US-Außenministerium gibt grünes Licht für Waffenlieferungen an Asow-Brigade
In einem einschneidenden Strategiewechsel hat das US-Außenministerium entschieden, der Asow-Brigade, die mittlerweile in die ukrainische Nationalgarde integriert ist, den Zugang zu US-Waffen zu gewähren. Diese Entscheidung markiert das Ende eines zehn Jahre währenden Waffenembargos gegen die 12. Sonderbrigade "Asow", das ursprünglich aufgrund von Vorwürfen über Menschenrechtsverletzungen verhängt worden war. Laut der "Washington Post" konnte das Außenministerium nun keine Anhaltspunkte mehr dafür finden, die das Verbot weiterhin rechtfertigen würden.
Die Asow-Brigade erlangte im Jahr 2014 traurige Berühmtheit, als sie von Rechtsextremen gegründet wurde, um die von Moskau unterstützten Separatisten im Osten der Ukraine zu bekämpfen. Im Laufe des Krieges avancierte sie zu einer Brigade und wurde in die Nationalgarde integriert. Bei der verteidigung der Hafenstadt Mariupol im Jahr 2022 erlitt die Einheit schwere Verluste; viele ihrer Mitglieder wurden im Stahlwerk Azovstal von russischen Truppen gefangen genommen. Trotz ihrer umstrittenen Geschichte und der Verwendung des verfassungsfeindlichen Symbols der Wolfsangel traf die Entscheidung der USA bei Kiew auf großen Zuspruch.
Der Kreml reagierte scharf auf die Entscheidung aus Washington und bezeichnete sie als einen weiteren Versuch, Russland durch die Unterstützung der Ukraine zu schaden. Kremlsprecher Dmitri Peskow warf den USA vor, in ihrem Bestreben, Russland zu unterdrücken, keinerlei Skrupel zu kennen und sogar bereit zu sein, mit Neonazis zu kooperieren.
Dieser Strategiewechsel fällt zeitlich zusammen mit intensiven militärischen Auseinandersetzungen in der Ostukraine sowie Angriffen auf die dortige Energieinfrastruktur. Laut der „Washington Post“ sei die Aufhebung des Verbots von höchster Priorität für die ukrainische Regierung gewesen, da die Asow-Brigade bei der Verteidigung effektiver hätte sein können, wenn sie Zugang zu amerikanischer Ausrüstung erhalten hätte. Bislang durften Mitglieder der Brigade auch nicht an vom US-Militär organisierten Trainingsprogrammen teilnehmen. Diese Einschränkung wird nun ebenfalls aufgehoben, was eine engere taktische Zusammenarbeit ermöglicht. (eulerpool-AFX)