USA: Unsere Diplomaten sind keine Spione

Washington (dpa) - Nach den jüngsten Wikileaks-Enthüllungen wächst in den USA die Sorge, dass ihren Diplomaten in vielen Teilen der Welt nun mit Misstrauen begegnet wird. Außenamtssprecher Philip Crowley versicherte in Washington, dass die Entsandten der US-Regierung keine Spione seien.

«Unsere Diplomaten sind genau, was sie sind: Diplomaten», so Crowley. In der Flut von vertraulichen Depeschen, die am Sonntag von der Internetplattform publik gemacht worden waren, sind auch Anweisungen des US-Außenministeriums zum Sammeln von Informationen über ausländische Führungspersönlichkeiten.

Die Instruktionen, zum Teil von der derzeitigen Außenministerin Hillary Clinton unterzeichnet, gingen nach Angaben der «New York Times» vom Montag an Botschaften im Nahen Osten, Osteuropa, Lateinamerika und an die US-Mission bei den Vereinten Nationen.

Sie weisen der Zeitung zufolge auf eine «erweiterte Rolle» von US-Vertretern im Ausland hin und «verwischen die Grenze zwischen Spion und Diplomat», wie das Blatt titelte.

Demnach wurden Diplomaten unter anderem angewiesen, Nummern von Kreditkarten und Vielflieger-Ausweisen, Arbeitspläne und Einzelheiten über benutzte Telekommunikationsnetzwerke zu beschaffen. Der Wunsch nach mehr persönlichen Daten sei mit eher traditionellen diplomatischen Aufträgen zur Informationsbeschaffung verwoben gewesen.

So habe das Washingtoner Außenamt 2009 etwa die US-Botschaft in Bulgarien aufgefordert, ihm Daten über die bulgarischen Maßnahmen gegen Geldwäsche und Drogenhandel zu liefern - und Informationen über «persönliche Beziehungen zwischen bulgarischen Führungspersönlichkeiten und russischen Offiziellen».

Crowley sagte, die US-Diplomaten täten das, was die anderer Länder «seit Hunderten Jahren» auch täten. «Sie vertreten unser Land in allen Teilen der Welt und gehen offen und transparent mit Repräsentanten ausländischer Regierungen und der Zivilgesellschaft um. Im Rahmen dieses Prozesses sammeln sie Informationen, die unsere Politik und unsere Aktionen formen.»

Konflikte / Internet / USA
29.11.2010 · 23:02 Uhr
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