Verhinderter Aufschwung an der Wall Street: Tech-Werte und Handelsgespräche im Fokus
Der US-Aktienmarkt zeigt sich erneut von seiner wechselhaften Seite, da die erhoffte Erholungsbewegung am Donnerstag ins Stocken geraten ist. Der Tech-sektorschwere Nasdaq 100, der zwischenzeitlich nahe seinem Rekordhoch notierte, musste letztendlich seine Gewinne einbüßen und pendelte um die Marke von 23.306 Punkten, nahe dem Schlussstand vom Vortag. Währenddessen erlitt der Dow Jones Industrial einen Rückschlag und fiel um 0,76 Prozent auf 43.858 Punkte, während der umfassendere S&P 500 einen Verlust von 0,33 Prozent auf 6.324 Punkte verzeichnete. Die Märkte reagierten auf Neuigkeiten über ein bevorstehendes Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Regierungschef Wladimir Putin sowie auf Spekulationen über mögliche Zinssenkungen und die Ankündigung von Ausnahmen bei den geplanten Chip-Zöllen. Präsident Trump sprach von einer Strategie zur Auferlegung von 100 Prozent Tarifen auf Chipimporte, jedoch mit der Möglichkeit, diese zu umgehen. Bedingung sei eine verstärkte Investitionstätigkeit in den USA beziehungsweise der Baubeginn neuer Fabriken, wie er zusammen mit Apple-Chef Tim Cook während einer Pressekonferenz verkündete. Apples Aktien profitierten von den Äußerungen und stiegen dank Meldungen über verstärkte US-Investitionen auf den höchsten Stand seit April, zuletzt um 2,8 Prozent. Auch bei den Chipherstellern zeigte sich ein Aufwärtstrend; jedoch musste Nvidia seine frühen Gewinne nach einem neuen Höchstwert wieder reduzieren. Intel verlor sogar 3,8 Prozent, nachdem Trump den Rücktritt von CEO Lip-Bu Tan forderte, den er in einen Interessenkonflikt verwickelt sieht. Kritische Stimmen gibt es schon länger, da Tan enge Geschäftsverbindungen nach China pflegt. Einen herben Rückschlag erlitt Eli Lilly, dessen Aktien auf den tiefsten Stand seit Januar 2024 fielen und um über 14 Prozent nachgaben. Grund dafür ist eine schwache Studie zur Abnehmpille Orforglipron, die hinter den Erwartungen der Wall Street blieb. Die Hoffnungen der Anleger, dass das Medikament ähnlich effektiv wie Novo Nordisks Wegovy sein würde, erfüllten sich nicht. Zwar hob Lilly die Prognose für Umsatz und Gewinn im Jahr 2025 an, doch diese Nachricht fand kaum Beachtung.

