Umstrittenes Flüssigerdgas-Terminal auf Rügen vor Fertigstellung

Vertreter von Umweltschutzverbänden wie BUND, Nabu, WWF und Umwelthilfe halten weiterhin an ihrem Ziel fest, das umstrittene Flüssigerdgas-Terminal im Hafen von Mukran auf Rügen zu stoppen. In einer bevorstehenden Landespressekonferenz in Schwerin werden sie am Dienstag ihre Gründe erläutern. Bereits seit einem Jahr kämpfen Umweltschützer gegen das Bauprojekt, da sie eine zu starke Belastung der ökologisch sensiblen Küstenregion befürchten.

Auch Bürgerinitiativen und Touristiker lehnen das Projekt ab und zweifeln zudem an der Notwendigkeit eines weiteren Terminals für Flüssigerdgas (LNG) in Deutschland. Laut den Umweltschutzverbänden würden die bestehenden Lieferwege über Gaspipelines und bereits existierende Terminals an der Nordsee ausreichen, um den Gasbedarf in Deutschland zu decken. Des Weiteren seien die Gasspreicher, insbesondere für die Wintermonate, bereits zu fast 90 Prozent gefüllt.

Anfangs stand auch die Landesregierung in Schwerin dem Projekt skeptisch gegenüber, da sie den Bedarf für ein weiteres Terminal in der Ostsee bezweifelte. Nach Zusicherungen des Bundes für hohe Zuwendungen für wichtige Verkehrsinfrastrukturprojekte im Nordosten gab sie ihren Widerstand jedoch auf.

Die Deutsche Umwelthilfe hat bereits mehrere rechtliche Schritte unternommen, um das Projekt in Mukran zu stoppen. Eine Klage führte dazu, dass die Arbeiten für die Unterwasserleitung im Greifswalder Bodden Anfang des Jahres unterbrochen wurden. Hintergrund sind mögliche Auswirkungen auf den Hering, der in dieser Region eines seiner wichtigsten Laichgebiete hat.

Das LNG-Terminal soll laut den Plänen der Investoren und der Bundesregierung noch in diesem Winter betriebsbereit sein. Dafür wird zunächst ein Spezialschiff im Industriehafen von Mukran stationiert, das das mit Tankern angelieferte Flüssigerdgas wieder in Gas umwandelt und über die 50 Kilometer lange Unterwasserleitung vor Rügen nach Lubmin ins deutsche Gasnetz einspeist. Später soll ein zweites Spezialschiff in Mukran festmachen. Die Kapazität des Terminals wird in den Antragsunterlagen auf eine jährliche Einspeisung von bis zu 13,5 Milliarden Kubikmetern Erdgas geschätzt.

Das Terminal wird von der Deutsche Regas betrieben, einem Unternehmen, das das Projekt gemeinsam mit dem Netzunternehmen Gascade vorantreibt. Bereits vor einem Jahr wurde in Lubmin bei Greifswald das erste LNG-Terminal an der deutschen Ostseeküste eröffnet, dessen Nutzung bisher jedoch hinter den Erwartungen zurückblieb. (eulerpool-AFX)

Green
[Eulerpool News] · 16.01.2024 · 07:03 Uhr
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