Rocket Fist: Eine Faust für ein Halleluja

In Rocket Fist fliegen die Fäuste! Seit Mai ist das Spiel schon über Steam zu bekommen, nun könnt ihr den kleinen Indie-Titel auch auf der Switch überall mit hinnehmen. Für 5€ bekommt ihr Bitten Toast Games Roboterschlacht, um entweder alleine oder zu viert die Fäuste fliegen zu lassen. Wir haben uns die Switch Version mal genauer angeschaut.

Kurzweilig und explosiv: Rocket Fist

Des Pudels Kern

Das Spielprinzip ist herrlich simpel. Ihr spielt einen kleinen, runden Roboter ohne Arme. Die Spielfläche ist ein kleines, verwinkeltes, metallisches Feld und gerade mal so groß wie euer Fernsehbildschirm. Hier könnt ihr eine bestimmte Anzahl an Fäusten finden, welche ihr einsammeln müsst. Erst dann ist euer kleiner Roboter in der Lage, die Faust abzufeuern und eure Gegner zu zerstören. Dabei fliegt diese gerade nach vorne. Sollte sie auf eine Wand treffen, prallt sie dem Eintrittswinkel entsprechend wieder ab, wodurch ihr mit etwas Geschick eure Widersacher über gezielte Bandenschüsse ausschalten könnt. Auf der anderen Seite heißt das natürlich auch, dass ihr selber vor solchen Trick Shots gefeit sein solltet, da ein einzelner Schuss ausreicht, um euch zu zerstören. Besitzt ihr gerade keine Faust, könnt ihr durch einen kleinen Schub eure Gegner rammen, um diese kurzzeitig auszuknocken. Das verschafft euch eventuell den nötigen Vorteil, eine Waffe vor euren Gegnern aufzusammeln.

Ab und zu tauchen dann auch noch Items auf, die das Spiel beeinflussen können. Eure Rocket Fist bekommt mehr Durchschlagskraft, euer Roboter ändert seine Größe oder wird gänzlich unsichtbar, langsamer oder schneller. Diese Gegenstände geben den unterschiedlichen Spielmodi dann eine gänzlich neue Dynamik und halten den Spielfluss frisch. Es ist etwas schwer auszumachen, wofür die erscheinenden Items gut sind, so dass ihr vor allem zu Beginn wild ausprobieren müsst und eventuell Fähigkeiten einsetzt, die euch eher einen Nachteil bringen. Und selbst wenn ihr alle Items einmal ausprobiert habt, ist es noch immer problematisch, die kleinen Gegenstände auf der Karte sofort richtig zuzuordnen. Eine kleine Prise Chaos kann allerdings durchaus unterhaltsam sein.

Im Storymodus tauchen große Bossgegner auf!
Im Storymodus tauchen große Bossgegner auf!

Lasst die Fäuste fliegen

Das Spielprinzip ist also schnell erklärt. Ohne großes Tutorial könnt ihr euch in das Spiel stürzen und habt in Windeseile alle nötigen Fähigkeiten auf dem Kasten. Ob ihr gut oder schlecht im Spiel abschneidet, hängt dann eher von eurer Erfahrung ab. Wie gut könnt ihr einschätzen, wo eure Fäuste fliegen? Wann setzt ihr euren Dash optimal ein? Und wo fliegen die Fäuste eurer Gegner? Vor allem in den ersten Runden werden eure eigenen Schüsse ihr Ziel nämlich häufig verlieren. Da ihr eure Faust abfeuert, ist diese nämlich nicht direkt vor eurer Nase, sondern leicht seitlich versetzt. In den ersten Runden habe ich damit selbst einfachste Treffer daneben gefeuert und den ein oder anderen Aufschrei erklingen lassen.

Um das zu perfektionieren, könnt ihr euch in den Storymodus von Rocket Fist wagen. Die Geschichte ist dabei sehr simpel: In das Programm eurer Roboter-Fabrik ist ein Virus eingetaucht, der die Maschinen aggressiv werden lässt. Ihr seid nicht betroffen und müsst die korrumpierten Metallhaufen nun zerstören. In insgesamt fünf Welten stellt ihr euch jeweils fünf Stages, die ihr erst verlassen könnt, wenn alle Feinde explodiert sind. Am Ende wartet dann ein Boss auf euch, der ein paar mehr Schläge einsteckt. Dabei habt ihr sechs Leben zur Verfügung. Sobald die aufgebraucht sind, müsst ihr die Welt neu starten.

Am Ende wird euch noch angezeigt, wie lange ihr für einen Durchlauf gebraucht habt, so dass ihr eure eigenen Rekorde knacken könnt. Wenn euch diese Highscore-Jagd nicht am Ball bleiben lässt, wird dieser Modus allerdings sehr schnell eintönig und frustrierend. Die einzelnen Welten sehen sich viel zu ähnlich, es fehlt die Abwechslung und vor allem später schwirren so viele Gegner umher, die euch die Fäuste um die Ohren hauen, dass ihr schnell den Überblick verliert.

Im Multiplayer-Modus kann es chaotisch zugehen
Im Multiplayer-Modus kann es chaotisch zugehen

Vier Rocket Fists

Das Highlight in Rocket Fist ist daher ganz klar der Multiplayer-Modus. Mit bis zu vier Spielern schmeißt ihr euch auf eine Karte und könnt die übrigen Plätze noch mit CPU-Gegnern auffüllen. Die Runden sind wunderbar kurzweilig, gehen flott von der Hand und sorgen für großartige Unterhaltung. Selten dauert eine Runde länger als ein paar Minuten. Hier stört es kaum, wenn ihr noch nicht gänzlich vertraut mit den Mechaniken des Spiels seid. Während im Storymodus direkt eure Leben dezimiert werden, startet hier einfach die nächste Runde. Selbst unerfahrene Spieler können durch wildes Umherfeuern der Fäuste Erfolge feiern. Sogar nach dem Ausscheiden können sie noch von der Seite Stromstöße auf das Feld schleudern, um andere Kontrahenten zu lähmen.

Das simple Spielprinzip kommt dem natürlich zu Gute, so dass es keinerlei großer Erklärungen bedarf, sondern ihr einfach spontan starten könnt. Die mobilen Funktionen der Switch sind hier besonders nützlich, da Rocket Fist das perfekte Spiel ist, die Switch auf einem Tisch vor euch zu drapieren und loszuzocken. Etwas anderes bleibt euch auch fast nicht übrig, da es keinen Online-Modus gibt.

Ein schönes Feature ist im übrigen auch, dass ihr euren Roboter nach euren Vorstellungen gestalten könnt. Vor dem Start einer Runde, egal ob Solo oder Multiplayer, könnt ihr zum Beispiel die Farbe eurer kleinen Kugel ändern. Besonders putzig sind aber die weiteren Zusätze, die ihr anbringen könnt. So trug meine Kugel gerne Zylinder und Monokel. Aber auch als Weihnachtsmann, DJ oder Teekanne könnt ihr die kleinen Maschinen verkleiden. Die Personalisierungsmöglichkeiten sind zwar nicht unbegrenzt, bieten aber genug Potential, um euren individuellen Favoriten zu basteln, mit dem ihr euch ins Getümmel stürzt. Auf dem PC könnt ihr zusätzlich auch noch eure eigenen Levels designen, was auf der Switch-Version leider gestrichen wurde.

Fazit

Rocket Fist ist seinen Preis für den Multiplayer-Modus also durchaus wert. Hier werdet ihr definitiv euren Spaß haben. Vor allem die Kürze der Runden führt dazu, dass ihr sowohl zu jeder Gelegenheit ein kleines Spielchen einschieben könnt und zum anderen immer wieder der Satz fallen wird, dass ein kleines Match ja wohl noch gehen würde. Spielt ihr häufiger alleine, wird sich der Spielspaß eher in Grenzen halten. Dafür fehlt es einfach an Abwechslung, sowohl was Spielmechaniken als auch die optische Gestaltung der Welten angeht. Das Spielprinzip macht Spaß, ist originell und bietet Raum zur Perfektion der eigenen Fähigkeiten. Ihr jubelt schnell, wenn ein gezielter Schuss über mehrere Banden sein Ziel findet. Nur jubelt es sich eben besser, wenn neben euch ein Mensch sitzt, der eure Faust gerade abbekommen hat.

Gaming
[next-gamer.de] · 28.08.2017 · 16:34 Uhr
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