Rare Replay im Test

Rare. Dieser Name lässt Videospiel-Kenner mit der Zunge schnalzen. Nun, zumindest die Nostalgiker.

Nachdem das britische Softwarehaus zuletzt eher mit mäßigen Kinect-Fuchteleien auf sich aufmerksam machte, greift der Entwickler nun auf seinen umfangreichen Back-Katalog zurück. 30 Jahre Rare, 30 Spiele, 30 Euro, das ist Rare Replay. 30 Jahre sind in der Videospielindustrie eine Ewigkeit. Nicht sonderlich viele Softwareschmieden können auf eine so lange Historie zurückblicken. Die Ursprünge von Rare begannen sogar schon im Jahr 1982. Aus Ashby Computer Graphics wurde 1985 das Entwicklungsstudio Rare. Schon sehr früh zeigte sich die Liebe Rares zu den Nintendo-Plattformen. Ihre ersten Titel wurden somit folgerichtig auch für das NES entwickelt. Mehr als 50 (!) Spiele brachten die Briten auf die erste Heimkonsole von Big N.

Heute steht Rare Replay, die umfangreiche Sammlung von Rare-Spielen im Handel. Obwohl der Entwickler seine größten Erfolge auf den Nintendo-Konsolen feierte, erscheint die Collection weder auf dem 3DS noch auf der Wii U. Seit 2002 ist Microsoft alleiniger Besitzer von Rare. Schon einige Jahre zuvor hatte Microsoft damit begonnen, Aktienanteile des Unternehmens zu erwerben. So kommt es auch, dass Rare Replay exklusiv für die Xbox One erschienen ist. Weitere Umsetzungen? Fehlanzeige!

30 Jahre Firmengeschichte auf einer Disc

Einige Spiele, die Teil von Rare Replay sind, wurden auch schon für Xbox und Xbox 360 veröffentlicht. Zu nennen wären da etwa die Viva Pinata Spiele, Kameo, Grabbed by the Ghoulies oder das eher misslungene Perfect Dark Zero. Letzteres ist zwar ein ziemlicher Totalausfall, die anderen Xbox-Titel haben jedoch ihre Qualitäten. An die Güte der “Nintendo-Klassiker” kommen sie jedoch nicht heran. Rares Experimente mit Kinect finden sich in der Sammlung nicht wieder, vermissen werden sie wohl auch die wenigsten.

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Schmerzhafter fällt das Fehlen von Alltime-Favourites wie Donkey Kong Country, Diddy Kong Racing oder des indizierten Bond-Shooters vom Nintendo 64 aus. Für die genannten Titel fehlten Microsoft und Rare die notwendigen Rechte. Diese liegen bei Nintendo, die natürlich ihre eigenen Charaktere nicht gerne auf den Microsoft-Konsolen sehen möchten. Bevor dieser Artikel wie ein Klagelied erscheint, möchten wir anmerken, dass in 30 Jahren Rare immer noch genügend Titel übrig bleiben, die sich auch 2015 noch wunderbar spielen lassen. Die zusammengestellte Auswahl der Spiele in Rare Replay kann sich sehen lassen.

Guckt man sich die lange Liste von Spielen an, die Rare in seiner 30jährigen Schaffenszeit veröffentlicht hat, dann kann man schon gut verstehen, warum sich Microsoft so angestrengt hat, um Rare zu schlucken. Nehmen wir zum Beispiel Banjo-Kazooie. Im Genre der Jump-‘n’-Runs wurde das Spiel auf dem Nintendo 64 wohl nur durch Super Mario himself übertroffen. Bedenkt man, dass Titel dieser Art auf der Xbox One ohnehin ziemlich rar gesät sind, macht allein Banjo-Kazooie die Rare-Sammlung zu einem Pflichtkauf. Ebenso auf der Disc befindet sich auch der Nachfolger Banjo-Tooie, der ebenfalls für das N64 erschien. Eher enttäuschend fiel dagegen das Comeback mit Banjo-Kazooie: Nuts & Bolts für die Xbox 360 aus. Immerhin macht es damit die Trilogie für Sammler komplett.

Tolle N64-Ära

Überhaupt war die N64-Zeit besonders fruchtbar und erfolgreich für Rare. Für diese Konsole machte Rare nicht nur Jump-‘n’-Runs. Heiß begehrt war auch das Prügelspiel Killer Instinct Gold, das im Jahr 1996 in den Handel kam. Das Original erschien bereits 1994 in der Spielhallen-Fassung und kurz darauf auch für das SNES. In Rare Replay findet ihr die N64-Version wieder.

Auffallend ist auch die Vielseitigkeit von Rare. Die Briten waren sowohl bei den Ego-Shootern (Bond-Shooter), Plattformern (Banjo-Kazooie), Prüglern (Killer Instinct) als auch bei den Third-Person-Shootern zu Hause. Letzteres belegt Jetforce Gemini, welches unter N64-Liebhabern ein Titel ist, der oftmals unter den Top 10 landet.

banjo

Eher historisch interessant sind die Rare-Spiele aus den Anfangstagen. Auf der Sammlung befinden sich auch einige Titel, die mangels originaler Hardware nur noch wenigen zugänglich sein dürften. Jetzt könnt ihr euch aber auch Knight Lore, Underwurlde oder JetPac auf der Xbox One ansehen. Seinerzeit erschienen diese Spiele auf dem ZX Spectrum.


In Sachen Humor und auch spielerisch ist dafür Conker’s Bad Fur Day ein Highlight der Sammlung. Auf der Disc befindet sich die Version des N64. Nicht enthalten ist hingegen das Remake Conker: Live & Reloaded, das für die Xbox erschien. Die aufgepeppte Version ist grafisch etwas hübscher und beinhaltet auch einen verbesserten Mehrspielermodus. Dennoch ziehen viele Spieler die N64-Fassung vor, da sich dort die Protagonisten doch eine ganze Ecke … nun ja … vulgärer verhalten.

Nicht aus einem Guss

Die Benutzeroberfläche von Rare Replay lässt Wünsche offen. Die Spiele von der Xbox 360 können leider nicht direkt aus der Anwendung heraus gestartet werden. Sie werden direkt aus dem Dashboard der Xbox One angesteuert. Für jedes der neun Xbox 360-Spiele gibt es eine eigene Installation. Ansonsten gibt es in Bezug auf die Technik keine Kritikpunkte. Die Emulation aller Spiele ist sehr gut gelungen und auch perfekt an das Gamepad der Xbox One angepasst. Es fühlt sich so an, als wären diese Spiele für die Xbox One gemacht worden.

Die komplette Liste der enthaltenen Spiele:

  • Atic Atac
  • Banjo-Kazooie
  • Banjo-Kazooie Nuts & Bolts
  • Banjo-Tooie
  • Battletoads
  • Battletoads Arcade
  • Blast Corps
  • Cobra Triangle
  • Conker’s Bad Fur Day
  • Digger T Rock
  • Grabbed By The Ghoulies
  • Gunfright
  • Jet Force Gemini
  • Jetpac
  • Jetpac Refuelled
  • Kameo
  • Killer Instinct Gold
  • Knight Lore
  • Lunar Jetman
  • Perfect Dark
  • Perfect Dark Zero
  • RC Pro-Am
  • RC PRo-Am II
  • Sabre Wulf
  • Slalom
  • Snake Rattle n Roll
  • Solar Jetman
  • Underwurlde
  • Viva Pinata
  • Vita Pinata: Trouble In Paradise

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Gaming
[next-gamer.de] · 13.08.2015 · 10:15 Uhr
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