PlayStation „Targeted Pricing“: Nutzt Sony personalisierte Preise im PS Store?
Du hast Lust, einen Blockbuster im Angebot mitzunehmen und dann siehst du bei jemanden anderen plötzlich einen anderen Preis für exakt dasselbe Spiel. Das nennt man „Targeted Pricing“. Genau das ist jetzt im PlayStation Store passiert. Auslöser ist ein viel beachteter Reddit-Beitrag, in dem ein Nutzer für Red Dead Redemption 2: Ultimate Edition auf zwei Konten im selben Haushalt unterschiedliche Preise gesehen hat. Region, Konsole, Währung: alles identisch. Der Verdacht liegt nahe, dass PlayStation Targeted Pricing testet, also zielgerichtete Rabatte je nach Nutzerprofil.
Für dich heißt das: Angebote könnten künftig individueller werden, aber auch intransparent. Lohnt sich das für dich oder wird Kaufen zur Lotterie?
Was hinter PlayStation „Targeted Pricing“ steckt
Bei Targeted Pricing erhalten bestimmte Nutzergruppen maßgeschneiderte Preise oder Rabatte. Die Logik dahinter: Wer selten kauft, bekommt einen zusätzlichen Anstoß. Wer regelmäßig zuschlägt, braucht gegebenenfalls weniger Rabatt. Das ist nicht mit klassischer „dynamischer Preisbildung“ zu verwechseln, bei der Preise in Echtzeit auf Nachfrage, Tageszeit oder Inventar reagieren. Hier geht es eher um DEIN Verhalten im PlayStation-Ökosystem.
Kurz erklärt:
| Modell | Was passiert | Beispiel im PS Store |
|---|---|---|
| Zielgerichtete Preise | Rabatte abhängig von Nutzerprofil/Segment | Längere Kaufpause = höherer Rabatt |
| Dynamische Preise | Preis schwankt nach Markt-/Zeitfaktoren | Wochenend-Deal, Nachfrage-Peaks |
| Personalisierte Gutscheine | Individuelle Codes | Rückkehr-Gutschein nach Abo-Pause |
Das Spannende im aktuellen Fall: Beide Konten gehören zum selben Haushalt. Faktoren wie Region, Steuer oder Wechselkurs fallen weg. Genau das facht die Debatte an.
Warum Sony so etwas testen könnte
Für Stores ist es attraktiv, „Zaungäste“ zu Käuferinnen/Käufern zu machen. Wenn du selten zugreifst, kann ein spürbarer Extra-Rabatt die Hürde senken. Umgekehrt wird treue Nachfrage weniger aggressiv rabattiert. Aus Unternehmenssicht optimiert das den Umsatz pro Nutzer. Für dich kann es ein echter Vorteil sein, sofern du zu den „richtig“ adressierten Profilen gehörst.
Damit könnten Wunschspiele eher in deinem Budget landen, ohne das du auf große Sale-Events warten musst. Rückkehr- oder Reaktivierungsangebote können sich lohnen, wenn du mal eine Kaufpause machst. Andererseits werden Preise schwerer vergleichbar: Was heute für dich gilt, gilt nicht zwingend für andere. Irgendwie sehr intransparent. Ohne klare Kennzeichnung wirkt das „Targeted Pricing“ im PlayStation Store schnell unfair – wenn man darüber nachdenkt.
Wie fair ist das? Einordnen mit Blick auf Transparenz
Zielgerichtete Rabatte sind in der Digitalwelt nicht neu. Auch Abo-Dienste arbeiten mit individuellen Rückhol-Angeboten. Kritisch wird es, wenn Preisunterschiede ohne Kennzeichnung auftauchen und du keine Chance hast zu verstehen, warum du mehr zahlst als jemand im selben Haushalt. Für Vertrauen braucht es Transparenz: klare Kommunikation, ob es sich um einen Testlauf, eine Segment-Aktion oder ein langfristiges Preis-Modell handelt.
Solange kein offizielles Statement von Sony vorliegt, bleibt vieles Interpretation. Der Reddit-Fall zeigt aber, dass PlayStation Targeted Pricing mindestens experimentell denkbar ist (und die Richtung der Branche klar auf Personalisierung zusteuert).
PlayStation Store mit unterschiedlichen Preisen: Was bedeutet das für Publisher?
Für Publisher können zielgerichtete Rabatte die Reichweite erhöhen: Rabatte dort, wo sie am meisten bewirken. Aber: Die Preiswahrnehmung wird fragiler. Wenn Spielerinnen und Spieler das Gefühl haben, ungerecht behandelt zu werden, leidet die Marke – nicht nur der Store, sondern auch das Spiel. Ein faires Gleichgewicht ist entscheidend: Personalisierung ja, aber nachvollziehbar.
PlayStation Targeted Pricing könnte die Art verändern, wie du im PlayStation Store einkaufst: mehr Individualität, aber weniger Vergleichbarkeit. Erst kürzlich wurde eine wichtige Preisfunktion eingeführt, die dir zeigt, ob ein Spiel die letzten 30 Tage günstiger war. Für dich heißt das, klug zu planen, Wunschlisten zu pflegen und Preise gelegentlich über mehrere Konten im Haushalt gegenüberzustellen. Am Ende entscheidet Transparenz über Vertrauen.


