutschen Schienenverkehrs bestätigte Klaus-Dieter Josel, der ausscheidende Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn (DB), Pläne für die Errichtung einer neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen München und Ingolstadt. Die erhoffte Neuentwicklung würde zudem den seit langem überfälligen Fernbahnhof am Münchner Flughafen einschließen. Dies wäre ein essentieller Teil des zukunftsorientierten "Deutschlandtakts", welcher die Notwendigkeit für mehr Kapazitäten im Zuge steigender Passagierzahlen unterstreicht.
Josel, der in seiner abschließenden Pressekonferenz in München sprach, erklärte die ökonomische Unrentabilität eines separaten Flughafenanschlusses für den Fernverkehr, ohne eine entsprechende Einbindung in eine neue Streckenführung. So soll, in Übereinstimmung mit dem Bundesverkehrsministerium, dem Freistaat Bayern, der Lufthansa und dem Flughafenbetreiber, ein Konzept entworfen werden, welches den Flughafen München als integralen Teil der Strecke berücksichtigt.
Der Vergleich mit dem Frankfurter Flughafen, der bereits durch einen Fernverkehrsbahnhof erschlossen ist, macht den Nachholbedarf für München deutlich. Angestrebte Ziele des "Deutschlandtakts" sind Frequenzerhöhungen bis hin zu einem 30-Minuten-Takt im Fernverkehr und halbstündliche Verbindungen im Regionalverkehr zwischen den großen Knotenpunkten.
Nach zwei Jahrzehnten an der Spitze der DB-Bayern geht Josel nun in den Ruhestand. Seine Rolle wird Heiko Büttner, der aktuelle Chef der Münchner S-Bahn, am 1. Juni übernehmen. Josel wurde während seiner Amtszeit für seine ruhige und sachliche Arbeitsweise von der bayrischen Politik sehr geschätzt. Bei seiner Verabschiedung äußerte er den Wunsch nach stärkerer politischer Unterstützung für den Ausbau und die Modernisierung des Bahnnetzes in Deutschland. (eulerpool-AFX)
