Siemens kauft für Projekt Desertec ein
15. Oktober 2009, 13:12 Uhr · Quelle: FREI
(Neu: Aussagen aus Telefonkonferenz)
Von Matthias Karpstein
DOW JONES NEWSWIRES
MÜNCHEN (Dow Jones)--Die Siemens AG übernimmt das israelische Solarthermie-Unternehmen Solel Solar Systems, um sich für das Wüstenstrom-Projekt Desertec zu wappnen. "Der führende Technologiepartner in diesem Apollo-Projekt des 21. Jahrhunderts werden wir sein", sagte Siemens-Vorstandsvorsitzender Peter Löscher am Donnerstag in einer Telefonkonferenz nach Bekanntgabe der Solel-Übernahme.
Mit dem Kauf von 100% der Solel-Aktien für rund 418 Mio USD, der noch von den Behörden genehmigt werden muss, steige Siemens in die Spitzengruppe für Anlagen der Solarthermie auf, fügte Löscher hinzu. Diese werden auch beim Projekt Desertec zum Einsatz kommen. Löscher hatte bereits Ende Juni ein "intensives Engagement" des Münchener DAX-Konzerns bei Desertec angekündigt.
René Umlauft, CEO der Siemens-Division Renewable Energy, sagte am Donnerstag, bereits in sechs bis acht Jahren könnten die ersten Desertec-Kraftwerke gebaut werden. Ende Oktober bzw Anfang November sei die Gründung der Desertec GmbH geplant, diesen Zeitplan wolle man einhalten.
Vorstandsvorsitzender Peter Löscher gab nach der Solel-Übernahme für Siemens das Ziel aus, weltweiter Marktführer in der Solarthermie zu werden. Er rechne hier mit jährlichen Wachstumsraten von 20% bis zum Jahr 2020.
Mit dem Kauf des israelischen Unternehmens biete Siemens nun alle Komponenten für die Solarthermie unter einem Dach. Löscher wollte sich aber in der Telefonkonferenz nicht dazu äußern, wann Siemens in diesem Bereich profitabel sein wird. Solel jedenfalls sei derzeit profitabel, sagte der Siemens-Vorstandsvorsitzende.
Bisher gehörte das israelische Unternehmen mehrheitlich der privaten Beteiligungsgesellschaft Ecofin Ltd aus London sowie einem weiteren Großaktionär. Am Bieterwettbewerb um Solel haben sich laut Medienberichten auch Areva und Alstom beteiligt, gegen die sich Siemens aber mit seinem Kaufpreis von 418 Mio USD durchgesetzt hat. Weder Areva noch Alstom wollten sich auf Anfrage zur Entscheidung für Siemens äußern.
Siemens will die Übernahme noch im laufenden Kalenderjahr abschließen. "Die Erfolgsgeschichte des schnellen und sehr erfolgreichen Ausbaus unseres Windgeschäftes wollen wir nun auch bei der Solarenergie fortschreiben. Mit der Akquisition von Solel verstärkt Siemens seine Marktposition im zukunftsträchtigen Wachstumsmarkt der Solarthermie", erklärte Löscher.
Mit Solel fokussiert sich Siemens weiter auf Solarthermie, während andere deutsche Unternehmen auf Silizium-Technik setzen. Bosch etwa hat dazu die Unternehmen Ersol und Aleo Solar übernommen.
Die Solel Solar Systems Ltd beschäftigt nach Siemens-Angaben mehr als 500 Mitarbeiter und ist einer der beiden führenden Anbieter von Solar-Receivern weltweit, die eine Schlüsselkomponente für so genannte Parabolrinnen-Kraftwerke sind. Außerdem sei das Unternehmen, das im ersten Halbjahr knapp 90 Mio USD umsetzte, führend bei Planung und Bau von Solarfeldern.
Seit 2006 ist Solel auf dem spanischen Markt präsent und lieferte Schlüsselkomponenten für 15 solarthermische Kraftwerke mit einer Leistung von insgesamt 750 Megawatt. Auch auf dem wichtigen US-Markt ist das Unternehmen laut Siemens aktiv.
Webseite: www.siemens.com
-Von Matthias Karpstein, Dow Jones Newswires, +49 89 55214030, [email protected] DJG/mak/brb Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de
Von Matthias Karpstein
DOW JONES NEWSWIRES
MÜNCHEN (Dow Jones)--Die Siemens AG übernimmt das israelische Solarthermie-Unternehmen Solel Solar Systems, um sich für das Wüstenstrom-Projekt Desertec zu wappnen. "Der führende Technologiepartner in diesem Apollo-Projekt des 21. Jahrhunderts werden wir sein", sagte Siemens-Vorstandsvorsitzender Peter Löscher am Donnerstag in einer Telefonkonferenz nach Bekanntgabe der Solel-Übernahme.
Mit dem Kauf von 100% der Solel-Aktien für rund 418 Mio USD, der noch von den Behörden genehmigt werden muss, steige Siemens in die Spitzengruppe für Anlagen der Solarthermie auf, fügte Löscher hinzu. Diese werden auch beim Projekt Desertec zum Einsatz kommen. Löscher hatte bereits Ende Juni ein "intensives Engagement" des Münchener DAX-Konzerns bei Desertec angekündigt.
René Umlauft, CEO der Siemens-Division Renewable Energy, sagte am Donnerstag, bereits in sechs bis acht Jahren könnten die ersten Desertec-Kraftwerke gebaut werden. Ende Oktober bzw Anfang November sei die Gründung der Desertec GmbH geplant, diesen Zeitplan wolle man einhalten.
Vorstandsvorsitzender Peter Löscher gab nach der Solel-Übernahme für Siemens das Ziel aus, weltweiter Marktführer in der Solarthermie zu werden. Er rechne hier mit jährlichen Wachstumsraten von 20% bis zum Jahr 2020.
Mit dem Kauf des israelischen Unternehmens biete Siemens nun alle Komponenten für die Solarthermie unter einem Dach. Löscher wollte sich aber in der Telefonkonferenz nicht dazu äußern, wann Siemens in diesem Bereich profitabel sein wird. Solel jedenfalls sei derzeit profitabel, sagte der Siemens-Vorstandsvorsitzende.
Bisher gehörte das israelische Unternehmen mehrheitlich der privaten Beteiligungsgesellschaft Ecofin Ltd aus London sowie einem weiteren Großaktionär. Am Bieterwettbewerb um Solel haben sich laut Medienberichten auch Areva und Alstom beteiligt, gegen die sich Siemens aber mit seinem Kaufpreis von 418 Mio USD durchgesetzt hat. Weder Areva noch Alstom wollten sich auf Anfrage zur Entscheidung für Siemens äußern.
Siemens will die Übernahme noch im laufenden Kalenderjahr abschließen. "Die Erfolgsgeschichte des schnellen und sehr erfolgreichen Ausbaus unseres Windgeschäftes wollen wir nun auch bei der Solarenergie fortschreiben. Mit der Akquisition von Solel verstärkt Siemens seine Marktposition im zukunftsträchtigen Wachstumsmarkt der Solarthermie", erklärte Löscher.
Mit Solel fokussiert sich Siemens weiter auf Solarthermie, während andere deutsche Unternehmen auf Silizium-Technik setzen. Bosch etwa hat dazu die Unternehmen Ersol und Aleo Solar übernommen.
Die Solel Solar Systems Ltd beschäftigt nach Siemens-Angaben mehr als 500 Mitarbeiter und ist einer der beiden führenden Anbieter von Solar-Receivern weltweit, die eine Schlüsselkomponente für so genannte Parabolrinnen-Kraftwerke sind. Außerdem sei das Unternehmen, das im ersten Halbjahr knapp 90 Mio USD umsetzte, führend bei Planung und Bau von Solarfeldern.
Seit 2006 ist Solel auf dem spanischen Markt präsent und lieferte Schlüsselkomponenten für 15 solarthermische Kraftwerke mit einer Leistung von insgesamt 750 Megawatt. Auch auf dem wichtigen US-Markt ist das Unternehmen laut Siemens aktiv.
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