Ukraine unter Beschuss: Russische Luftschläge treffen Infrastruktur
In der Nacht zum Sonntag verzeichnete die Ukraine beträchtliche Schäden durch eine ausgedehnte russische Luftoffensive. Krywyj Rih, eine bedeutende Industriestadt im Süden des Landes, erlebte Zerstörungen an Heizungs- und Stromnetzen durch herabfallende Trümmer, wie Serhij Lysak, der Verwaltungschef der Region Dnipropetrowsk, informierte. Die daraus resultierenden Spannungsabfälle verursachten die Abschaltung mehrerer Heizkraftwerke, wodurch die Wärmeversorgung von sechs Krankenhäusern, über 150 Schulen und an die 3.000 Wohngebäude mit rund 76.000 Bewohnern temporär unterbrochen wurde.
In Lwiw, einer Stadt im Westen der Ukraine, meldete die lokale Verwaltung einen direkten Treffer auf eine essenzielle infrastrukturelle Einrichtung, woraufhin ein Feuer ausbrach. Maksym Kosyzkyj, der Gebietsgouverneur von Lwiw, teilte über den Messaging-Dienst Telegram mit, dass Feuerwehrkräfte schnell am Ort des Geschehens waren. Sie wurden jedoch kurz nach Eintreffen durch einen weiteren Alarm vor dem Einschlag von zwei russischen Hyperschallraketen des Typs Kinschal gewarnt und konnten sich in Sicherheit bringen.
Luftabwehrkräfte waren auch über Kiew im Einsatz, wo Abfangaktionen stattfanden. In der Hauptstadt wurde lediglich ein Gebäudeschaden verzeichnet. Die ukrainische Luftwaffe zählte 29 Angriffe mit Marschflugkörpern vom Typ Ch-101 und CH-555, abgeschossen von 14 strategischen Bombern aus dem Wolga-Gebiet, so die Angaben von Kommandeur Mykola Oleschtschuk. Ebenso starteten 28 Kampfdrohnen von der annektierten Halbinsel Krim. Die ukrainischen Streitkräfte konnten 18 Marschflugkörper sowie 25 Drohnen abwehren und waren landesweit in Alarmbereitschaft.
Diese Angriffe markieren eine Zunahme an militärischer Aggression nach einer relativen Ruhe seit dem Anfang des Jahres und repräsentieren den dritten schweren Angriff in kürzester Zeit. Die ukrainischen Abwehrkräfte leisten seit über zwei Jahren Widerstand gegen die weitreichende russische Invasion und erhalten dabei militärische Unterstützung aus westlichen Ländern, die allerdings für einen lückenlosen Schutz des Landes nicht ausreichen. (eulerpool-AFX)