Steuerbegünstigung von Überstunden: Gewerkschaften versus FDP
Im aktuellen politischen Diskurs rückt die Auseinandersetzung um steuerliche Vorteile für Überstunden zwischen den Gewerkschaften und der FDP ins Zentrum. Mit deutlicher Kritik reagierte der Deutsche Gewerkschaftsbund auf den liberalen Vorstoß, Überstunden steuerlich zu begünstigen. Yasmin Fahimi, die Vorsitzende des DGB, äußerte sich skeptisch gegenüber den Vorschlägen der FDP, welche das Ungleichgewicht im Arbeitsumfeld weiter verschärfen könnten.
Die Freien Demokraten hatten zuvor angeregt, eine Anzahl von Überstunden sowie entsprechende Zuschläge von der Steuer freizustellen, um somit die persönliche Leistung verstärkt zu honorieren. Darüber hinaus sollen Anreize für ausländische Fachkräfte geschaffen werden, indem ein Teil ihres Gehalts in den ersten Jahren steuerbefreit wird.
Fahimi bekräftigt, dass die Arbeitsmoral in Deutschland nicht in Frage zu stellen sei. Dies untermauerte sie mit dem Verweis auf die hohe Anzahl an geleisteten Überstunden im letzten Jahr, von denen ein Großteil unbezahlt blieb. Bundesfinanzminister Christian Lindner verteidigte dagegen die Initiativen der FDP und kritisierte die Sichtweise Fahimis auf das Arbeitsleben als wenig vielschichtig.
Frank Werneke, Vorsitzender von Verdi, schlug eine alternative Lösung vor, indem mehr Fokus auf faire Bezahlung ohne steuerfreie Überstunden gelegt werden sollte. Dies sei sowohl für die Beschäftigten als auch für die staatlichen Einnahmen von Vorteil. Dass die Vorschläge auch auf breite politische Ablehnung stoßen, zeigten die Kommentare weiterer Bundestagsfraktionen. So wies Sascha Müller von den Grünen die steuerliche Ungleichbehandlung zurück, während Christian Görke von den Linken die Vorschläge als abwegig kritisierte und stattdessen für eine ausgewogene Steuerreform plädierte. (eulerpool-AFX)