Neuer Entwurf für Alleinerziehende: Die Linke präsentiert Sechs-Punkte-Plan für mehr Unterstützung
In einem fortschrittlichen Plan, der am Montag von Parteivorsitzender Janine Wissler präsentiert werden soll, verspricht die Linke, Alleinerziehende deutlich zu entlasten. Der ehrgeizige Sechs-Punkte-Plan umfasst wöchentliche Haushaltshilfen für Alleinerziehende, die durch gemeinnützige Agenturen angestellt und sozial abgesichert werden sollen. Diese Maßnahme ist nur ein Teil des ambitionierten Vorhabens, das Müttern und Vätern, die ihre Kinder alleine großziehen, helfen soll, sich im Alltag besser zurechtzufinden.
Aktuelle Zahlen belegen die Dringlichkeit des Anliegens: In Deutschland leben rund 1,6 Millionen Alleinerziehende mit minderjährigen Kindern, wobei 85 Prozent davon Frauen sind. Die finanzielle Lage vieler Betroffener ist prekär, denn mehr als ein Drittel von ihnen ist auf Grundsicherung angewiesen. Die Linken setzen sich mit ihrem Plan für eine Reduzierung des Armutsrisikos ein und möchten den Kindern von Alleinerziehenden bessere Entwicklungsmöglichkeiten bieten.
Die Schaffung einer 'echten Kita-Platz-Garantie' steht als zentraler Baustein im Mittelpunkt des Pakets. Dies soll ein ausreichendes und erreichbares Betreuungsangebot sicherstellen, denn aktuell mangelt es jeder vierten betroffenen Familie trotz Bedarf an einem Platz. Das Resultat: Eltern können weniger arbeiten, und ihre Kinder erhalten nicht die notwendige frühkindliche Bildung. Der Sechs-Punkte-Plan sieht darüber hinaus eine Stärkung des Schulsystems vor, um auch Kindern aus schwierigen häuslichen Verhältnissen eine adäquate Bildung zu ermöglichen.
Eine weitere Säule des Entwurfs zielt auf die finanzielle Absicherung im Alter ab. Durch die Verringerung des Rentenniveaus und teilweise Privatisierung der Altersvorsorge sind viele Alleinerziehende von Altersarmut bedroht. Der Plan plädiert daher für eine Umwandlung von Minijobs in sozialversicherungspflichtige Arbeit, die Anhebung des Mindestlohns auf 15 Euro und Anerkennung von drei Erziehungsjahren bei der Rente für alle Mütter.
Ein reformierter Unterhaltsvorschuss, der nicht auf das Bürgergeld angerechnet werden soll, bildet einen weiteren wichtigen Punkt, der Alleinerziehenden zugutekommen würde. Ziel ist es, finanzielle Engpässe zu verhindern, die dann entstehen, wenn der nicht erziehende Elternteil nicht oder unzureichend Unterhalt zahlt. Dennoch liefert der Vorstoß der Linken keine detaillierte Kostenaufschlüsselung für die vorgeschlagenen Maßnahmen. (eulerpool-AFX)