Verhandlungspoker im Baugewerbe: Stunde der Schlichtung hat geschlagen

Die Verhandlungsführung im deutschen Baugewerbe bewegt sich auf dünnem Eis. Trotz intensiver Gespräche ist bisher keine Einigung für die rund 930.000 Angestellten in Sicht. Die Gespräche werden fortgeführt und derzeit hält die Spannung an: Noch ist alles offen. Diese Information gab eine Sprecherin des Zentralverbands des deutschen Baugewerbes preis. Nachdem drei Verhandlungsrunden ergebnislos blieben, sah sich die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) gezwungen, offiziell von einem Scheitern der Tarifverhandlungen zu sprechen. Dadurch kam es zur Einberufung eines Schlichtungsverfahrens, das unter der Leitung von Rainer Schlegel in Wiesbaden startete. Schlegel, der als ehemaliger Präsident des Bundessozialgerichts agiert, ist kein Unbekannter, wenn es um Lösungsfindungen in tariflichen Auseinandersetzungen in der Baubranche geht.

Die IG BAU hat eine deutliche Forderung aufgestellt: Eine Erhöhung um 500 Euro monatlich für Lohn, Gehalt sowie Ausbildungsvergütung bei einem einjährigen Tarifvertrag soll es sein. Die Arbeitgeber hingegen präsentierten ein Angebot strecken über zwei Jahre, mit Gehaltserhöhungen von 3,3 Prozent im laufenden und 3,2 Prozent im kommenden Jahr.

Robert Feiger, der Vorsitzende der IG BAU, ließ verlauten, dass die Stimmung unter den Beschäftigten als "explosiv" zu bezeichnen sei. Das bisherige Angebot empfindet er als unzureichend, um kommende Streiks zu verhindern und empfiehlt den Arbeitgebern, ihr Angebot erheblich zu verbessern. Im Gegenzug dazu verwies Uwe Nostitz, der Arbeitgebervertreter und Teil des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes, auf die aktuelle Krise im Bauhauptgewerbe, insbesondere im Wohnungsbau, welcher momentan durch signifikante Auftragsrückgänge gezeichnet ist. Hier sehen die Arbeitgeber eine komplett unterschiedliche Sichtweise seitens der Gewerkschaft.

Weitere Entwicklungen bleiben abzuwarten – die Schlichtung könnte sowohl Wendepunkt als auch Zündfunke in den angespannten Tarifauseinandersetzungen sein. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 19.04.2024 · 14:52 Uhr
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