Rückgang bei Spirituosenabsatz: Verbraucher in Deutschland sparen beim Hochprozentigen
Im Jahr 2023 hat der deutsche Lebensmittel-Einzelhandel einen Rückgang von vier Prozent bei der Absatzmenge hochprozentiger alkoholischer Getränke verzeichnet. Diese Informationen veröffentlichte kürzlich der Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure (BSI). Demnach profitierte die Branche zwar von einem leichten Umsatzplus von 1,4 Prozent, das jedoch hauptsächlich auf die inflationsbedingt gestiegenen Preise zurückzuführen ist. Grundlage für diese Daten bildet eine Erhebung des Marktforschungsinstituts NIQ.
Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch an Spirituosen fiel im letzten Jahr laut BSI um 0,1 Liter, was knapp zwei Prozent entspricht. "Fachkräftemangel, Inflation, Energiepreise, Rohstoffverteuerung sowie Bürokratie stellen die Spirituosenbranche in Deutschland vor große Herausforderungen", so die Geschäftsführerin Angelika Wiesgen-Pick.
Spirituosen, definiert als Getränke mit einem Alkoholgehalt von mindestens 15 Prozent, werden in Deutschland überwiegend über den Lebensmittel-Einzelhandel verkauft. Nach Verbandsangaben entfällt ein Viertel der Verkäufe auf Gastronomie und Fachhandel, während Supermärkte und Discounter 2023 etwa fünf Milliarden Euro mit Spirituosen umsetzten – ein Viertel des gesamten Umsatzes aller alkoholhaltigen Getränke.
Die klaren Spirituosen und Liköre dominieren mit einem mengenmäßigen Marktanteil von jeweils 37 Prozent und 36 Prozent. 2023 wurden etwa 710 Millionen 0,7-Liter-Flaschen Spirituosen in Deutschland angeboten. Mit einem Marktanteil von rund acht Prozent ist Deutschland laut BSI der größte Spirituosenmarkt innerhalb der EU. (eulerpool-AFX)