Reichsbank als Wegbereiter des NS-Regimes – Bundesbank-Studie offenbart dunkle Vergangenheit

Die Rolle der Reichsbank während der NS-Zeit wurde in einer wissenschaftlichen Studie, die von der Deutschen Bundesbank in Auftrag gegeben wurde, umfassend beleuchtet. Die Forschungserkenntnisse legen offen, dass die Reichsbank weit mehr als nur eine politisch neutrale Institution war; vielmehr trug sie aktiv zum Funktionieren des NS-Systems bei. Die Studie, geleitet von den Professoren Magnus Brechtken vom Institut für Zeitgeschichte München und Albrecht Ritschl von der London School of Economics, zeigt eindrücklich, dass die Reichsbank spätestens ab 1936 eine untergeordnete Rolle im politischen Gefüge einnahm und maßgeblich an der Kriegsvorbereitung und der finanziellen Ausbeutung besetzter Gebiete beteiligt war.

Trotz ihrer Rolle als Deutschlands Zentralbank beteiligte sich die Reichsbank an der Beschlagnahme und Verwertung jüdischen Vermögens sowie an der Übernahme geraubten Goldes und Devisen der in Konzentrationslagern ermordeten Menschen. Diese Verstrickungen gehen auf die frühen Jahre des NS-Regimes zurück und zeigen das erschütternde Ausmaß der Beteiligung an den Verbrechen des Systems.

Der untersuchte Zeitraum erstreckt sich vom Amtsantritt Hjalmar Schachts nach der Hyperinflation bis zum Ende der Amtszeit von Karl Blessing als Bundesbankpräsident, der zu Schachts engen Mitarbeitern zählte. Obwohl die Reichsbank keine Rechtsnachfolge durch die nachfolgenden Institutionen erfuhr, wurden viele ihrer früheren Angehörigen auch nach dem Krieg wieder in ähnlichen Positionen innerhalb des Zentralbanksystems tätig.

Joachim Nagel, Präsident der Bundesbank, zeigt sich erschüttert über die personelle Kontinuität und betont, dass ein verklärtes Bild der Bundesbankgeschichte vermieden werden müsse. Er hebt die Bedeutung der Studie hervor, die zeigt, wie schnell Zentralbanker zu Komplizen eines verbrecherischen Regimes werden konnten. Mit Nachdruck erinnert Nagel an die Unverzichtbarkeit demokratischer Werte, die es stetig zu verteidigen gilt, um Antisemitismus, Ausgrenzung und staatliche Willkür zu verhindern.

Die Studienergebnisse sind sowohl online als auch in gedruckter Form als Broschüre zugänglich und sollen auch in einem Sammelband sowie in Monografien zu einzelnen Forschungsprojekten vertieft werden. (eulerpool-AFX)

Finanzen
[Eulerpool News] · 15.03.2024 · 18:34 Uhr
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