US-Aktienmärkte: Vorsicht vor dem Börsenstart – Nvidia im Fokus vor Quartalszahlen
An der Wall Street herrscht am heutigen Tag eine Atmosphäre der Umsicht. Bereits vor Eröffnung der Handelssitzung signalisieren leichte Verluste eine abwartende Haltung bei den Investoren. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Chipriesen Nvidia, der am Abend nach dem offiziellen Handelsschluss die Geschäftszahlen für das vergangene Quartal veröffentlicht. Die Nvidia-Aktie zeigte sich im frühen Handelsgeschehen weitestgehend unbewegt. Die Spannung steigt im Angesicht hoher Erwartungen an Nvidia, das als Vorreiter in der Künstlichen Intelligenz gilt. Laut einem Marktteilnehmer wird ein Gewinn je Aktie von 6,25 US-Dollar erwartet, was die durchschnittlichen Analystenschätzungen um 12 Prozent übersteigt. Solche "Flüsterschätzungen" reflektieren oft präziser die aktuellen Markterwartungen als der traditionelle Analystenkonsens. Die UBS hob hervor, dass die robuste Nachfrage nach Server-Chips vor allem für Künstliche Intelligenz den Wert des Unternehmens auf beachtliche 2,35 Billionen US-Dollar ansteigen ließ. Schon das laufende Jahr sah eine annähernde Verdopplung des Nvidia-Kurses. Die bevorstehende Quartalsmitteilung sowie die Prognosen des Unternehmens könnten daher zu einem entscheidenden Prüfstein für die gesamte KI-Industrie werden. Von Nvidias Bilanzergebnissen sind auch die Kurse anderer Technologie-Schwergewichte wie Microsoft, Apple, die Google-Mutter Alphabet und Amazon betroffen, die zusammengenommen erheblichen Einfluss auf die Gesamtmärkte ausüben. Der Dow Jones Industrial wird von IG eine Stunde vor Handelsbeginn um 0,15 Prozent tiefer gesehen, während der technologielastige Nasdaq 100, in dem die genannten Unternehmen über ein Drittel des Indexgewichts ausmachen, auf der Stelle tritt. Im Schatten von Nvidia und den Big-Tech-Unternehmen stehen andere Firmen und Ereignisse etwas zurück. So verzeichnete die Aktie des Einzelhändlers Target vorbörslich einen Abschlag von 8 Prozent, nachdem das Unternehmensergebnis die Erwartungen nicht erreichen konnte, was auch auf andere Handelsaktien drücken könnte. Die Anteilsscheine von Urban Outfitters kletterten um 3 Prozent, angetrieben von positiven Kommentaren der Bank Jefferies zum Geschäftsverlauf. Bei Tesla hingegen wurden Papiere vorbörslich 2 Prozent schwächer gehandelt; der Absatz in Europa ist auf den niedrigsten Stand seit 15 Monaten gefallen. Bentley Systems verlor vor Eröffnung des Marktes 6,6 Prozent, nachdem bekannt wurde, dass die Fusionsgespräche mit dem französischen Konzern Schneider Electric beendet wurden. (eulerpool-AFX)