Reflektion der Geldpolitik: Bernanke empfiehlt regelmäßige Überprüfung für Bank of England

Im Einklang mit internationalen Praktiken solle die Bank of England (BoE) ihre geldpolitischen Instrumente und Entscheidungsprozesse einer regelmäßigen Inspektion unterziehen, rät der ehemalige Vorsitzende der US-Notenbank, Ben Bernanke. Die BoE sollte darauf abzielen, in etwa fünfjährlichem Turnus eine umfassende Überprüfung vorzunehmen, analog zum Vorgehen der Bank of Canada oder der Federal Reserve.

Diese Empfehlung folgt Bernankes Kritik an den ökonomischen Basis-Modellen der BoE, bei denen er im letzten Monat "erhebliche Mängel" identifizierte. Die zentrale Bank des Vereinigten Königreichs steht wegen des verspäteten Erkennens der inflatorischen Entwicklungen, die Ende 2022 zu einer Preissteigerungsrate von über 11 Prozent führten, unter Beschuss.

In Reaktion auf die Kritikpunkte initiierte die BoE eine eher auf engere Fragestellungen begrenzte Überprüfung ihrer wirtschaftlichen Modellierungs- und Prognosemethoden. Bernanke jedoch deutete gegenüber dem Unterhausauschuss zum Schatzamt an, eine breitere Selbstprüfung könnte angebracht sein.

Gouverneur Andrew Bailey sah in Bernankes Bericht eine "einmalige Generationenchance", Prognoseverfahren an eine Welt wachsender Unsicherheiten anzupassen. Ein konkretes langfristiges Strategiepapier zur Überarbeitung ihrer geldpolitischen Vorgehensweisen veröffentlichte die BoE bisher jedoch nicht.

Die Lords-Wirtschaftsausschusses beanstandete letztes Jahr die "Selbstgefälligkeit" der BoE in Bezug auf die Inflationsgefahren und forderte regelmäßige Untersuchungen durch das Parlament bezüglich des Auftrags und der Leistung der Zentralbank. Bernankes Bericht folgte dieser Kritik und konstatierte ein Versäumnis der BoE, ihre Vorhersage-Infrastruktur auf dem neusten Stand zu halten, wobei er implizierte, dass Krisenbewältigung von laufenden Problemen die Weiterentwicklung ebendieser verhindert habe.

Ein angedachter Vorschlag war, ob die BoE eigene Zinssatzprojektionen veröffentlichen sollte – eine Praxis, wie sie bereits in Schweden und Norwegen üblich ist. Obwohl damit organisatorische Herausforderungen verbunden sind und solche Prognosen besonders in unsicheren Zeiten eine starke Richtschnur darstellen können, erwartet Bernanke, dass die BoE diesem Vorschlag nachgehen wird.

Er äußerte sein Interesse daran, die Bank weiterhin in dieser Angelegenheit zu beraten, und unterstrich damit die Bedeutung einer ernsthaften Betrachtung der Veröffentlichung von Zinsprognosen für die nahe Zukunft der BoE. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Economics
[Eulerpool News] · 16.05.2024 · 00:07 Uhr
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