Verkehrsbetriebe im Streikmodus – Pendler und Abiturienten in Baden-Württemberg betroffen
In Baden-Württemberg befindet sich der öffentliche Nahverkehr inmitten einer Zerreißprobe. Mehrere Stadtwerke erfahren infolge eines Arbeitskampfes der Gewerkschaft Verdi einen erneuten Ausstand, der am Freitag fortgesetzt wird. Die Landeshauptstadt Stuttgart sowie weitere Städte wie Karlsruhe, Heilbronn, Freiburg, Baden-Baden, Esslingen und Konstanz sind von dem Arbeitskampf betroffen. Bürger müssen sich auf wiederholte Beeinträchtigungen beim Nahverkehr einrichten.
Die Protestwelle fällt in eine sensible Phase für Abiturientinnen und Abiturienten, die am Freitag die Prüfungen in den Fächern Geschichte, Hebräisch und Mathematik absolvieren. Die Bildungsinstitutionen und das Kultusministerium haben jedoch eine klare Linie bezogen: Die Prüfungen finden wie geplant statt, und es wird eine Nachsicht von bis zu 30 Minuten gewährt für Prüflinge, die verspätet eintreffen. Für jene, die gar nicht erscheinen können, bleibt der Nachtermin.
Die Konsequenzen des Streiks rufen Sorgen hervor, wie sie vom Landesschülerbeirat Baden-Württembergs ausgedrückt wurden. Die Bedenken beziehen sich insbesondere auf die Unmöglichkeit für einige Schüler, ihre Schulwege zu bestreiten, was zu zusätzlichem Stress und möglichen Beeinträchtigungen der Prüfungen führen könne.
Der Tarifstreit, dessen Wurzeln bis Ende Januar zurückreichen, befindet sich in einer Sackgasse. Die Streiks im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ziehen sich über Wochen hin und betreffen bereits Tausende von Fahrgästen. Verdi zielt auf Arbeitszeitverkürzungen und höhere Schichtzulagen ab, während die Arbeitgeberseite zuletzt ein neues Angebot vorgelegt hat. Dieses wird von den Arbeitgebern als Schritt an die Grenze des Zumutbaren beschrieben, was von Gewerkschaftsseite nicht geteilt wird. Durch den Ausstand steigt der Druck auf ein rasches Verhandlungsergebnis. Die nächste Gesprächsrunde zwischen den Kontrahenten ist für die kommende Woche anberaumt. (eulerpool-AFX)