Solidarität mit Lokführern: Ramelow bezieht Stellung zum Tarifstreit bei der Bahn
Der Ministerpräsident Thüringens, Bodo Ramelow, stellt sich im aktuellen Tarifkonflikt der Deutschen Bahn auf die Seite der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). Er spricht sich für eine Einsicht des Bahnvorstands aus und betont, dass ohne ein Umdenken keine Schlichtung erreichbar sei. Der erfahrene Schlichter zeigt sich erstaunt darüber, dass die Bahnleitung erneut einen Weg einschlägt, der in der Vergangenheit bereits zu keinem erfolgreichen Ergebnis geführt habe. Ramelow, der selbst bereits zweimal als Vermittler in Auseinandersetzungen zwischen der Bahn und der GDL fungierte, kritisiert die scheinbare Absicht des Bahnvorstands, die GDL als Organisation zu schwächen.
Laut dem Linken-Politiker ist der Versuch, die Gewerkschaft zu zerschlagen, der Kern des Konflikts und führe lediglich zu größerer Solidarität unter den Lokführern, die ihre Tariforganisation vehement verteidigen. Er äußert Verständnis für die Streikenden, die um die Existenz ihrer Vertretung kämpfen.
Ramelow kommentierte außerdem die Debatte um eine Beschränkung des Streikrechts und verteidigt das Vorgehen der GDL, die verfassungsrechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen. Er warnt vor den demokratischen Konsequenzen, sollte die Ausübung dieser Rechte als störend wahrgenommen werden. Gleichzeitig zeigt sich Ramelow empathisch gegenüber den Menschen, die durch die Arbeitsniederlegungen beeinträchtigt sind. Er erkennt an, dass Streiks die normalen Abläufe des Lebens durcheinanderbringen, aber betont zugleich, dass das kollektive Arbeitsrecht ein fundamentaler Bestandteil der demokratischen Gesellschaft ist. (eulerpool-AFX)
