US-Delegation beteuert Solidarität mit Taiwan nach chinesischer Militärdemonstration
In einem Ausdruck transpazifischer Solidarität hat eine hochrangige US-Delegation Taiwan während eines Besuchs in Taipeh Versicherungen über die anhaltende Unterstützung der Vereinigten Staaten übermittelt. Michael McCaul, ein führendes Mitglied der US-Republikaner, bekräftigte gegenüber Taiwans Präsident Lai Ching-te die feststehende Partnerschaft, die auch im Angesicht anstehender Wahlen in den USA keinen Wandel erfahren soll. Der Besuch einer gemischtparteilichen Delegation des US-Kongresses, bestehend aus Demokraten und Republikanern, zeugt von einer starken Bündnisbekundung gegenüber der taiwanischen Führung und ihrer Bevölkerung.
Der Zeitpunkt des Besuchs folgt unmittelbar auf eine maritime und luftgestützte Militärübung der Volksbefreiungsarmee Chinas, die eine Einkreisung und hypothetische Einnahme Taiwans simulierte. Mit dieser Maßnahme unterstrich Peking scharf seine Auffassung von Taiwan als integralen Bestandteil seines Territoriums. Die Bereitschaft, zur "Wiedervereinigung" auch militärische Mittel einzusetzen, bekräftigt die regierende Kommunistische Partei Chinas konsequent. Vor diesem Hintergrund hat sich die US-Delegation ein Bild von den Übungsaktivitäten und den Optionen hinsichtlich militärischer Abschreckungsmaßnahmen gemacht.
Die Entsendung dieser US-Abgeordneten nach Taiwan hat Peking in offener Verärgerung zurückgelassen. Das Auswärtige Amt Chinas, vertreten durch Sprecherin Mao Ning, deutete die Visite als Verletzung von Vereinbarungen, welche ausschließlich inoffizielle Beziehungen zu Taiwan zusichern. Damit sei zugleich ein Signal an taiwanesische Unabhängigkeitsbestrebungen gesendet worden. Auch wenn von chinesischer Seite im Vorfeld Warnungen an McCaul herangetragen wurden, die eine Missachtung der Ein-China-Politik kritisierten, steht der US-Kongressabgeordnete zu seiner Entscheidung für die Reise. (eulerpool-AFX)