Thyssenkrupp Steel kündigt Produktionsdrosselung und Arbeitsplatzabbau an

Eine tiefgreifende Veränderung steht bevor: Thyssenkrupp Steel plant eine signifikante Verkleinerung seiner Produktionskapazitäten am Standort Duisburg. Mit der Entscheidung ist leider auch ein unumgänglicher Abbau von Arbeitsplätzen verbunden, wie das Unternehmen in einer jüngsten Erklärung bekannt gab. Details zum Umfang des Stellenabbaus bleiben indes noch ungewiss, während zwar bis Ende März 2026 eine Beschäftigungsgarantie besteht, ist jedoch das übergeordnete Ziel, betriebsbedingte Kündigungen weiterhin zu vermeiden.

Im Zentrum der Umstrukturierung steht die Reduktion der Produktionsmengen von aktuell 11,5 Millionen auf 9 bis 9,5 Millionen Tonnen jährlich - ein Einschnitt von bis zu 22 Prozent und eine Anpassung an die Produktionszahlen der letzten drei Jahre. Auch Kapazitäten der Hüttenwerke Krupp Mannesmann, an denen Thyssenkrupp Steel zur Hälfte beteiligt ist, fließen in diese Zahl ein. Der Strukturwandel in der konjunkturabhängigen Stahlbranche zieht sich bereits seit Längerem hin.

Die Strategie zur Neuaufstellung des Unternehmens ist nicht überraschend. Schon vor Wochen deutete Steel-Aufsichtsratschef Sigmar Gabriel grundlegende Veränderungen an, die auch einen möglichen Stellenabbau nicht ausschließen. Die Neuerungen wurden trotzdem mit Sorge von den Beschäftigten und der Politik aufgenommen. Gefordert wird eine Zukunftsperspektive statt Kündigungen, während Wirtschaftsministerin Mona Neubaur die Nachrichten als 'enttäuschend' bezeichnete und den Grünen-Politiker Felix Banaszak die Umstellung als Chance für eine nachhaltige Neuausrichtung des Standortes wertet.

Die Verkleinerung soll Thyssenkrupp Steel in die Lage versetzen, langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben und gleichzeitig in Deutschland eine stabile Grundlage für die Stahlversorgung zu bieten. Als Hauptgründe für die Anpassung werden schwache Konjunktur und strukturelle Marktveränderungen inklusive hoher Energiekosten und wachsendem Importdruck genannt.

Sie konzentriert sich ebenfalls auf den Umbau zu einer klimaneutralen Stahlproduktion. Unterstützt wird dies durch Bund und Land mit Fördermitteln in Höhe von zwei Milliarden Euro, mit denen die erste Direktreduktionsanlage errichtet wird, um den Betrieb bis spätestens 2045 klimaneutral zu gestalten.

Die unternehmerische Entscheidung wird vom Wirtschaftsministerium bedauert, jedoch im Kontext des globalen Marktdrucks und Überangebots verstanden. Trotz der aktuellen Herausforderungen setzt der Bund auf Förderung der Transformation zur grünen Stahlproduktion.

Analyst Christian Obst von der Baader Bank sieht zwar die kapazitätsreduzierende Maßnahme grundsätzlich positiv, vermisst jedoch genauere Informationen bezüglich des Zeitplans und der anfallenden Kosten. Ein ganz wesentlicher Punkt bleibt offen: die langfristige Zugehörigkeit des Stahlgeschäfts zu Thyssenkrupp. Eine Belegschaftsversammlung Ende April im Duisburger Stadion steht bevor, bei der die Beschäftigten ihren Positionen Gewicht verleihen möchten. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 12.04.2024 · 20:27 Uhr
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