Steuer-Gewerkschaft für Ankauf der Steuersünder-CD
Ondracek sagte der «Bild»-Zeitung (Montag): «Das ist keine Hehlerware. Das Informationshonorar in Höhe von 2,5 Millionen Euro halte ich für angemessen in Anbetracht der zu erwartenden Steuernachzahlungen von 100 Millionen Euro.»
Es bedeute «keinen Unterschied, ob der Finanzminister für diese Hinweise Geld zahlt oder die Staatsanwaltschaft für Hinweise zur Ergreifung eines Straftäters Belohnungen auslobt». Für das spätere Strafverfahren sei unerheblich, wie die Anzeige zustande gekommen ist. Ondracek: «Hier kommt es dann einzig auf die saubere Beweissicherung an. Gesetzestreue Steuerzahler haben einen Anspruch darauf, dass der Staat Steuersünder zur Kasse bittet. Kein Rentner mit 500 Euro im Monat würde verstehen, dass er vom Finanzamt belästigt wird, aber die mit den dicken Konten in der Schweiz ungeschoren davon kommen.»
Der Fiskus prüft derzeit den Ankauf brisanter Bankdaten möglicher deutscher Steuersünder in der Schweiz. Ein Informant hat den Steuerbehörden Daten von angeblich bis zu 1500 Deutschen angeboten. Sie sollen Millionensummen auf Schweizer Konten geschleust haben. Berichte der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» und der «Süddeutsche Zeitung» wurden am Samstag in Berliner Regierungskreisen im Grundsatz bestätigt.