Schlichtung angestrebt: Verdi setzt im Tarifstreit der Luftfahrtbranche auf Vermittlung
Nach einer Serie von festgefahrenen Verhandlungsrunden nimmt die Gewerkschaft Verdi einen neuen Anlauf zur Beilegung des Tarifkonflikts im Bereich der Luftsicherheit. Verhandlungsführer Wolfgang Pieper signalisierte die Bereitschaft zur Schlichtung, einem Schritt, der als letzter Versuch zur Lösungsfindung angesehen wird. Die Fronten zwischen den Tarifparteien scheinen verhärtet: Nach sechs Runden ohne nennenswertes Ergebnis behält sich Verdi vor, bei Ausbleiben eines akzeptablen Schlichtungsangebotes, den Arbeitskampf fortzusetzen.
Die drohende Intensivierung der Auseinandersetzung folgt auf Arbeitsniederlegungen der vergangenen Woche, die das Verkehrsgeschehen an mehreren deutschen Airports erheblich beeinträchtigten. Durch ihren Schritt zur Schlichtung will die Gewerkschaft insbesondere die Osterferienzeit entlasten und zeigt damit ihre Rücksichtnahme auf Reisende und Familien.
Auf der anderen Seite des Verhandlungstisches haben die Arbeitgeber kundgetan, ihr Lohnangebot aufgestockt zu haben - ein Plus von 556 Euro monatlich soll den Luftsicherheitsmitarbeitern winken, so der Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen. Doch dieser Vorschlag, obgleich nicht offiziell bei der Gewerkschaft eingereicht, findet bei Verdi kein Gehör und wird als ungenügend bewertet. Im Zentrum des Disputs steht nicht nur das Grundgehalt, sondern insbesondere auch die Entlohnung von Mehrarbeitsstunden der rund 25.000 Beschäftigten der Branche.
Während sich die Schlichtungsgespräche anbahnen, bleibt die Branche in gespannter Erwartung möglicher Veränderungen im Osterreiseverkehr – und ihrer wirtschaftlichen Auswirkungen. (eulerpool-AFX)