Snap wehrt sich gegen gesenkte Wachstumsprognose von Marktforschern - Aktie gibt nach

Rund zwei Jahre ist es her, dass Snap an der Börse einen fulminanten Start hingelegt hat. Doch die Ernüchterung folgte schnell: Seit dem IPO hat die Snap-Aktie fast 51 Prozent verloren - allein in den letzten zwölf Monaten ging es um fast 19 Prozent abwärts. Und glaubt man dem Marktforschungsunternehmen eMarketer, kommen im operativen Geschäft weiter schwere Zeiten auf Snap zu: 2019 wird die Userbasis erstmals rückläufig sein, so die pessimistische Prognose der Experten.

Rund drei Prozent weniger Nutzer - und ein Profiteur

Wie eMarketer am Mittwoch vorhersagte, wird die Zahl der Snapchat-Nutzer 2019 um 2,8 Prozent sinken. Es wäre das erste Mal in der Geschichte von Snap, dass die Fotoapp Snapchat auf Jahressicht eine schrumpfende Nutzerbasis vermelden müsste. Dabei hatten die Marktforscher zuvor ein Plus von 6,6 Prozent prognostiziert, verwiesen bei der Revision ihrer Prognose aber insbesondere auf das Redesign der App, das bei den Snapchat-Usern nicht gut ankam und für Abwanderung auch in Richtung des großen Rivalen Instagram, einer Facebook-Tochter, gesorgt hatte. "Viele Benutzer mochten es nicht, wie Stories und Chats in einer verwirrenden Neugestaltung gemischt wurden", so Showmik Podder, Prognoseanalyst von eMarketer, in einer Erklärung.

Snap wehrt sich gegen die Prognose

Der Internetkonzern Snap nahm schnell Stellung zur Einschätzung von eMarketer und bezeichnete die Methode der Marktforscher als "fehlerhaft". Stattdessen wies das Unternehmen auf ein Update für Android-User hin, das kürzlich veröffentlicht worden war und auf das man offenbar positive Resonanz erwartet. Das Nutzerwachstum werde sich "flach" entwickeln, bestätigte Snap die eigene Prognose und widersprach damit der Vorhersage einer schrumpfenden Nutzerbasis.

Die Prognose von eMarketer sei rund 10 Millionen User entfernt von den Ergebnissen, die das öffentlich verfügbare Reichweitentool für Ads von Snap liefere. Analyst John Egbert von Stifel scheint diese Argumentation zu unterstützen. Er schrieb Anlegern am Mittwoch: "Wir würden die Anleger auf eigene monatliche Zielgruppenreichweitenschätzungen von Snap verweisen, die auf der Self-Service-Werbeplattform des Unternehmens sichtbar sind. Diese Werte weichen absolut von den eMarketer-Schätzungen ab und deuten darauf hin, dass sich die monatlichen Nutzer in den USA im ersten Quartal auf dem Level des vierten Quartals stabilisierten." Egbert bestätigte sein "Hold"-Rating für die Aktie und behielt auch das Kursziel von 10 US-Dollar bei.

Marktforscher verteidigen Einschätzung

Die Marktforscher von eMarketer reagierten ihrerseits auf die Kommentare von Snap. Douglas Clark, ein Sprecher des Unternehmens, verteidigte den Prognoseansatz seines Konzerns: Man konzentriere sich mehr auf monatlich aktive Benutzer als auf täglich aktive Benutzer - die Metrik, die Snap seit langem bevorzugt hat. Daten zu neueren Aktivitäten, wie etwa der Android-App werde man erst in die eigene Prognose einbeziehen, wenn dazu Daten vorlägen, so Clark weiter. "Die Prognose von eMarketer basiert auf einem vorurteilslosen, vielschichtigen Ansatz, bei dem wir nicht nur das Tool zum Kauf von Snap-Anzeigen betrachten, sondern auch eine Kombination aus zahlreichen Umfragen und Daten von Drittanbietern", hieß es.

Einen ersten Hinweis darauf, wer in Sachen Wachstumsprognose die Nase vorn hat, könnte die Veröffentlichung der Quartalsbilanz am 23. April liefern. Die Anlegereaktion fiel am Mittwoch zunächst deutlich aus: Nach der eMarketer-Wachstumsprognose sackte die Snap-Aktie zunächst um mehr als sechs Prozent ab, konnte die Tiefststände im Mittwochshandel aber hinter sich lassen und ging am Ende 2,67 Prozent schwächer bei 12,02 US-Dollar aus dem Handel. Am Donnerstag konnten die Aktien sich zunächst etwas erholen, gaben im Verlauf aber dennoch wieder nach und schlossen mit einem weiteren Minus von 1,00 Prozent bei 11,90 Dollar.

Aktie im Fokus
[finanzen.net] · 11.04.2019 · 22:34 Uhr
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