Schwierige Aussichten bringen Evotec-Aktie ins Wanken
Im Fokus des heutigen Handelsgeschehens steht die Aktie von Evotec, einem Pharmawirkstoffentwickler, die nach Veröffentlichung aktueller Geschäftszahlen keine klare Richtung einschlägt. Die Börse reagiert verhalten auf den durchwachsenen Jahresauftakt und die bevorstehende Neuorientierung des Unternehmens, was zur Folge hat, dass die Aktie sich um den gestrigen Schlusskurs bewegt, ohne signifikante Veränderungen aufzuweisen. Derzeit steht das Wertpapier konstant bei 9,54 Euro. Trotz dieses Stillstands und einem erheblichen Verlust von mehr als 55 Prozent des Marktwerts seit Jahresbeginn, behalten Analysten ihren Optimismus bei. Die meisten Experten empfehlen das Papier weiterhin zum Kauf. Unter anderem bestätigte die kanadische RBC das "Outperform"-Rating mit einem Kursziel von 16 Euro, dank der starken Performance von Just Evotec Biologics im ersten Quartal, erklärt Charles Weston, RBC-Analyst. Das Analysehaus Jefferies hält ebenfalls an seiner Kaufempfehlung fest und setzt das Kursziel bei 16 Euro an. Analyst Benjamin Jackson betont, dass zwar der Umsatz die Erwartungen übertraf, das Ergebnis jedoch hinter diesen zurückblieb. Die Aufmerksamkeit richtet sich nun auf die anstehenden Geschäftsaussichten und die Übernahme der Unternehmensführung durch Christian Wojczewski im August. Auch Warburg Research sieht im Wirkstoffforscher ein Kaufargument und setzt das Kursziel auf 18 Euro. Analyst Christian Ehmann merkt an, dass trotz eines maßvollen ersten Quartals die Umsätze Hoffnung geben und für das restliche Jahr eine Steigerung der Profitabilität zu erwarten sei, angetrieben von gut gefüllten Auftragsbüchern und ersten Restrukturierungsbemühungen. Evotec selbst verzeichnete im ersten Quartal einen Umsatz- und Ergebnisrückgang, hält jedoch an seiner Prognose fest, die einen zweistelligen Zuwachs bei Umsatz und bereinigtem Ebitda bis 2024 vorhersagt. Die Ankündigung einer umfassenden Neuausrichtung des Unternehmens bringt allerdings Unsicherheiten mit sich, was die Aktionäre vorsichtig stimmt. Die Neubewertung der Unternehmensstrategie soll unter der neuen Führung Wojczewskis in Angriff genommen werden und weiterhin Licht ins Dunkel der aktuellen Unternehmenssituation bringen. (eulerpool-AFX)
